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Die Senatorin für Kinder und Bildung

PISA-Sonderstudie unterstreicht die Notwendigkeit von Sprachförderung

15.05.2006

Auch in diesem Jahr wieder Sommercamps für rund 200 Migrantenkinder

Die Ergebnisse der Sonderauswertung PISA „bestärken uns in unseren Maßnahmen zur Migrantenförderung, die wir in den vergangenen Jahren initiiert haben“, das erklärte der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke, anlässlich einer heute vorgestellten Studie der OECD aus der PISA-Erhebung 2003 zur Situation der Migrantenkinder. „Inzwischen kommt in Bremen kein Kind mehr in die Schule, dass nicht ausreichend Deutsch spricht“, betonte der Senator. Etwa ein Jahr vor Eintritt in die Grundschule wird durch eine Sprachstandserhebung festgestellt, ob die Kinder die deutsche Sprache ausreichend beherrschen oder ob sie eine Sprachförderung benötigen. Auch die Kinder, die im Schulalter nach Bremen kommen, müssen Sprachkurse (Vorkurse) absolvieren, bevor sie am regulären Unterricht teilnehmen. Diese Vorkurse werden für die Grundschule, für die Sekundarstufen I und II an jeweils 15 Standorten durchgeführt. Darüber hinaus gibt es in den einzelnen Schulen diverse Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Schüler aus Migrantenfamilien. Sie profitieren aber auch von den Ostercamps, in denen versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler während der Ferien zusätzlich in den Kernfächern gefördert werden.
Ein in Deutschland bisher einzigartiges Förderprojekt findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt: die Sommercamps.
Die Sommercamps sind in erster Linie für Kinder mit Migrationshintergrund gedacht, die zu Hause wenig deutsch sprechen und in den Sommerferien nicht verreisen. Es können insgesamt ca. 200 Kinder, davon 50 in Bremerhaven, an dem dreiwöchigen Camp teilnehmen, das in diesem Jahr für die Bremer Kinder in den Jugendherbergen Worpswede und Hude und in den Schullandheimen Verdener Brunnen und Dötlingen vom 07. bis zum 25.August 2006 stattfindet.

Die Kinder, jeweils aus dem dritten Jahrgang, können in spielerischer Form ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern und ihnen wird ein buntes Programm angeboten mit Freizeitaktivitäten und Theaterspiel. Ausgebildete Sprachlehrerinnen, Theaterpädagoginnen und Freizeitbetreuer werden die Kinder begleiten. Die meisten der Lehrkräfte und Betreuer sind schon das dritte Mal dabei und werden sich intensiv um die Kinder kümmern und dafür sorgen, dass sie etwas lernen, sich wohl fühlen und Spaß haben.
Die Freizeiteinrichtungen liegen alle in der näheren Umgebung Bremens und sind gut erreichbar. In der ersten Woche werden die Kinder morgens mit dem Bus abgeholt und kehren abends zurück, damit sich die Kinder an die neue Umgebung gewöhnen können; in den darauf folgenden beiden Wochen übernachten die Kinder in den Freizeitheimen von Montag bis Freitag.

Als das Sommercamp in 2004 zum ersten Mal durchgeführt wurde, hat das Max-Planck-Institut die Maßnahme begleitet und bei den Kindern Verbesserungen der Lesefähigkeit und im Gebrauch der Grammatik festgestellt. Dies ist den Kindern in der Schule zugute gekommen. „Wir werden das Sommercamp auf jeden Fall in den nächsten Jahren wiederholen“, hatte Senator Willi Lemke damals versprochen. Dieses Versprechen wurde eingelöst. Im vergangenen Jahr nahmen ebenfalls 200 Kinder aus Bremen und Bremerhaven am Sommercamp teil. Kindern, Eltern und Lehrkräfte waren begeistert. Lemke: „Einen solchen Erfolg erwarten wir auch in 2006!“. Die Eltern beteiligen sich an den Kosten für das dreiwöchige Sommercamp lediglich mit 45 Euro.
Einige Kinder können noch mitmachen, wenige Plätze sind noch frei. Eltern können sich bei ihrer Schule anmelden.