Sie sind hier:

Sonstige

Wie kann ich meine Stasi-Akte einsehen?

Beratungsgespräche und Vortrag in der Zentralbibliothek über MfS-Spionage in der Bundesrepublik Deutschland

04.12.2014

Mit einem Beratungsangebot zur Einsichtnahme in Stasi-Unterlagen und einem Vortrag über "Kampagnen, Spione, geheime Kanäle – Die Stasi und Willy Brandt" gibt es am Donnerstag, den 11. Dezember in der Zentralbibliothek die Gelegenheit zur Beschäftigung mit der jüngeren deutschen Geschichte.

Wie kann ich die Einsichtnahme beantragen? Brauche ich ein Formular? Wie lange dauert es, bis ich die Akte sehen kann? Kann ich Kopien erhalten? Wie erfahre ich den Klarnamen eines Inoffiziellen Mitarbeiters? Diese häufig gestellten Fragen lassen sich am besten im persönlichen Gespräch klären. Fachkundige MitarbeiterInnen der Außenstelle Rostock der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) stehen den interessierten Bürgerinnen und Bürgern für alle Fragen zur Akteneinsicht und zur weiteren Nutzung der Stasi-Unterlagen zur Verfügung. Sie können gleich vor Ort die private Akteneinsicht beantragen. Bitte bringen Sie Ihren Personalausweis für die Identitätsbestätigung mit. Sie ersparen sich damit den Weg zur Meldebehörde.

Der folgende Vortrag "Kampagnen, Spione, geheime Kanäle – Die Stasi und Willy Brandt" (19 Uhr / Wall-Saal) von Prof. Dr. Daniela Münkel (BStU) bietet Einblicke in ein interessantes Detail der deutschen Geschichte. Die Publikation beleuchtet anhand des Themas "Die Stasi und Willy Brandt" auf exemplarische Weise zentrale Aspekte einer vierzigjährigen deutsch-deutschen Teilungsgeschichte, die immer auch eine Geschichte von Verflechtungen war. Um die Person Willy Brandts entfaltete sich ein breites Spektrum unterschiedlichster MfS-Aktivitäten, die die DDR-Geheimpolizei unter dem Begriff "Arbeit im und nach dem Operationsgebiet" fasste. Geplante und realisierte Diffamierungskampagnen, Kooperationsangebote, "geheime" Verhandlungs- und Gesprächskanäle werden genauso in den Blick genommen wie die Berichterstattung der Staatssicherheit über Willy Brandt an die Partei- und Staatsführung. Die "Affäre Guillaume" war gleichzeitiger Höhe- und Tiefpunkt jahrzehntelanger, auf Willy Brandt bezogener Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Neben Agenten im Umfeld Brandts und dem manipulierten Misstrauensvotum von 1972 behandelt dieser Band weitere Aspekte des Themas, das durch einen grundlegenden Wandel der Haltung von SED und Staatssicherheit gegenüber Brandt bestimmt ist, der seinerseits vom "Kalten Krieger" zum Entspannungspolitiker wurde.

Beratungsangebot und Vortrag sind gemeinsame Veranstaltungen der Stadtbibliothek Bremen und der Außenstelle Rostock der BStU. Die Beratungsgespräche finden von 10-17 Uhr statt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201. BesucherInnen werden gebeten, den Zugang Am Wall zu benutzen. Der Eintritt ist frei.

www.stadtbibliothek-bremen.de

Pressekontakt:
Tobias Peters
Stadtbibliothek Bremen
- Presse- & Öffentlichkeitsarbeit -
Fon: (0421) 361 4708 / Fax: (0421) 496 4708
E-Mail: tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de