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Der Senator für Inneres und Sport

Gut 70 Prozent der Pflegebedürftigen wurden 2013 zu Hause betreut

15.12.2014

Das Statistische Landesamt teilt mit

Ende Dezember 2013 gab es im Land Bremen insgesamt 7 742 männliche und 14 822 weibliche Personen, die Leistungen aus der Pflegeversicherung (Elftes Sozialgesetzbuch, SGB XI) erhielten. Nach den Ergebnissen der zweijährlichen Pflegestatistik des Statistischen Landesamtes Bremen ist damit die Zahl der Pflegebedürftigen gegenüber 2011 nur geringfügig von 22 178 auf 22 564 (ohne Tagespflege) gestiegen. Den größten Zuwachs an Leistungsempfänger/-innen gab es in der Pflegestufe I von 12 647 auf 13 152 (+4,0 Prozent). Die Zahl der Pflegebedürftigen in der Pflegestufe II war dagegen mit 6 722 leicht rückläufig und in der Pflegestufe III (einschließlich Härtefälle) blieb die Zahl mit 2 620 unverändert.

Von den 22 564 Pflegebedürftigen im Land Bremen wurden 72 % zu Hause versorgt, und zwar 6 476 durch ambulante Pflegedienste und 9 807 als sogenannte Pflegegeldempfänger/-innen durch Angehörige. Von den 6 281 vollstationären Pflegebedürftigen in den Pflegeheimen erhielten 6 030 Dauerpflege und 251 befanden sich in der Kurzzeitpflege.
Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl der Pflegebedürftigen und der Demenzkranken in Zukunft weiter steigen. Pflegebedürftige, bei denen neben dem Hilfebedarf im Bereich der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung ein erheblicher Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung gegeben ist, erhalten seit dem 1. Januar 2013 zusätzliche Leistungen aus der Pflegeversicherung. Das gilt auch für Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz ohne Pflegestufe, deren Hilfebedarf nicht das Ausmaß der Pflegestufe I erreicht. Ende Dezember 2013 hatten 851 Pflegebedürftige (ohne Tagespflege) im Land Bremen diese sogenannte Pflegestufe 0.

Von den 22 564 Pflegebedürftigen mit Pflegestufe I bis III wiesen 8 339 oder 37 Prozent eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz auf. Bei den Pflegebedürftigen, die in ihrer häuslichen Umgebung von ambulanten Pflegediensten betreut wurden, war das jeder vierte (1 669 oder 25,8 Prozent) und in den stationären Pflegeeinrichtungen 64 Prozent der vollstationären Pflegebedürftigen (4 011). Bei den 9 807 Personen mit ausschließlich Pflegegeld betrug der Anteil 2 659 oder 27,1 Prozent.

Von den 111 zugelassenen ambulanten Pflegediensten im Land Bremen wurden am 15. Dezember 2013 insgesamt 6 476 Pflegebedürftige zu Hause versorgt, davon waren 3 940 in der Pflegestufe I, 1 876 in der Pflegestufe II und 660 in der Pflegestufe III. In der Stadt Bremen gab es 88 Pflegedienste mit 5 194 Pflegebedürftigen und in der Stadt Bremerhaven 23 Pflegedienste mit 1 282 Pflegebedürftigen. Außerdem wurden in der Stadt Bremen zusätzlich 232 Personen und in Bremerhaven zusätzlich 70 Personen mit der Pflegestufe 0 durch Pflegedienste betreut.

In den 96 Pflegeheimen (einschließlich Tagespflege) im Land Bremen wurden am 15. Dezember 2013 insgesamt 6 986 Pflegebedürftige in vollstationärer Dauer- oder Kurzzeitpflege bzw. in der teilstationären Tagespflege betreut. In der Pflegestufe I waren 2 825 Pflegebedürftige, 2 648 in der Pflegestufe II und 1 411 in der Pflegestufe III sowie 102 Personen, bei denen die Zuordnung zu einer Pflegestufe noch nicht erfolgt war. In den 84 stationären Pflegeeinrichtungen in der Stadt Bremen waren 5 938 Pflegebedürftige untergebracht und in der Stadt Bremerhaven wurden 1 048 Pflegebedürftige in 12 Einrichtungen versorgt; zuzüglich 63 Personen in Bremen und 11 Personen in Bremerhaven mit Pflegestufe 0.

Teilstationär versorgte Pflegebedürftige erhalten – vor allem seit der Reform der Pflegeversicherung im Sommer 2008 – in der Regel parallel zur Tages- bzw. Nachtpflege auch Pflegegeld und/oder ambulante Pflege. Am 15. Dezember 2013 gab es in der Stadt Bremen 28 Standorte mit 420 Tagespflegeplätzen und 597 Tagesgästen. In Bremerhaven wurden die drei Tageseinrichtungen mit 61 Plätzen von 108 Pflegebedürftigen genutzt. Den Pflegebedürftigen aller Pflegestufen einschließlich Demenzkranken werden dort tagsüber von montags bis freitags diverse Serviceleistungen angeboten. Der Fahrdienst holt die Tagespflegegäste von zu Hause ab und bringt sie am Nachmittag zurück. Den Abend und die Nacht verbringen die Pflegebedürftigen wieder in ihrer Wohnung. Von den 705 Tagespflegegästen mit Pflegestufe I bis III hatte jeder zweite eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz. Die Tagespflege wurde außerdem von 28 Personen mit Pflegestufe 0 genutzt.

Am 31.12.2013 gab es im Land Bremen insgesamt 9 807 Pflegebedürftige mit ausschließlich Pflegegeld, davon wohnten 7 469 in der Stadt Bremen und 2 338 in der Stadt Bremerhaven. 6 728 Pflegegeldempfänger/-innen hatten die Pflegestufe I, 2 468 die Pflegestufe II und 611 waren in der Pflegestufe III.

Weitere Auskünfte erteilt:
Sylvia Doyen
Telefon: (0421) 361 2138
E-Mail: sylvia.doyen@statistik.bremen.de

Anlage: Tabelle "Leistungsempfänger/-innen nach SGB XI im Land Bremen im Dezember 2011 und 2013" (pdf, 39.5 KB)