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Schwerpunkt-Investitionen in die Bremerhavener Hafeneisenbahn und in bessere nautische Bedingungen im Bremer Industriehafen

15.12.2014

Pressemitteilung von bremenports

Auf dem Weg zum Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) will die Hafengesellschaft bremenports im kommenden Jahr einen großen Schritt vorankommen. Zu den Schwerpunkten in der Arbeit der Hafenplaner gehören laut Robert Howe, technischer Geschäftsführer von bremenports, auch der Ausbau der hafenbezogenen Eisenbahn-Infrastruktur und die Verbesserung der nautischen Bedingungen im Bremer Industriehafen. Im Frühjahr 2015 soll außerdem das Außenhaupt der Bremerhavener Kaiserschleuse repariert werden.

OTB-Betreiber soll Ende 2015 feststehen

Ende November 2014 hat das Land Bremen die Ausschreibung für den Betrieb des Offshore-Terminals Bremerhaven gestartet. Vor dem Abschluss eines Betreibervertrags als Dienstleistungskonzession steht ein europaweites wettbewerbliches Ausschreibungsverfahren. Der Zuschlag soll im vierten Quartal 2015 erteilt werden. Der OTB wird eine etwa 500 Meter lange Kaje aufweisen und Liegeplätze für zwei bis drei Errichterschiffe bieten.

Der Bau der Infrastruktur wird in einem separaten Vergabeverfahren ausgeschrieben. Verlaufen beide Verfahren optimal, kann die Verladeanlage für Offshore-Windenergieanlagen 2018 in Betrieb genommen werden.

Eisenbahn-Infrastruktur wird weiter ausgebaut

Am Standort Bremerhaven ist die Erweiterung der Gleisanlagen der Hafeneisenbahn im Bahnhofsbereich Kaiserhafen in den vergangenen Monaten gut vorangekommen. Um mehr Platz für Güterzüge zu schaffen, müssen dort 12 von insgesamt 16 Gleisen auf bis zu 750 Meter verlängert werden.

Vor wenigen Tagen konnten im Bahnhofsteil Kaiserhafen bereits sechs neue zuglange Gleise freigegeben werden. „Damit entlasten wir den Bahnverkehr im Hafen erheblich“, sagte Howe. „Im Januar 2015 soll die Signaltechnik installiert, geprüft und in Betrieb genommen werden. Obwohl die Gleisbauarbeiten bei laufendem Betrieb stattfinden, ist es bisher nicht zu Verzögerungen bzw. Rückstauproblemen im Güterbahnverkehr gekommen.“ Die Erweiterungsarbeiten im Bahnhofsbereich Kaiserhafen kosten etwa 8 Millionen Euro und sollen im dritten Quartal 2015 beendet werden. Die neue Schienen-Infrastruktur kommt vor allem dem wachsenden Verkehr von Autozügen zugute.

Auch bei den Containerzügen gehen die Hafenplaner von steigenden Zugzahlen aus. Mit dem Ausbau der Gleisanlagen im Bahnhofsbereich Imsumer Deich soll im Überseehafen Bremerhaven weitere dringend benötigte Schienenkapazität geschaffen werden. Diese Vorstellgruppe wird bis 2016 für etwa 24,5 Millionen Euro um 8 auf 16 Gleise erweitert.

Mittelfristig erwartet der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen in Bremerhaven einen Anstieg auf 770 Güterzüge pro Woche. Zum Vergleich: 2013 waren es durchschnittlich 567 Ein- und Ausgangszüge pro Woche. 2014 sind die Zahlen weiter gestiegen, zum Beispiel auf 648 Züge in der 39. und 609 Züge in der 46. Kalenderwoche.

Verbesserte nautische Bedingungen im Bremer Industriehafen

Auch die Verbesserung der nautischen Rahmenbedingungen im Bremer Industriehafen steht auf der bremenports-Agenda weit oben. Anfang des Jahres wurde damit begonnen, die Hafenbereiche, die von tiefgehenden Schiffen genutzt werden, um etwa einen Meter zu vertiefen. Diese Maßnahme ist inzwischen beendet worden. Sie ermöglicht eine Nutzung durch Schiffe mit bis zu 10,50 Meter Tiefgang.

2015 soll die enge Durchfahrt vor den Weserport-Terminals im vorderen Bereich des Hüttenhafens verbreitert werden. Bei Belegung des Weserports-Terminals 1 mit einem etwa 32 Meter breiten Panmax-Schiff stehen einem durchfahrenden Schiff dort derzeit nur 35 Meter Breite zur Verfügung. Tanker, die die Anlagen von HGM Energy anlaufen, können wegen des einzuhaltenden Sicherheitsabstandes nur 19 Meter breit sein. Für breitere Schiffe ist wegen der Engstelle ein kurzfristiges Verholen des Schiffs erforderlich, das bei Weserport liegt – das kostet Zeit und Geld.

„Die Verbreiterung der Durchfahrt im Hüttenhafen und die Vertiefung der Becken werden den gesamten Industriehafen aufwerten“, sagte Howe. Die Infrastrukturprojekte sind mit Kosten von insgesamt 21,6 Millionen Euro veranschlagt.

LNG als Treibstoff der Zukunft: Ökoschute wird 2015 fertiggestellt

Fortschritte macht auch das Projekt „Ökoschute“. Ende 2015 will bremenports mit seiner Baggergutschute das erste deutsche Binnenschiff in Fahrt bringen, das mit dem umweltfreundlichen Treibstoff Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas, LNG) angetrieben wird. Anfang Januar 2015 soll der Bauauftrag vergeben werden, um den sich Werften aus mehreren europäischen Ländern beworben haben.

Die Hafengesellschaft wird mit der Mineralölwirtschaft in den kommenden Monaten weitere Gespräche über den Aufbau von LNG-Tankstellen in Bremen und Bremerhaven führen. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, LNG zu bunkern. Das Hansestadt Bremische Hafenamt hat den Einsatz von Tanklastwagen und Barge geprüft und zugelassen.

Bisher gab es noch kein Schiff, das in den bremischen Häfen Flüssiggas gebunkert hat. „Hier sind wir schneller als der Markt, der sich erst noch entwickeln muss“, sagte Howe mit Blick auf den bevorstehenden Bau der bremenports-Schute. Mit dem Spezialschiff soll Hafenschlick aus Bremerhaven zur Bremer Baggergutdeponie transportiert werden.

Kaiserschleuse: Reparatur im zweiten Quartal 2015

Intensiv wird weiter nach den Ursachen für die Schäden gesucht, die Taucher von bremenports im Oktober bei Routinekontrollen am Außenhaupt der Bremerhavneer Kaiserschleuse festgestellt hatten. Derzeit arbeitet bremenports daran, einen Notbetrieb zu installieren, damit die Schleuse trotz der Schäden in einem zeitlich begrenzten Rahmen genutzt werden kann. Dieser Notbetrieb sollte in der vergangenen Woche aufgenommen werden, musste wegen eines technischen Problems mit dem Antrieb des Schleusentors aber verschoben werden. Der Seeschifffahrt steht auf dem Weg in das abgeschleuste Überseehafengebiet Bremerhaven weiterhin nur die Nordschleuse zur Verfügung.

Die Reparatur der Kaiserschleuse soll im zweiten Quartal 2015 stattfinden, wenn die bereits bestellten Unterwagenschienen geliefert worden sind. Bei der Sanierung wird das Außenhaupt trockengelegt.

Foto/s: bremenports