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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Senator Lemke besuchte Bremer Schülerinnen und Schüler im BAU-ABC Rostrup

08.09.2005

Heute (Donnerstag, 8.September) hat der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke, Schülerinnen und Schüler der 9.Klassen des SZ Waller Ring besucht, die auf Einladung des Bauindustrieverbandes Bremen-Nordniedersachsen einen ganzen Tag in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte Bau-ABC Rostrup in Bad Zwischenahn arbeiten.

Den Schülerinnen und Schülern soll dieser Projekttag Arbeitserfahrung in einem ihnen sonst fremden Berufsfeld aus dem Baubereich ermöglichen und Unterstützung bei der Entwicklung eigener Berufsperspektiven geben. Dabei werden den Schülerinnen und Schülern überwiegend aus Haupt- und Realschulklassen über die größeren, ganztägig zu bearbeitenden Aufgaben im Bereich Zimmerei, Tiefbau, Hochbau und Fliesen neue Erfahrungen im Umgang mit anstrengender Arbeit, mit Materialien und Arbeitsorganisation ermöglicht. So werden Rundbögen gemauert, Wände und Ecken gefliest oder Flächen gepflastert.

Schon vor sechs Jahren ist dieses Projekt in sechs Bremer Schulen in einer gemeinsamen Initiative der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen und der Schullaufbahnberatung / LIS entstanden und wird seither regelmäßig an sechs Schulen für ca. 400 Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Dieses Angebot wird durch die Bauindustrie ermöglicht, die dafür das Anleitungspersonal, Lehrwerkstätten und Materialien stellt und einen Teil der Transportkosten übernimmt. Die Kontaktlehrkräfte an den Schulen organisieren die Teilnahme der Klassen. Die Bau-Auszubildenden im Bau-ABC Rostrup übernehmen im Rahmen eines Projektauftrages die Anleitung und können damit die eigene Motivation, Engagement und Lernerfahrung an die Schülerinnen und Schüler weitergeben.

Der „Tag auf einer Baustelle“ wird in den einzelnen Klassen vielfältig vorbereitet. Ein Lehrwerkmeister der überbetrieblichen Ausbildungsstätte kommt in jede Klasse und stellt die Lehrwerkstätten und Arbeitsmöglichkeiten vor.

Die gute Vor- und Nachbereitung in verschiedenen Unterrichtsfächern trägt weiterhin dazu bei, neue Anwendungsmöglichkeiten für den Lernstoff zu finden. Dafür wird den Lehrkräften Fortbildung in Rostrup angeboten.

Die Jugendlichen zeigen bei der Arbeit in den Lehrwerkstätten sehr viel Engagement und übernehmen Verantwortung – für das ihnen überlassene Gerät, den Raum und Arbeitssicherheitsmaßnahmen. Die konkreten Vorstellungen, welche vielfältigen Tätigkeiten und Arbeitsschritte bei der Arbeit „auf dem Bau“ notwendig sind, ist für die Jugendlichen neu und eine wichtige Erfahrung, die sie für ihre weitere Berufswahlentscheidung nützen. Auch die Mädchen arbeiten sehr engagiert und nehmen die Gestaltungsmöglichkeiten bei der Arbeit mit Holz, Ziegeln, Fliesen oder Pflastersteinen gerne an. Bisherige „Verlierer“ oder auch Jugendliche mit Sprachproblemen werden dabei im Klassenverband zu akzeptierten Partnern, die helfen ein praktisches Problem zu lösen.

Weiterhin werden einzelne Bauprojekte direkt an den Schulen durchgeführt. So wurde kürzlich durch den Neubau einer Mauer mit Sitzgelegenheiten der Schulhof der ISS Pestalozzi aufgewertet. In enger Absprache mit dem BauABC wurde festgelegt, welche Arbeitsanteile die Schülerinnen und Schüler der Klasse übernehmen und welche durch das Bau-ABC vor Ort erledigt wird. Für die Schulen ergibt sich damit die hervorragende Gelegenheit, kleine bauliche Verbesserungen oder „Sahnestückchen“ realisieren zu können, die der schmale Bauetat nicht hergibt.

Diese vielfältigen und gut organisierten Formen der Zusammenarbeit zwischen dem Bau-ABC und den Schulen sind ein Resultat der jahrelangen, vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit.