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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Plenum „Bündnis für Arbeit und Ausbildung“ hat über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt beraten

19.05.2004

Auf seiner gestrigen 11. Konferenz in den Räumen des Magistrats der Seestadt Bremerhaven hat das Plenum des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven erneut über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt im Land Bremen beraten.


„Die Beteiligten des Bündnisses werden alle Anstrengungen unternehmen, um eine Verbesserung des Ausbildungsmarktes durch kurzfristige und mittelfristige Maßnahmen zu erreichen“, betonten Arbeitssenatorin Karin Röpke und Bildungssenator Willi Lemke nach der Konferenz.


Noch vor der Sommerpause wird das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in einer Sondersitzung über verbindliche und selbstverpflichtende Vereinbarungen beraten. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, die finanzielle und personelle Ausstattung eines „Bremer Ausbildungsverbundes“ vorzubereiten.


Als Zwischenbilanz für das im August beginnende neue Ausbildungsjahr wurde festgestellt, dass sich gegenwärtig für die Stadt Bremen keine weitere Entspannung des Ausbildungsmarktes abzeichnet. Die Situation des Ausbildungsmarkts in Bremerhaven ist nach wie vor deutlich schlechter als in Bremen und fordert weiterhin das Engagement aller Ausbildungsmarktakteure in der Seestadt.


1. Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt
Die Situation in Bremen und Bremerhaven mit dem Berichtsdatum 31.3.2004 im Vergleich zum Vorjahr:

Im Agenturbezirk Bremen sind die Zahlen der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Bewerber/innen und Ausbildungsplätze (1*) im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber/innen sank um rund 8% auf 3.590. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze verringerte sich um rund 14% auf 3.293. Dieser Rückgang kann nur teilweise durch einen weiteren Anstieg von Angeboten der Berufsfachschulen und der Ausbildungsgänge im öffentlichen Dienst kompensiert werden.
(1* Diese Zahlen beziehen sich auf alle bei den Arbeitsämtern gemeldeten Bewerber/innen bzw. Ausbildungsplätze im Zeitraum zwischen 1.10.2003 und 31.3.2004 bzw. auf den Vergleichszeitraum zwischen 1.10.2002 und 31.3.2003)

Im Agenturbezirk Bremerhaven hat sich die Anzahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Bewerber/innen erneut mit rund 4% auf 1.834 weiter deutlich erhöht. Gleichzeitig erhöhte sich die Anzahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze um rund 2% auf 822.

Im Agenturbezirk Bremen hatten am 31.3. dieses Jahres 2.214 (2003: 2119) bei der Agentur für Arbeit gemeldete Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, gleichzeitig ist die Zahl der unbesetzten betrieblichen Ausbildungsplätze auf 966 (von 1.375) gesunken.(2*)
(2* Diese Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 31.3. 2004 bzw. 31.3.2003))


Im Agenturbezirk Bremerhaven hatten zum selben Zeitpunkt 1.177 (2003: 1.015) bei der Agentur für Arbeit gemeldete Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Gleichzeitig hat sich die Zahl der unbesetzten betrieblichen Ausbildungsplätze auf 463 von 416 erhöht.


Die Schülerabgangszahlen an allgemeinbildenden Schulen und ausbildungs- bzw. berufsvorbereitenden Bildungsgängen bleiben auch in den nächsten Jahren hoch. Eine Entspannung durch geringere Nachfrage von Ausbildungsplatzsuchenden kann daher nicht signalisiert werden.


Auch wenn die Ausbildungsmarktzahlen zum 31. März dieses Jahres nur Zwischenstände widerspiegeln und bis zum Beginn des Ausbildungsjahres den allermeisten Bewerber/innen ein Angebot unterbreitet werden kann, ist dennoch Handlungsbedarf angezeigt.
Deshalb hat das Bündnis für Arbeit und Ausbildung gestern sein Ziel bekräftigt, dass alle ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven einen Ausbildungsplatz erhalten sollen und die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern, um stabile Facharbeitsmärkte für die Zukunft zu sichern. Dabei gilt es besonders in Bremerhaven aktiv zu werden und dort weiterhin alle denkbaren Anstrengungen zu unternehmen, um Ausbildungsplätze zu akquirieren.



2. Gemeinsame Landesplanung mit Niedersachsen
Nach dem Beschluss der Landesregierung von Niedersachsen und des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 11.11.2004 steht eine erste vereinheitliche Förderrichtlinie im Bereich der Verbundausbildung vor dem Abschluss. Dieses erleichtert eine Förderung von betrieblichen Ausbildungsplätzen auch über die Landesgrenzen hinaus.



3. Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern an allgemeinbildenden Schulen
Zur besseren Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf dem Ausbildungsmarkt unterstützt das Bündnis für Arbeit und Ausbildung in Bremen und Bremerhaven die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern an allgemeinbildenden Schulen. Hiermit soll eine frühere und effizientere Berufswahl der Schülerinnen und Schüler unterstützt werden und so u. a. dem Problem des Ausbildungsabbruchs vorgebeugt werden.



4. Bremer Ausbildungsverbund
In Bremen sollen die positiven Erfahrungen aus Wolfsburg und Bremerhaven aufgenommen werden und es sollen mit einem „Bremer Ausbildungsverbund“ mehr Ausbildungsplätze geschaffen und insbesondere für markt- und sozialbenachteiligte Jugendliche und junge Erwachsenen die Wege in den Ausbildungsmarkt geebnet werden. Als Lernorte würden Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen und Bildungsträger zur Verfügung stehen. Der Bremer Ausbildungsverbund übernimmt Serviceleistungen für die Partnerbetriebe, die somit die direkten Ausbildungsleistungen im Betrieb erhöhen können. Das Bündnis beauftragte eine Arbeitsgruppe, die Struktur sowie die finanzielle und personelle Ausstattung der „Bremer Ausbildungsverbundes“ festzulegen.


5. Berufsbildung 2010
Noch vor der Sommerpause soll in einer Sondersitzung des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung über verbindliche und selbstverpflichtende Vereinbarungen diskutiert werden. Neben kurzfristig wirkenden Verabredungen zur Verbesserung der Ausbildungsmarktsituation in Bremen und Bremerhaven sollen insbesondere strukturelle Probleme des regionalen Ausbildungsmarktes mittelfristig gelöst werden, darunter die

  • Erhöhung der Ausbildungsquote zur Stabilisierung des Fachkräftenachwuchs
  • Verbesserung der schulischen Berufsorientierung
  • Verbesserung der Berufsausbildungsvorbereitung
  • Optimierung des Ausbildungsmanagements.