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Die Senatorin für Kinder und Bildung

80 Jahre Medienarbeit für Bremer Schulen

27.04.2004

Seit acht Jahrzehnten gibt es Medienarbeit für Bremer Schulen. Im April 1924 wurde die „Bremische Lichtbildzentrale“ gegründet, die seit 1949 als Landesbildstelle wirkt. Aus einer Verleihstelle für Dias und Filme entstand im Laufe der Jahre eine medienpädagogische Einrichtung, die neue Möglichkeiten des Lernen und Lehren mit Medien erschließt. Dabei ist die Verbindung zur außerschulischen Medienarbeit von großer Bedeutung, weil von dort wichtige Impulse für die Schule kommen. Seit fünf Jahren ist die Landesbildstelle eine Abteilung des Landesinstituts für Schule. Damit ist eine enge Verbindung zur Lehreraus- und -fortbildung sowie zur Unterrichtsentwicklung gewährleistet.


Am Mittwoch, 28. April, findet in der Landesbildstelle, Uhlandstraße 53 eine Veranstaltung mit dem Titel „80 Jahre Medienarbeit in Bremen“ statt. Ab 13.30 Uhr können Schulen und Öffentlichkeit einen Einblick in die gegenwärtigen Arbeitsbereiche nehmen. Senator Willi Lemke wird um 15.00 Uhr über „Perspektiven der schulischen Medienarbeit“ sprechen.



Bremische Reformpädagogen bauten Bildbestand auf

„Mehr Arbeit mit Medien!“ ist einer der häufigsten Wünsche von Schülerinnen und Schülern, wenn man sie heute nach einem interessanten Unterricht mit Lebensbezug befragt. Das war eigentlich immer so: Vor 40 Jahren stand die Bitte nach mehr Filmen im Unterricht ganz oben in der Wunschliste und vor 80 Jahren staunten Kinder und Erwachsene gleichermaßen über die projizierten Glasdias. Damals bauten Bremische Reformpädagogen den Bildbestand auf, der schon bald alle Fächer unterstützte. Vor genau 70 Jahren kamen dann die 16mm-Filme hinzu, an die sich die Älteren sicher noch als gerne als flimmernde Kinoveranstaltung in der Schule erinnern.


Die Arbeit mit Filmen, Schulfunk, Schulfotografie, Schulfernsehen, Video, PC bis zur Multimedia-Welt von heute wurde stets vorangetrieben und unterstützt von engagierten Lehrkräften. Diese enge Verzahnung von Schulpraxis und Unterstützungseinrichtung bildet die Grundlage dafür, dass Entwicklungsarbeit und Dienstleistungen der Landesbildstelle bei den Lernenden und Lehrenden ankommen.


Das Leistungsspektrum reicht heute von der Beratung zum Einsatz neuer Medien über die Medien-Bereitstellung durch die Medienagentur, den technischen Service bis hin zur Produktion von DVD-Medien. In den Softwareberatungsstellen, die mit einem großen Bestand an CD-ROMs und DVDs ausgestattet sind, tauschen sich Lehrkräfte darüber aus, welche Software am besten für bestimmte Themen oder Lernprozesse geeignet ist.

Besondere Bedeutung kommt auch der Förderung kreativer Medienarbeit von Kindern und Jugendlichen zu, die schwerpunktmäßig in den Multimedia-Studios in Walle und Bremen-Nord praktiziert wird. Zur Zeit läuft der Landeswettbewerb Make-Media.


Medienpädagogische Modellversuche mit bundesweiter Beachtung

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Medienproduktion zu bremenbezogenen Themen: Hier kommen auch das umfangreiche Bildarchiv und die Filmdokumente des ebenfalls zur Landesbildstelle gehörenden Landesfilmarchivs zum Tragen. Über 100 Videoberichte von Schulprojekten und besonderen Unterrichtsvorhaben vermitteln Anregungen für Lehrkräfte und geben Einblicke für Eltern und die interessierte Öffentlichkeit.


Die Landesbildstelle hat in den letzten 30 Jahren etliche medienpädagogische Modellversuche durchgeführt, die bundesweit Beachtung gefunden haben. Ein aktuelles Projekt geht zum Beispiel der Frage nach, wie E-Leaning angelegt sein muss, damit Lehrkräfte und Lernende eine Verbindung mit dem schulischen Unterricht herstellen können.


Senator Lemke weist in die Zukunft: „Medienarbeit ist für den Bildungsbereich unverzichtbar. Lernende und Lehrende brauchen dabei Unterstützungssysteme.“ In diesem Zusammenhang hat das LIS bei dem seit 2000 laufenden Programm „Lernen mit neuen Medien und Informationstechnologien“ maßgeblich mitgewirkt. In den nächsten Jahren kommen mit der verstärkten inhaltlichen Ausrichtung dieses Programms neue Herausforderungen auf Unterstützungssysteme zu - insbesondere auf die zuständige medienpädagogische Stelle.



Achtung Redaktionen: Zu der Veranstaltung „80 Jahre Medienarbeit in Bremen“ am Mittwoch, 28. April ab 13.30 Uhr in der Landesbildstelle, Uhlandstraße 53, sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.

Weitere Rückfragen und Fotos: Rudolf Geisler Tel. 361 3178 oder rgeisler@lis.bremen.de