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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Schüler diskutieren mit Richtern am 27. Januar über den Wandel des Rechts

22.01.2004

Von der NS-Justiz zu einem den Menschenrechten verpflichteten Rechtssystem

Das Netzwerk der Bremer Schulen, das alljährlich zur Erinnerung an die Reichspogromnacht die „Nacht der Jugend“ im Bremer Rathaus mit vorbereitet, beteiligt sich am 27. Januar an einer Veranstaltung anlässlich des Tages zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus:

Am 27. Januar um 9:00 Uhr werden Klassen und Kurse der Schulen des Netzwerkes „Nacht der Jugend“ das Landgericht Bremen an der Domsheide (gegenüber der Post) aufsuchen. Im Gerichtssaal 231 werden sie den Spielfilm „Das Heimweh des Walerjan Wrobel“ sehen. In eben diesem Saal wurde der 15-jährige polnische Zwangsarbeiterjunge Walerjan Wrobel von der NS-Justiz zum Tode verurteilt, weil er aus Heimweh an seinem Arbeitsplatz, einem Bauernhof in Bremen-Lesum, ein Feuer legte. Dass nur minimaler Schaden entstand, dass er sich selbst an den Löscharbeiten beteiligte, konnte das - selbst gegen das damals geltende Recht - gesprochene Todesurteil nicht verhindern.

Im Anschluss an den Film werden die Schüler und Lehrer mit dem Präsidenten des Landgerichts und Richtern des Amts- und Landgerichts über die Rechtsprechung in der NS-Zeit diskutieren. Insbesondere soll auch der Wandel des Rechts zu einem den Menschenrechten verpflichteten Rechtssystem angesprochen werden.

Die Veranstaltung wird getragen

  • vom Landesverband Bremen des „Deutschen Richter Bundes“,

  • dem Senator für Bildung und Wissenschaft

  • und dem schulischen Netzwerk „Nacht der Jugend“ im BLK-Modellversuchsprogramm „Demokratie lernen und leben“.

Termin und Ort: 27. Januar 9.00 Uhr, im Saal 231 des Landgerichts Bremen (Domsheide), in dem Walerjan Wrobel 1942 zum Tode verurteilt wurde.