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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Neuer Qualitätsschub für bremische Schulen

21.05.2003

Robert-Bosch-Stiftung fördert in Bremen Kooperation von Lehrkräften

Mit Hilfe der Robert-Bosch-Stiftung erhalten die bremischen Schulen einen neuen Qualitätsschub. Bremen hat zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern von der Stiftung den Zuschlag erhalten für das Programm „Lehrer im Team – Qualitätsentwicklung in der Schule“. Im Rahmen eines dreijährigen Pilotprogramms sollen ausgewählte Schulen gefördert werden, die die Qualität ihres Unterrichts durch den Aufbau fester Teamstrukturen im Kollegium nachhaltig verbessern wollen. Pro Schule und pro Jahr stellt die Robert-Bosch-Stiftung rund 20.000 Euro zur Verfügung.


Die Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern in den Schulen ist bisher nicht sehr ausgeprägt. Zugleich ist das "Einzelkämpfertum" von Lehrkräften eine der Ursachen für die Überlastung und das Burn-out-Syndrom. Zur Entwicklung neuer, verbesserter Unterrichtsformen, zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit und zur Entwicklung vergleichender Maßstäbe für die Anforderungen und die Bewertung muss vor allem die Kooperation von Lehrkräften - auch über die eigene Schule hinaus - gefördert werden. Hier setzt das Robert-Bosch-Programm an.


Bremer Schulen erhalten auf diese Weise nicht nur innerhalb ihrer Schulen mehr Unterstützung, sondern können durch die Kooperation mit "Best-practice-Schulen", die hier schon Erfolge vorzeigen können, lernen, wie man Schule und Unterricht durch Kooperation verändert und verbessert. Zugleich soll es Lehrkräfte entlasten und motivieren, sich selber weiter zu bilden.

Die Stiftung möchte mit dem Programm insbesondere

  • die Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe von Lehrern in einem Kollegium sowie auf Schulleitungsebene verstärken,
  • die Entwicklung eines offenen, kooperativen Schulklimas unterstützen,
  • die Leistung und Motivation von Schülern und Lehrern im Unterricht erhöhen,
  • die eingeleiteten Veränderungen fest in Schulstruktur und –profil verankern.


Das Programm startet in den Bundesländern Bremen und Mecklenburg-Vorpommern mit je sechs Projektschulen, die sich zu zwei Regionalverbünden zusammenschließen, und wird inhaltlich unterstützt vom Otto-Seydel-Institut für Schulentwicklung Überlingen.

Jede Schule definiert selbst ihr zentrales Projekt, mit dem sie feste Kooperationsstrukturen an der Schule etablieren möchte (z.B. die Umstellung der Schulorganisation auf Jahrgangsteams, die Erprobung neuer Arbeitszeitmodelle oder der Aufbau eines Krisenteams für gefährdete Schüler).

Zur Realisierung des Schulentwicklungsprojekts erhält die Schule Unterstützung von außen: Lehrkräfte können an Schulen mit erfolgreich arbeitenden Teamstrukturen hospitieren, Berater unterstützen und begleiten die Schule bei der Umsetzung ihrer Ziele, die Schulleiter bilden Fallbesprechungsgruppen und besuchen gegenseitig ihre Schulen. Die Projektlaufzeit beginnt am 1. September 2003 und endet am 31. August 2006.

Die beteiligten Schulen erhalten bei der Umsetzung ihres selbstgewählten Schulentwicklungsprojekts u.a. folgende Unterstützung:

  • Ein Beratertandem – bestehend aus je einem Berater des Landesinstituts und einem externen Berater – unterstützt die Schule und berät sie bei Schwierigkeiten. Pro Jahr stehen jeder Projektschule mindestens vier Beratertage zu.
  • Mindestens zweimal jährlich können Lehrer der Projektschule an einer Schule mit bereits erfolgreich verankerten Teamstrukturen hospitieren. Die Hospitationsschule gibt ihre Erfahrungen an die Projektschule weiter und begleitet diese bei der Umsetzung ihres Vorhabens.
  • Die Evaluation durch das Deutsche Institut für pädagogische Forschung (DIPF) zu Beginn und am Ende des Projekts hilft den Schulen zu überprüfen, inwieweit sie ihre selbst gesteckten Ziele erreicht haben.