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Das „Bremer Tagebuch“ stellt „Die BLG – Vom Umschlagsbetrieb zum Logistikkonzern“ vor

24.01.2003

Am Donnerstag, 30. Januar schlägt die Landesbildstelle um 20 Uhr wieder ihr „Bremer Tagebuch“ auf. In Zusammenarbeit mit der BLG LOGISTICS GROUP und der Wittheit zu Bremen wurde erstmals öffentlich ein

Film- und Vortragsabend zum Thema: Die BLG – Vom Umschlagbetrieb zum Logistikkonzern

organisiert.


Zu Gast ist Dr. Bernt Mester, zuständig für Verkehrspolitik und Grundsatzfragen. Er wird in einer Power-Point-Präsentation insbesondere die neue BLG-Holding mit ihren operativen Tochtergesellschaften vorstellen und auf die weltweiten Aktivitäten der Kernbereiche Auto-, Kontrakt- und Containerlogistik eingehen. Außerdem wird der Streifen „Hafen im Wandel“, ein Film der BLG LOGISTICS GROUP (17min, 1999) gezeigt.


Zu der 126. Ausgabe des „Bremer Tagebuchs“ sind die Bremerinnen und Bremer herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Das Programm dauert ca.70 Minuten. Platzreservierungen sind unter Telefon 361-3503 erforderlich.


Von Anfang an hat die BLG eine Spitzenposition in den Bremischen Häfen eingenommen und ist immer wieder durch Innovationen hervor getreten. Heute ist die BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, früher Bremer Lagerhaus-Gesellschaft oder kurz BLG genannt, ein internationaler Logistikdiensleister, der seit der Restrukturierung im Jahre 1997 ca. 1200 Arbeitsplätze neu geschaffen hat.


Weitere Informationen:
Im Februar 1877 gründen Kaufleute die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft und konzentrieren ihre Lager- und Umschlagsaktivitäten im Sicherheitshafen (Hohentorshafen) am linken Weserufer. Daraufhin erlebt die alte Hafen- und Handelsstadt Bremen einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ab1888 übernimmt die BLG den Betrieb des Freihafens I am rechten Weserufer. Der heutige Europahafen ist seinerzeit das größte und modernste Hafenbecken der Welt. Später kommen der Freihafen II (Überseehafen), die Getreideanlage (1914), der Weserbahnhof (1925) und 1953 auch die Freihäfen in Bremerhaven hinzu.


Im Mai 1966 wird das erste Containerschiff im Bremer Überseehafen gelöscht. Zwei Jahre später wird im Neustädter Hafen der Container-Terminal Bremen eröffnet und die BLG Betreibergesellschaft. Da die Zuwachsraten hoch sind und der Containerverkehr weiträumige Flächen benötigt, wird schnell entschieden, in Bremerhaven einen neuen Container-Terminal zu bauen. Bis heute ist der Container-Terminal Bremerhaven in drei Ausbaustufen auf drei Kilometer Länge und über zwei Millionen Quadratmeter Fläche gewachsen. Die vierte und letzte Ausbaustufe befindet sich in Planung und soll bis 2007 realisiert werden.


Anfang der siebziger Jahre erkennt die BLG die Bedeutung der Kommunikation als Produktionsfaktor und beteiligt sich an der Gründung der Datenbank Bremische Häfen. Umschlagsfirmen, Spediteure, Schiffsmakler, Ladungskontrolleure und Behörden usw. schließen sich zusammen und 1973 entsteht das erste betriebsübergreifende Hafen-Informationssystem der Welt. EDV-gestützte Transportabläufe und interkontinentaler Datenaustausch werden in den Bremischen Häfen Standard. Ende der siebziger Jahre beginnt die japanische Automobilindustrie mit ihrer Exportoffensive und die BLG ist von Anfang an dabei. Durch Kooperation mit den japanischen Herstellern entsteht der Auto-Terminal Bremerhaven. Heute ist der Terminal einer der größten der Welt und ein Spiegelbild des internationalen Fahrzeugmarktes.


In den achtziger Jahren stellt sich heraus, dass Umschlag und Lagerung auf Dauer keine Leistungsbasis für die BLG sind. Die klassischen Hafenleistungen bilden innerhalb der Transportkette einen wachsenden Kostenfaktor. Hinzu kommen rückläufige Erlöse durch zunehmenden Wettbewerb. Zur Steigerung der Wertschöpfung erweitert die BLG ihre Dienstleistungstiefe. In Bremen und Bremerhaven entstehen die ersten Logistikzentren. In den neunziger Jahren brechen die Ostmärkte mit ihren konventionellen Ladungsmengen zusammen und die Erlöse aus Transportleistungen gehen aufgrund der Globalisierung stark zurück. Beide Entwicklungen berühren das Kerngeschäft der BLG und bringen das Unternehmen in eine Krise. Die BLG wird restrukturiert und global ausgerichtet.


Die BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG wird am 11. November 1997 gegründet und beginnt am 1. Januar 1998 mit ihrer Holdingtätigkeit. Als Management-Holding konzentriert sich die BLG LOGISTICS GROUP auf die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe und unterstützt die eigenverantwortlichen Tochtergesellschaften in den Dienstleistungsbereichen Personal, Einkauf, Rechts-, Finanz-, Rechnungs- und Versicherungswesen, Beteiligungs- und Investitionsmanagement usw. Die erfolgreiche Entwicklung des Konzerns steht in engem Zusammenhang mit dem schnell fortschreitenden Globalisierungsprozess. Das Prinzip „Global Sourcing – Global Production – Global Selling“ bewirkt im Welthandelsvolumen höhere Wachstumsraten als in der industriellen Produktion. Global agierende Unternehmen sind auf zuverlässige Materialtransporte und Warenflüsse angewiesen. Organisation, Steuerung und Abwicklung derartiger Transportleistungen ist Aufgabe der Logistik. Die Logistik ist also im Rahmen der fortschreitenden Globalisierung ein weltweiter Wachstumsmarkt.


Im Geschäftsjahr 2001 erwirtschafteten mehr als 7000 Beschäftigte, davon 4400 in Deutschland, einen Gesamtumsatz von 352 Millionen EUR. Das Konzernergebnis konnte trotz der weltweiten Konjunkturschwäche nochmals um 600000 EUR auf 14,1 Millionen EUR gesteigert werden. An den BLG-Terminals in Bremen und Bremerhaven, einschl. EUROGATE und NTB, wurden 33,6 Mio Tonnen (+ 7,9% gegenüber dem Vorjahr) umgeschlagen. Zweistellige Zuwachsraten erzielten der Auto-Terminal in Bremerhaven und die konventionellen Terminals in Bremen. Aber das größte Wachstum wurde 2001 in den Logistikzentren erreicht. Insgesamt wurden Investitionen in Höhe von ca. 47 Millionen EUR getätigt.


Mit der „Drei-Säulen-Strategie“ will sich die BLG-Gruppe auch weiterhin auf ihre Kernkompetenzen Auto-, Kontrakt- und Container-Logistik konzentrieren, wobei logistische Komplementärleistungen wie zum Beispiel Informationstechnologie und Consulting diese Strategie ergänzen. Die Devise heißt: wachsen oder weichen. Übernahmen und Beteiligungen kennzeichnen die Branche, die ständig versucht, ihre Kompetenz (Dienstleistungstiefe) und Reichweite auszudehnen. Andererseits ist die Logistik eine Dienstleistung, die grundsätzlich von der gesamtwirtschaftlichen Lage abhängig ist. Trotz der seit Mitte 2001 anhaltenden konjunkturellen Einbrüche in den großen Wirtschaftsregionen der Welt hat es die BLG-Gruppe geschafft, mit komplexen Logistikdienstleistungen am internationalen Markt zu expandieren.


Bremerhaven gehört mit 1,38 Millionen Fertigfahrzeugen in 2002 zu den größten Autohäfen der Welt. Zum Beispiel verschiffen DaimlerChrysler, BMW, Ford, VW, Audi, Opel und Porsche ihre Fahrzeuge über die Terminals der BLG AUTOMOBILE LOGISTICS hauptsächlich in die USA, nach Ostasien und Nahost. Für die Zwischenlagerung der Autos stehen Freiflächen und sieben Parkhäuser mit einer Kapazität von 90000 Plätzen zur Verfügung. Für den Im - und Export wird der Fahrzeugtransport vom Hersteller bis zum Händler mit Hilfe von IT-Systemen überwacht, wobei zu berücksichtigen ist, dass jährlich ca. 1500 CAR CARRIER Bremerhaven anlaufen. Dem Auto-Terminal der BLG ist ein Technikzentrum angeschlossen, in dem zum Beispiel Import-Fahrzeuge gereinigt, ggf. repariert, nach den Zulassungsbestimmungen der Bestimmungsländer umgerüstet oder mit Sonderausstattungen im Kundenauftrag nachgerüstet werden.


Mit der Beteiligung von 50 Prozent an der Harms-Gruppe vervollständigt die BLG im Jahre 2002 die Dienstleistungspalette in der Fahrzeug-Logistik europaweit, denn die Harms-Gruppe verfügt über ca. 1500 Beschäftigte, 350 Autotransportern, zahlreiche Inland-Terminals in Deutschland, Österreich und Polen und erbringt Transportleistungen per Bahn, LKW, Binnen- und Küstenschiff.


Vor allem als Logistik-Provider für die Automobilindustrie und deren Zulieferer arbeitet die BLG INTERNATIONAL LOGISTICS GmbH & Co. Sie erbringt anspruchsvolle Logistik-Leistungen vor allem für DaimlerChrysler und VW. Für VW-Fahrzeuge unterhält die BLG ein breites Sortiment von Produktionsteilen im Logistikzentrum Bremerhaven und sorgt für die zuverlässige Versorgung der Montagelinien in Übersee. Für DaimlerChrysler versorgt die BLG die ausländischen Montagewerke mit Bauteilen für die Produktion der C-Klasse, E- und S-Klasse und für den Kleinlast-wagen Sprinter. Die dafür vorgesehenen ca. 5000 Teile kommen aus der deutschen Produktion und von mehreren hundert Zulieferern. Die BLG INTERNATIONAL konsolidiert, kontrolliert, lagert, verpackt, containerisiert und verschifft die Teile als CKD-Sätze oder nach dem Prinzip "Part-by-Part" via Bremen.


„Just in sequence“ beliefert das Logistik-Lieferanten-Zentrum der BLG INTERNATIONAL LOGISTICS am Bremer Kreuz das Mercedes-Werk in Bremen-Sebaldsbrück, d.h. produktions- und zeitpunktorientiert werden die Montagebänder für die C-Klasse und den Typ CLK nach einem Vorlauf von wenigen Stunden mit Stoßfängern, Handschuhkästen, Seitenscheiben und andere Innenraumteilen versorgt. Täglich werden ca. 900 Fahrzeuge mit durchschnittlich 4400 Teilen beliefert, d.h. alle zwei Stunden verlässt ein LKW das Logistikzentrum.


Die Erfahrungen aus der Automotive-Logistik wurden auf die Kontrakt-Logistik übertragen. Zum Beispiel versorgt die BLG den europäischen Markt mit Büromaschinen von Minolta und unterhält damit für Minolta das weltweit größte Distributionslager außerhalb Japans. Am Neustädter Hafen baut die BLG zur Zeit das größte Hochregallager in Europa und wird damit in Kürze sämtliche Non-Food-Artikel für die Tschibo/Eduscho-Filialen steuern. (Vgl. www.blg.de) Im Jahre 2002 hat die BLG die Kontraktlogistik von der PaulGünther Logistik AG, Hamburg, übernommen und damit ihr Leistungsprofil erheblich erweitert. Hinzugekommen sind sieben neue Standorte in Deutschland, neue Kunden und neue Warensortimente. Seit Sommer 2002 ist die BLG auch an BMS Logistica, Sao Paulo beteiligt und bedient den südamerikanischen Markt mit Fertigfahrzeugen und Produktionsteilen.


Logistik heißt auch, immer genau zu wissen, wo sich die Ware gerade befindet. Dafür ist u.a. die BLG Complements zuständig. Dieses Unternehmen ist IT-Dienstleister und logistischer Problemlöser und sorgt u.a. für die reibungslose Kommunikation im BLG-Netzwerk mit ca. 1000 PCs und Druckern. Bereits Mitte der siebziger Jahre gründete die BLG eine eigenes Consulting-Unternehmen, um damit Schwellen- und Entwicklungsländern über Hafenanlagen zu beraten. Über 500 Projekte wurden inzwischen in mehr als 80 Ländern realisiert.
Heute berät diese BLG-Tochter zum Beispiel weltweit über die Entwicklung von Management-Strategien, Beschaffungs- und Distributionsstrukturen, Informationstechnologie oder Sicherheits- und Umweltfragen und ist in der Lage, allen Ländern der Erde das Know-How der BLG LOGISTICS GROUP praktisch verfügbar zu machen.