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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Senat beschließt Maßnahmen zur Fortführung des Goethe-Instituts Bremen

14.01.2003

Der Senat hat heute Maßnahmen zur Sicherung des Goethe-Instituts Bremen beschlossen. Für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren werden dem Goethe-Institut pro Jahr 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit sollen zwei Lehrkraftstellen, eine Verwaltungs- und eine Mediothekarsstelle (Dreiviertelstelle) finanziert werden. Außerdem ist das Land bei der Bereitstellung von preisgünstigen Institutsräumen behilflich und beteiligt sich an der notwendigen Renovierung des vorhandenen Gebäudes.
Ohne diese Hilfen droht die komplette Aufgabe des Goethe-Instituts Bremen. Die Planungen der Zentrale des Goethe-Instituts in München sehen einen umfassenden Umstrukturierungsprozess der Inlandsinstitute vor. Hintergrund ist eine veränderte Zuweisungspraxis für Stipendiaten des DAAD (Deutscher Akademischer Auslandsdienst). Nachdem der DAAD ab April 2002 sein Stipendiatenkontingent für das Goethe-Institut auf etwa ein Drittel reduzierte, erfolgte eine Konzentration an drei anderen Inlandsinstituten und keine Zuweisung mehr an das Land Bremen. Damit bricht ein wesentliches Geschäftsfeld des Bremer Instituts weg. Nach der Vorstellung des Goethe-Instituts-Vorstandes sollten in Bremen – ebenso wie in Hamburg – nur noch Individual- und Kleingruppenkurse angeboten werden, die im wesentlichen durch Honorarkräfte realisiert würden. Die studienvorbereitenden Deutschkurse für Studierwillige an Bremens Hochschulen könnten auf dieser Basis künftig nicht mehr durchgeführt werden.
Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu den Internationalisierungsanstrengungen des Landes Bremen. Die internationale Aktionsfähigkeit Bremens erfordert hoch qualifizierte Arbeitskräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Bei diesen Bestrebungen spielt das Goethe-Institut einen wichtigen Stellenwert, den es im Zusammenspiel mit dem Fremdsprachenzentrum der bremischen Hochschulen auszuweiten gilt.
Das Land Bremen verständigte sich deshalb mit dem Vorstand des Goethe-Instituts darauf, das Bremer Institut unter Nutzung größtmöglicher Synergie-Effekte auf einer neuen Basis fortzuführen. Die neue Basis soll neben den bisherigen Kooperationspartnern des Goethe-Instituts Bremen (wie die bremischen Hochschulen, das Fremdsprachenzentrum, das Landesinstitut für Schule usw.) neue Partner aus dem Bereich der bremischen Schulen und der Wirtschaft umfassen. Die angestrebte erweiterte Arbeitsbeziehung zwischen dem Goethe-Institut und der Freien Hansestadt Bremen soll insbesondere darauf zielen, Bremen als Standort und die bremischen Hochschulen als Studienort für ausländische Studierende attraktiv zu halten und auch neue Einwohner zu gewinnen, die aus dem Ausland kommen. Positive Effekte erwartet der Senat auch aus der über die Auslandsinstitute erfolgenden weltweiten Werbung des Goethe-Instituts für den Standort Bremen. Die Fortführung der Arbeit des Goethe-Instituts bietet nach Ansicht des Senats außerdem die Chance, einen zentralen Partner auf dem Gebiet der internationalen kulturellen Zusammenarbeit zu halten.