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„Die FRoSTA AG – Ein internationaer Tiefkühlspezialist mit Reinheitsgebot“

24.10.2002

Im „Bremer Tagebuch“ der Landesbildstelle:

Am Donnerstag (31.10.2002) um 20 Uhr schlägt die Landesbildstelle, Uhlandstraße 53, wieder ihr „Bremer Tagebuch“ auf. Im Mittelpunkt der 123. Ausgabe der Film- und Vortragsreihe steht „Die FRoSTA AG – Ein internationaler Tiefkühlspezialist mit Reinheitsgebot“.

Eingeladen wurde Dr. Thomas Braumann, Vorstandsvorsitzender der FRoSTA AG. Insgesamt beschäftigt der Konzern europaweit ca. 1200 MitarbeiterInnen, davon allein 874 in Bremerhaven, so dass das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber in der Seestadt ist.


Die FRoSTA AG ist aus der Hochseefischerei Nordstern AG, die 1905 in Bremerhaven gegründet wurde, und ihrer Nachfolgerin, der Nordstern Lebensmittel AG, hervorgegangen. Sie wurde 1997 gegründet. Heute besteht der Konzern mit Firmensitz am Lunedeich in Bremerhaven aus vier Produktionsbetrieben in Deutschland und Polen und zwölf Vertriebsgesellschaften in Deutschland und Europa. Im Geschäftsjahr 2000/01 wurde ein Rekordumsatz von 290 Millionen Euro erwirtschaftetet.


Der erste Fisch, der von deutschen Fischdampfern auf See eingefroren wurde, war der Kabeljau an der Bord der „Sagitta“ im Jahre 1957. Wenige Jahre später wurde die FRoSTA Tiefkühl-Kontor GmbH gegründet und im Jahre 1963 hat dieses Unternehmen die Seefisch Großhandlung F. Schottke übernommen und zu einem Spezialbetrieb für Tiefkühl-Fischprodukte ausgebaut. Noch im selben Jahr kamen die ersten Einzelhandelspackungen unter der Marke Findus auf den Markt.


Mitte der siebziger Jahre wird die Tiefkühlkost dann auf Gemüse, Obst und Fertiggerichte ausgeweitet und in den achtziger Jahren hat das FRoSTA Tiefkühl-Kontor den Oetker-Produktionsbetrieb nebenan und die Raiffeisen Tiefkühlkost in Bobenheim-Roxheim (Vorderpfalz) erworben. Nach der Wende werden die Elbtal Tiefkühlkost in Lommatzsch von der Treuhandanstalt gekauft und die Elbtal Tiefkühlkost Vertriebs GmbH gegründet. Die ersten TV-Spots für Fertiggerichte werden ausgestrahlt und eine Reihe neuer Vertriebsgesellschaften kommen in Frankreich, Italien, Österreich, Rumänien und Ungarn hinzu. Als sich die Konkurrenz Iglo aus dem polnischen Markt zurück zieht, übernimmt die FRoSTA AG das Unilever-Werk in Bydgoszcz und gründet FRoSTA Polska.


Auf der Fachmesse InterCool in Düsseldorf stellt die FRoSTA AG am 7.Oktober 2002 erstmals das neue Reinheitsgebot für alle FRoSTA- Produkte vor und kündigt die Markteinführung für Januar 2003 an. In Zukunft soll jeder Konsument zu 100 Prozent wissen, was er bekommt, d.h. auf der Verpackung der Tiefkühlkost wird genau deklariert, welche hochwertigen Rohprodukte und Zutaten ohne Zusatzstoffe und Aromen verwendet wurden.


Als Beispiel sei hier die neue Paella genannt. Bisher wurde die Sauce aus einem Krustentier- und einem Gemüsefond zubereitet und nach klassischen Methoden in Frankreich hergestellt. Ab Januar 2003 wird die Zusammensetzung der Sauce genau auf der Verpackung beschrieben. Außerdem wird jeder Konsument nachlesen können, das Shrimps aus Wildfängen verwendet werden, Muscheln von natürlichen Muschelbänken kommen und nur noch kalt gepresstes Olivenöl eingesetzt wird. Auch alle übrigen Zutaten dieses Fertiggerichtes werden auf der Verpackung dokumentiert sein. Genaue Informationen gibt es dann ab Januar 2003 auch unter der Verbraucher-Hotline www.frosta.de.


An dieser Innovation auf dem eher rückläufigen Markt für Tiefkühl-Markenartikel hat ein FRoSTA-Team mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Produktentwicklung, dem Einkauf, der Produktion, dem Marketing, der Qualitätssicherung usw. über ein Jahr gearbeitet. Insgesamt wurden über 25000 Entwicklungsstunden investiert, um aus einem „normalen“ Produkt, das heute in der Tiefkühltruhe liegt, ein Produkt nach dem FroSTA Reinheitsgebot zu machen.


„Wir erfinden die Tiefkühlkost neu“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Braumann auf der Messe und möchte mit dem neuen Qualitätsstandard anspruchsvollen Konsumenten ein neues Genusserlebnis von Tiefkühlkost vermitteln. „ Es wird aber einige Zeit dauern, bis die große Masse der Konsumenten umschwingt, denn die neue Qualität kostet ihren Preis. Im Durchschnitt werden wir die Preise um ca. 30 bis 60 Cent erhöhen müssen“.


Die Marke FRoSTA ist ab Januar 2003 zum Beispiel die erste Marke auf dem deutschen Tiefkühlmarkt, die ausschließlich MSC-zertifizierten Fisch verwendet. Das MSC-Siegel wird von dem Marine Stewardship Council – einer unabhängigen Vereinigung von 150 Organisationen – vergeben und garantiert eine kontrollierte, bestanderhaltene und nachhaltige Fischerei. Bei dem verwendeten MSC-zertifizierten Fisch handelt es sich um den neuseeländischen Seehecht (Hoki) – einem hochwertigem Weißfisch mit festem, schmackhaftem Fleisch – und dem Wildlachs aus Alaska.


Alle Meeresfrüchte stammen in den neuen FRoSTA-Produkten aus Wildfängen. Zum Beispiel werden im dänischen Limfjord Muscheln von Wildbänken geerntet und nach der täglichen Anlandung sofort gewaschen, gekocht und gefroren, um die größtmögliche Frische und Qualität zu garantieren. Shrimps werden nicht gefärbt und nur mit trennmittelfreiem Salz gewürzt. Sie werden ebenso wie die verwendeten Tintenfische sofort nach dem Fang gefrostet und unter hohen Hygienebedingungen in Europa küchenfertig vorbereitet. Beide Meeresfrüchte werden im indischen oder pazifischen Ozean gefangen.


FRoSTA verwendet für internationale Gerichte kein Rindfleisch, sondern nur Schweine- und Hähnchenfleisch. Das Schweinefleisch stammt aus ausgewählten Produktionsbetrieben, die ständig durch staatliche Prüfer, Veterinärmediziner, eigene Experten und externe Auditoren überprüft werden. Das Futter muß zu über 60 Prozent aus einheimischen Getreide bestehen. Der Einsatz von Tiermehl,

Wachstumsförderern und Medikamenten ist verboten. Wenn eine Behandlung einzelner Tiere mit Medikamenten erforderlich ist, werden diese aus dem Markenfleischprogramm herausgenommen. Ebenso gibt es strenge Richtlinien für die Herkunft, Aufzucht, Mast, den Transport, die Schlachtung und Verarbeitung der Tiere, um eine gute Fleischqualität zu garantieren.


Hähnchenfleisch kommt ausschließlich aus Thailand. Der Lieferant heißt CPI und hat ein EU-Zertifikat, d.h. staatliche Prüfer kontrollieren die Einhaltung der für Geflügelhersteller gültigen EU-Richtlinien. Bei CPI liegt die gesamte Produktionskette von der Futtermittelproduktion bis zum fertigen Hähnchenbrustfilet in einer Hand. Dadurch ist jederzeit eine lückenlose Kontrolle aller Produktionsschritte möglich. Der Geflügellieferant hat sich verpflichtet, das neue Reinheitsgebot ebenso einzuhalten wie die geringere Besatzdichte in der Geflügelhaltung.


Selbstverständlich werden auch Obst und Gemüse nach vorgegebenen FRoSTA-Richtlinien produziert. Zum Beispiel hat sich das Werk Elbtal in Sachsen dem EU-Programm zum integrierten Anbau angeschlossen und verarbeitet Erbsen und Bohnen aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern. Dadurch kann der optimale Erntezeitpunkt genau bestimmt und das Gemüse unverzüglich verarbeitet werden.


Für jede Obst- und Gemüsesorte gibt es spezifische Richtlinien bezüglich der Verarbeitung und Schockfrostung, um die Vitamine so weit wie möglich zu erhalten und einen hochwertigen Geschmack zu garantieren. Das gilt auch für angekaufte Ware wie zum Beispiel handgeputzter Rosenkohl aus Polen, Bambus aus der chinesischen Shandong-Provinz, Brokkoli aus Ecuador oder Paprika aus Spanien.


Reis und Nudeln spielen eine bedeutende Rolle bei der Komposition der FRoSTA-Gerichte und dabei haben industriell produzierte Trockennudeln keine Chance. Für Nudeln wird die Pasta immer frisch aus Grieß, Ei und Wasser zubereitet. Dabei müssen Eier von Hühnern aus Freilandhaltung verwendet werden und den Futtermitteln der Hühner darf kein Farbstoff zugesetzt werden. FRoSTA legt eben großen Wert auf kontrollierte Qualität bei jeder einzelnen Zutat und gehört deshalb zu den Premiumanbietern im Marktsegment Tiefkühlkost.


In Zusammenarbeit mit der FRoSTA AG in Bremerhaven und der Wittheit zu Bremen veranstaltet das „Bremer Tagebuch“ erstmals öffentlich einen Film- und Vortragsabend über „Die FRoSTA AG – Ein internationaler Tiefkühlspezialist mit Reinheitsgebot“. Zu Gast ist der Biochemiker Dr. Thomas Braumann, seit 2001 Vorstandsvorsitzender der FRoSTA AG. Dr. Braumann wird in seinem Vortrag zunächst die Geschichte des Unternehmens darstellen, über die ersten Tiefkühlfisch-Produkte berichten und dann auf die Ausweitung der Produktion auf Tiefkühl-Gemüse, Tiefkühl-Obst und Fertiggerichte eingehen. Ganz aktuell wird die bremische Öffentlichkeit erstmals in Deutschland über das neue FRoSTA Reinheitsgebot informiert. Programmfolge:


- Die FRoSTA AG - Ein internationaler Tiefkühlspezialist mit Reinheitsgebot
Eine Power-Point-Präsentation von Dr. Thomas Braumann, Bremen

- Filmbeispiele und TV-Spots in Großbildprojektion

Alle Interessierten sind herzlich in die Landesbildstelle eingeladen. Das Programm dauert ca. 80 Minuten. Der Eintritt ist frei, aber Platzreservierungen sind unter Telefon 361-3503 erforderlich.