Sie sind hier:

Die Senatorin für Kinder und Bildung

Stadtbibliothek und Volkshochschule erinnern an Ingeborg Bachmann

24.10.2003

Veranstaltungsreihe startet am 1. November

Unter dem Titel "Ihr Ungeheuer mit Namen Hans – Ingeborg Bachmann und die Männer" erinnern Stadtbibliothek und Volkshochschule mit ihrer Reihe "Literatur um 6" an die vor dreißig Jahren verstorbene Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. In vier Veranstaltungen begeben sich an wechselnden Orten – nämlich der Stadtbibliothek Neustadt, dem Kino 46 und der Buchhandlung Leuwer - Literaturwissenschaftler und eine Schauspielerin auf Spurensuche einer der wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen seit 1945.

Die Reihe startet am Sonnabend, 1. November, mit dem Vortrag "Ingeborg Bachmann: Traum und Trauma. Kindheit und Jugend" des Berliner Germanisten Dr. Joachim Hoell. Eine Woche später (8. November) spricht Dr. Monika Albrecht aus Münster über "Die Beziehung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch im Spiegel ihrer Werke". Beide Vorträge finden in der Stadtbibliothek Neustadt statt und beginnen um 18 Uhr. Zu dem Vortrag von Dr. Bettina Bannasch "Ingeborg Bachmann und ihre Lebensfreunde: Paul Celan, Hans-Werner Henze, Thomas Bernhard" wird am 15. November, 18 Uhr, in das Kino 46 eingeladen, wo dann um 20.30 Uhr die Ingeborg Bachmann-Nacht mit einer filmischen Spurensuche und der Vorführung der Romanverfilmung "Malina" beginnt. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet eine Lesung aus dem Werk Ingeborg Bachmanns mit der Schauspielerin Brigitte Röttgers in der Buchhandlung Leuwer am Sonntag, 16. November, 11 Uhr.

Für eine ganze Generation artikuliert "die Bachmann" die Schrecken des Krieges und des Todes. Schmerzerfahrungen und Existenzkrise, Einsamkeit und Todesverlangen sind selten so beklemmend dargestellt und gleichzeitig zum Maßstab utopischen Denkens gemacht worden. Der Gedichtband „Anrufung des Großen Bären”, 1957 ausgezeichnet mit dem Bremer Literaturpreis, wird von der Kritik emphatisch gefeiert. Ihr einzig vollendeter Roman „Malina” steigt nach ihrem Tod 1973 zu einem Kultbuch auf. Die Frauenbewegung erhebt sie zur Ikone des weiblichen Intellekts und des Widerstands gegen die allgegenwärtige männliche Gewalt auf ihren Schild. Die Autorin, die ausdrücklich „von der ganzen Emanzipation nichts hält”, beschäftigte sich anders mit der Thematik: Auffallend an ihrem Werk ist darin die ständige Auseinandersetzung mit Männern, dem Vater, dem Geliebten oder den Lebensfreunden