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Die Hochschule Bremen teilt mit: "100 Tage - 100 Visionen"

06.09.2002

Rektor Dr. habil. Elmar Schreiber zieht erste Bilanz seiner noch jungen Amtszeit und wagt Ausblicke in die Zukunft der Hochschule Bremen

Die eher in der Politik übliche "publizistische Schonzeit" von 100 Tagen wird für den neuen Rektor der Hochschule Bremen, Dr. habil. Elmar Schreiber, mit dem 08. September ablaufen. "Keinen Augenblick habe ich meine Entscheidung für die Hochschule Bremen bereut", betont Dr. Schreiber, der seit dem 01. Juni im Amt ist. "Ich freue mich über diese Herausforderung, denn ich möchte mit Engagement daran mitwirken, die Bedeutung und die Entwicklungschancen der Hochschule weiterzuentwickeln."


Unter dem Motto: "100 Tage - 100 Visionen" beschrieb der 45-jährige Physiker und seine Ideen und Visionen für die Hochschule Bremen der Zukunft. Befragt nach seinen ersten Eindrücken im Amt, kommt der Neu-Bremer sofort auf die enorme Nachfrage nach Studiengängen zu sprechen: "Ich war überrascht, dass auf manchen Studienplatz bis zu 25 Bewerbungen kamen. Dieses Verhältnis ist in manchen Bereichen größer als an der US-amerikanischen Eliteuniversität Princeton, an der Schreiber mehrere Jahre lang wissenschaftlich tätig war. Über seine Hochschule weiß Schreiber nur Gutes zu sagen: "An der Bremer Traditions-Einrichtung wurde und wird hervorragende Arbeit geleistet. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind stolz darauf, was die Hochschule Bremen bisher gemacht hat."


Für Aktionismus ist Rektor Schreiber nicht zu haben. Er verlegt aufs Zuhören. Und doch hat er bereits konkrete Visionen, wie sich der innere und die äußere Ausbau der Hochschule Bremen weiter entwickeln sollte. Dabei hat er vor allem die Weiterentwicklung bestehender und die Entwicklung weiterer Studiengänge im Blick. Stark ausbauen will er den High-Tech-Bereich. "Der ist jetzt angesagt, und das passt auch in das Konzept der 'City of Science' ." Als ein Beispiel für neue Aktivitäten nennt er die Bionik - also die Kombination aus Biologie und Technik. "In der Physik wird das 'Imaging' hinzu kommen, also die Ausrichtung auf Bild gebende Verfahren. Ein weiterer Bereich wird die zerstörungsfreie Mess- und Prüftechnik für Materialien sein."


Wichtig sei bei all diesen Ideen, die Anforderungen der zukünftigen Arbeitgeber im Blick zu haben. Das gelte auch für die so genannten Schlüsselqualifikationen. All diese Projekte sollen in enger Kooperation mit Wirtschaft und Industrie betrieben werden. "Wir wollen stärker auf Unternehmen zugehen, um herauszufinden, mit welchen Qualifikationen und Fähigkeiten wir unsere Studierenden für den Arbeitsmarkt der Zukunft fit machen."


Mit Blick auf die staatliche Finanzierung betont Dr. Schreiber: "Allein mit den staatlichen Geldern ist die erforderliche Qualitätssicherung nicht zu schaffen. Deshalb müssen wir noch mehr eine Hochschule werden, die Drittmittel einwirbt - von staatlichen Institutionen, EU und Deutscher Forschungsgemeinschaft, aber auch in Wirtschaft und Industrie." Entsprechende positive Kooperationsbeispiele zwischen Hochschule Bremen und Unternehmen, die zum Nutzen beider Seiten führten, gebe es bereits.


"Internationalisierung, Innovationskraft und Praxisorientierung - das sind die drei wesentlichen Profilelemente der Hochschule Bremen, die landesweit und international auch Ankerkenndung finden," so Elmar Schreiber." Und deshalb möchte die Hochschule auch weiter wachsen - "nicht zuletzt, um möglichst vielen Studienbewerbern eine Chance zu geben." Von der Politik spürt Schreiber Rückenwind. Was das angepeilte Wachstum angeht, sei er schon entsprechend eingestimmt worden: "Ich bin kaum hier, und durfte schon zwei Richtfeste feiern. Besser kann es doch nicht gehen."