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Bremens Mangrovenforschung weiterhin auf Erfolgskurs - MADAM geht in die dritte Runde

04.09.2002

Zum dritten Mal gab das Bundesforschungsministerium (BMBF) grünes Licht für die Förderung des deutsch-brasilianischen Mangrovenprojektes MADAM (Mangrove Dynamics and Management), das seit 1995 am Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) an der Universität Bremen erfolgreich durchgeführt wird.


Unter den tropischen Ökosystemen nehmen die im Gezeitenbereich vorkommenden Mangrovenwälder, die als Übergangszone zwischen Wasser und Land weite Teile der tropischen Lagunen und Flußmündungsgebiete bedecken, ökologische Schlüsselfunktionen wahr. Mangroven schützen die Küsten vor Erosion, puffern die Wirkung tropischer Stürme, fördern als Sedimentationsfalle die Verlandung. Zahlreiche Fisch- und Krebsarten, die oft wirtschaftlich bedeutsam sind, benötigen die Mangrovenregion als Aufwuchsgebiet, bevor sie später im offenen Meer befischt werden.


In dem MADAM-Projekt wird ein Mangrovengebiet im Nordosten Brasiliens bei Bragança im Mündungsbereich des Amazonas untersucht. Weit über die Hälfte der lokalen Bevölkerung lebt dort von den natürlichen Ressourcen dieses Mangrovengebietes, das noch weitgehend intakt ist, das aber zunehmend touristisch genutzt wird und erste Auswirkungen einer Zerstörung zeigt. Etwa 70 Wissenschaftler und Techniker von der Bundesuniversität von Pará und dem ZMT gehen gemeinsam der Beantwortung grundsätzlicher Fragen der Ökologie und Sozioökonomie des untersuchten Gebietes nach, für das sie die wissenschaftlichen Grundlagen zu seinem Schutz und seiner Nutzung erarbeiten sollen. Im Laufe dieser dritten Projektphase, die im Jahr 2005 endet, sollen die bisher vorliegenden Ergebnisse in entsprechende Empfehlungen für eine nachhaltige Ressourcennutzung umgesetzt werden.


Der BMBF wird die dritte Phase von MADAM mit 3,2 Millionen Euro finanzieren. Auf brasilianischer Seite wird das Vorhaben durch den dortigen Forschungsrat CNPq (Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico) gefördert. Das Land Bremen trägt mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro an dem Vorhaben bei. Mit dem schrittweisen Übergang in die Landesfinanzierung soll ein deutscher Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt "Ökologie tropischer Küstenregionen" in Bremen mit dem langfristigen Ziel etabliert werden, die wissenschaftlichen Grundlagen für den Schutz und die Nutzung tropischer Küstenökosysteme zu erweitern. Dabei sollen naturwissenschaftliche Fragen zur Struktur und Funktion der untersuchten tropischen Ökosysteme - wie Mangroven, Korallenriffe, Flußmündungen - mit ökologischen und sozialen Fragen der Ressourcennutzung verknüpft werden.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ulrich Saint-Paul
Zentrum für Marine Tropenökologie
Fahrenheitstrasse 6
28359 Bremen
Tel. 0421-23 800 22
Email:ulrich.saint-paul@zmt-bremen.de
oder bei
PD Dr. Ruben Lara
Zentrum für Marine Tropenökologie
Fahrenheitstrasse 6
28359 Bremen
Tel. 0421-23 800 62
Email:ruben.lara@zmt-bremen.de
www.zmt-bremen.de