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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Pressemitteilung mit Foto Kaufmännische Ausbildung und Betriebswirteausbildung in einem Ausbildungsgang

26.08.2002

25 junge Menschen mit Hochschulreife haben im August dieses Jahres mit einem neuen Ausbildungsgang begonnen. Sie absolvieren auf der einen Seite eine kaufmännische Lehre in den Bereichen Spedition und Schifffahrt und starten parallel mit einer sechssemestrigen Zusatzausbildung zum Betriebswirt.
Getragen wird diese Zusatzausbildung vom Bremer Institut für Handel und Verkehr (BIHV), das im Frühjahr gemeinschaftlich von Lehrkräften der Bremer Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr, Ausbildungsbetrieben und Verbänden gegründet wurde.
“Die Zusatzausbildung ist eine Bereicherung des bremischen Bildungsangebotes und wird die Berufschancen der Absolventen deutlich verbessern”, sagte Bildungssenator Willi Lemke anlässlich der offiziellen Eröffnungveranstaltung für den neuen Bildungsgang am 26. August um 17.00 Uhr in der Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr (Ellmersstraße 24).
“Wir wollen mit diesem kombinierten Bildungsgang Abiturienten eine echte Alternative zum Studium bieten,” so Richard Windhorn, BIHV-Institutsleiter und stellvertretender Leiter der Berufsschule. “Der Wirtschaft kommt es zunehmend darauf an, Abiturienten zu gewinnen, die praxisorientiert sind und die nach ihrer Ausbildung nicht zur Universität “abdriften”, sondern zügig in verantwortungsvolle Positionen hineinwachsen,” erläutert Uwe Bielang, BIHV-Vorstandsmitglied und Niederlassungsleiter von Kühne & Nagel (AG & Co.) KG.

Die Initiatoren des BIHV sind überzeugt, dass die parallel geschaltete Ausbildung das nötige Fundament schafft, um sich für Führungsaufgaben auf den Leitungsebenen von Unternehmen der jeweiligen Ausbildungsbereiche zu qualifizieren. “Die Lehrinhalte sind voll auf die Qualifizierung von Nachwuchsführungskräfte zugeschnitten”, führt Cornelius Bohlmann, einer der BIHV-Initiatoren und Berufsschullehrer, aus. Er hebt hervor, dass innerhalb der Ausbildung weniger der theoretisch-wissenschaftliche Bezug im Vordergrund steht, sondern die von der Berufspraxis geforderten Qualifikationen, wobei insbesondere der Vermittlung der so genannten Schlüsselqualifikationen Raum gegeben wird.

Die Ausbildung endet mit zwei Abschlüssen, der Kaufmannsgehilfenprüfung und einer fachrichtungsspeziellen Betriebswirteprüfung. Dies unterscheidet die BIHV-Qualifizierung von anderen Angeboten. von Berufsakademien.

Obwohl der neue Bildungsgang bisher nur einem kleinerem Kreis interessierter Betriebe vorgestellt wurde, ist die Nachfrage groß, wie Institutsleiter Windhorn erfreut feststellt. Neben der jetzt gestarteten Betriebswirteausbildung der Fachrichtung Verkehr/Logistik werden ab August 2003 Studiengänge der Fachrichtungen Großhandel, Außenhandel und Werbung angeboten. In 2004 folgen weitere Fachrichtungen. Überdies ist geplant, nach der Anlaufphase einzelne Kurse für sonstige Interessenten zu öffnen.

Die Unterrichtsveranstaltungen des BIHV finden außerhalb der üblichen Arbeitszeit in Form von Abendunterricht und Wochenendworkshops statt. Das Know-how vermitteln Experten aus der Praxis, Hochschullehrer, Rechtsanwälte und geeignete Lehrkräfte aus dem Schulbereich. Die Gebühr für die Zusatzausbildung beträgt 130 EURO pro Monat.

Die Initiatoren verstehen das BIHV als Plattform für eine gleichberechtigte Kooperation zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieben. Die Organisationsstruktur des BIHV ist so angelegt, dass die Ausbildungsbetriebe über einen speziell eingerichteten Institutsbeirat auf die Lehrinhalte, das Prüfungswesen, die Dozentenberufung und Studienkosten einwirken können. “Der Institutsbeirat stellt”, nach Auffassung des Institutsbeiratsvorsitzenden, Rüdiger Wabnitz, “die Beachtung der Bedarfsanforderungen der Praxis und die Berufsbezogenheit der Ausbildung sicher".

Für den Schulleiter der Berufsschule, Hans-Jürgen Mey, stellt die erstmalige Kombination von kaufmännischer Berufsausbildung und Betriebswirteausbildung ein Novum für die Bremer Bildungslandschaft dar. Er verspricht sich für seine Berufsschule positive Impulse. Für ihn ist das BIHV ein “Anstoßgeber für die schulische Fortentwicklung”.

Ansprechpartner:
Richard Windhorn und Cornelius Bohlmann
Tel (0421) 361-8647
Fax (0421) 361-16621
Mail 360@bildung.bremen.de