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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Senator kritisiert Beschluss der Finanzminister der Länder / Lemke: Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft

15.10.2001

Zum Beschluss der Finanzminister der Länder, kein zusätzliches Geld für den Ausbau und die Reform des Bildungswesens ausgeben zu wollen, erklärt Senator Willi Lemke:

„Der Beschluss der Finanzministerminister der Länder ist kurzsichtig und in der Zielrichtung nicht akzeptabel. Es kann ihnen doch nicht entgangen sein, dass wir die Greencard einführen mussten, um den Fachkräftemangel zumindest in Teilbereichen auszugleichen. Es kann auch nicht im Interesse der Finanzminister sein, dass das Defizit an gut ausgebildeten jungen Leuten so eklatant wird, dass noch mehr Wirtschaftszweige auf die Anwerbung ausländischer Kräfte angewiesen sind. Es gibt genügend Anzeichen dafür, dass wir einen hohen Nachholbedarf haben, gerade im natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich. Der Blick in die aktuellen Haushaltskassen darf nicht blind machen für notwendige Zukunftsvorsorge.

Wenn beispielsweise 10 Prozent unserer Schulabgänger ohne Abschluss bleiben, dann ist das ein Alarmzeichen, auf das wir reagieren müssen – mit Engagement und mit Investitionen. Wenn wir es nicht tun, werden wir zur Kasse gebeten, wenn diese jungen Leute später ohne Ausbildungsplatz und ohne Arbeit bleiben.

Bei der Einführung von Ganztagsschulen sind natürlich auch die finanziellen Möglichkeiten zu berücksichtigen, im Vordergrund müssen jedoch die pädagogischen und gesellschaftspolitischen Überlegungen stehen. In Zeiten, in denen zunehmend beide Elternteile berufstätig sind, werden Ganztagsangebote in Kindergärten und Schulen immer notwendiger.

Es gibt auch im Bildungsbereich zweifellos Sparpotentiale, die wir ausschöpfen können und müssen. Aber zugleich muss unsere Maxime heißen: Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft.

Die von den Finanzministern erwähnten Maßnahmen zu Effektivierung des Bildungssystems sind notwendig und werden auch realisiert, sie sind aber marginal im Verhältnis zu den Anforderungen, die angesichts der Entwicklungen im nationalen und globalen Maßstab an unser Bildungs- und Ausbildungssystem zu stellen sind. Wer nur auf Sparpotentiale schielt, lässt – auch unter fiskalischem Blickwinkel - den dringend notwendigen Weitblick