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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Neues Bremisches Jahrbuch mit Forschungsergebnissen zur Landesgeschichte erschienen

09.12.1999

Das Staatsarchiv Bremen teilt mit:

Band 78 (1999) des BREMISCHEN JAHRBUCHS, herausgegeben vom Staatsarchiv Bremen in Ver-bindung mit der Historischen Gesellschaft, ist soeben erschienen. Auf 300 Seiten bietet der Band vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte neueste Forschungsergebnisse zur bremischen Landesgeschichte.

Den Auftakt bildet eine farbige Federzeichnung der Aschenburg, einer alten Weserbastion, deren Ge-schichte Herbert Schwarzwälder beschreibt. Monika M. Schulte hat anhand von Briefen aus dem Nach-lass des Bremer Bürgermeisters Johann Smidt die Brautwerbung und das Heiratsverhalten in Bremen um 1800 untersucht. Ihre Ergebnisse beschreiben ein spannendes Kapitel der Sozialgeschichte des Ge-schlechterverhältnisses im alten Bremen. Der Bremer Bildungsroman „Der gelernte Handwerker“ und seinen Autor, den Gründer der Bremer Seefahrtsschule Daniel Braubach, stellt Michael Nagel vor. An ei-ne Handwerksinnung, nämlich an die vor 125 Jahren erfolgte Gründung der freien Tischlerinnung in Bre-men, erinnert Peter Benje. Die Auflösung der Innungen und Zünfte und den Weg zur Deregulierung der Arbeitsverhältnisse hat Robert W. Lee anhand des Beispiels der bremischen Hafenarbeiter von 1860 bis 1930 verfolgt.


Die mittelalterliche Geschichte wird durch Beiträge von Karl Heinz Brandt zu den erzbischöflichen Grab-legen im Bremer St.-Petri-Dom und von Gerhard Knoll zur Geschichte von Bremens derzeit wertvollstem Kulturbesitz, dem Evangelistar Kaiser Heinrichs III, vertreten. In zwei Miszellen behandelt Hartmut Müller das Ehrenbürgerrecht der Freien Hansestadt Bremen und Günther Rohdenburg ermittelt anhand der Vermögensverteilung in Bremen im Jahr 1918 die Bremer Straßen der Millionäre.


Im Rezensionsteil werden wichtige Neuerscheinungen zur bremischen und nordwestdeutschen Lan-desgeschichte besprochen, weitere Titel und einschlägige Forschungen aus benachbarten Zeitschriften werden angezeigt.


Allen historisch Interessierten wird mit der erwähnten Themenvielfalt in der bewährten wissenschaftlichen Präzision des Jahrbuchs abwechselungsreiche und lebendig dargestellte Lektüre zur bremischen Ge-schichte geboten. Das Bremische Jahrbuch erscheint mit zahlreichen Abbildungen im farbigen festen Einband. – (Bremisches Jahrbuch, Band 78 (1999). Im Selbstverlag des Staatsarchivs Bremen. 300 Sei-ten, zahlreiche Abbildungen, Ladenpreis 45,-- DM).