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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Stadtbibliothek Bremen hat die Nase vorn / Entleihungen um 2,7 Prozent gestiegen

15.02.2001

Neuer Webauftritt unter www.stadtbibliothek-bremen.de

Mit knapp 1,3 Millionen Besuchern in all ihren Einrichtungen hatte die Stadtbibliothek auch im vergangenen Jahr wieder die Nase vorn vor allen Kultureinrichtungen der Hansestadt. Über 200 Menschen hielten sich durchschnittlich stündlich in der beengten Zentralbibliothek Schüsselkorb auf, zeitweise waren es sogar bis zu 300 Personen. Die Besucher aller Stadtbibliotheken entliehen über 2,4 Millionen Medien und nutzten die Angebote vor Ort. 1.200 Tonnen gedruckten Materials gingen so über die Ausleihtresen der Bibliotheken und die gleiche wurde zurück genommen und wieder in die Regale sortiert. Eine Kolonne von 200 Möbelwagen wäre nötig, würde man alle ausgeliehenen Medien des letzten Jahres transportieren wollen und aneinander gelegt ergäben diese eine Strecke, die fast von Bremen nach München reichte.

Großer Ausleihrenner waren vor allem die elektronischen und Medien und Videos, die fast doppelt so häufig umgesetzt wurden wie das „klassische“ Buch. Schon längst sind es nicht nur die Entscheider aus der Wirtschaft, sondern auch SchülerInnen, Studierende und Berufstätige, die kurzfristig sehr spezielle, hochaktuelle und maßgeschneiderte Informationen benötigen. Um diese Erwartungen zu erfüllen, muss eine moderne Bibliothek über alle üblichen Informationsträger verfügen. Denn oberste Maxime ist: Jede Bürgerin und jeder Bürger muss das Recht und auch die Möglichkeit haben, auf alle Informationen dieser Gesellschaft zugreifen zu können.

  • In der Zentralbibliothek Schüsselkorb und den Stadtteil-Bibliotheken stehen 30 Internet-Terminals für Kunden zur Verfügung
  • Zur Ausleihe angeboten werden in allen Einrichtungen der StadtBibliothek Bremen rund 6.000 CD-ROM, mit Schwerpunkt in der Zentralbibliothek und der Bibliothek Neustadt.
  • Mit zurzeit noch knapp 200 DVDs in der Zentralbibliothek Schüsselkorb und der Musikbibliothek wird mit einem neuen Informationsträger vertraut gemacht und dessen Eignung für die Ausleihe getestet.
  • Auf CD-ROM-Terminals in der Zentralbibliothek Schüsselkorb, den Bibliotheken West und Neustadt sind u.a. die Encyclopedia Britannica, die Online-Ausgaben der Wochenzeitung DIE ZEIT, taz und Frankfurter Allgemeine Zeitung, das Telefonbuch und die „Gelben Seiten“, Fahrpläne und Flugpläne sowie Wirtschaftsadressbücher installiert.
  • Der von der StadtBibliothek Bremen initiierte bundesweite Dienst ILEKS (Internet Lektorats Service) fahndet nach Internet-Dokumenten zu bestimmten Themenkomplexen, bewertet diese nach Eignung und stellt sie zusammen mit den übrigen Medien zum Thema bereit.
  • Via Internet bestehen Zugangsmöglichkeiten zu allen relevanten Bibliotheks- und Buchhandelskatalogen und Datenbanken.

Erste deutsche Krimibibliothek in Bremen
Bundesweite Aufmerksamkeit fand die im Juni 2000 in den Räumen der ehemaligen Stadtteilbibliothek Östliche Vorstadt eröffnete erste deutsche Krimibibliothek der StadtBibliothek Bremen. Auf Initiative des Bremer Schriftstellers Jürgen Alberts, mit Unterstützung der Vereinigung der deutschsprachigen Krimiautoren, und deutschen Krimiverlagen entstand die „Literarische Asservatenkammer“, deren Schwerpunkt auf der seit 1965 in West und Ost erschienenen deutschsprachigen Kriminalliteratur liegt. Auf rund 3.000 Romane und Erzählungen sowie Sekundärliteratur kommt die Sammlung, die jährlich um etwa 200 Neuerscheinungen wächst.

Seit Januar 2000 macht die Einrichtung auch mit Veranstaltungen von sich reden. Zu Gast auf dem „roten Sofa“ und im Gespräch mit dem Bremer Krimi-Autor Jürgen Alberts waren bereits der Saarbrückener Tatort-Kommissar Palü, mit bürgerlichem Namen Jochen Senf, Friedhelm Werremeier, Vater der ARD-Tatort-Krimireihe und der Shootingstar der deutschen Krimiliteratur, Petra Hammesfahr.

Es folgten Veranstaltungen mit dem Bremer Polizeipräsidenten und dem Chef der Bremer Mordkommission, mit Tatort-Kommissarin Sabine Postel. Mit Maeve Carels, Michael Molsner, Nina Schindler und der Vorstellung eines Gemeinschaftskrimis Bremer Kunststudenten wird die Veranstaltungsstaffel im Jahr 2001 fortgesetzt.

Harry Potter und kein Ende
Das Harry Potter-Fieber ging auch an der Stadtbibliothek nicht vorbei. Alle vier Bände der deutschen Ausgabe stehen in 270 Exemplaren, die englische Originalausgabe in 21 Exemplaren zur Ausleihe bereit. Hinzu kommen Ausgaben in Französisch, Spanisch und Türkisch. Und Fans des prominenten Zauberlehrlings, die sich lieber etwas vorlesen lassen, können unter 55 Hörbüchern in deutscher Sprache und acht in der englischen Fassung wählen. Und anlässlich einer Harry Potter-Mediennacht in den Bibliotheken Huchting und Neustadt konnten die anwesenden Kinder mit ihren Altersgenossen in anderen deutschen Städten per Internet-Chat in Kontakt treten.

Aktionstage „Kinder Bücher Bibliotheken“
Rat und Hilfe bei der Auswahl aus einem fast unübersehbaren Markt boten wieder die Aktionstage „Kinder Bücher Bibliotheken“ vom 11.-18. November in allen Bibliotheken mit Ausstellungen von Kinder- und Jugendbüchern, Hörbüchern und CD-ROMs der aktuellen Produktion. Für jedes Alter und jedes Leseinteresse war etwas dabei: Bilderbücher für die Jüngsten, Romane für Kids und Jugendliche, Sachbücher mit spannenden Themen, Comics und Kassetten mit Hörspielen. - Und weil sich im Jahr 2000 in Bremen alles um die Piraten drehte, fanden neben Autorenbegegnungen besondere Piratentage und -feste mit Kindertheater, echten Piraten, lebenden Schlangen und Zauberkunststücken statt. 245 Veranstaltungen und Führungen für Gruppen mit über 7.000 Besuchern fanden in diesen Tagen statt.

Literatur um Sechs
Mit literaturwissenschaftlichen Vorträgen und Lesungen renommierter Schauspieler setzte die Stadtbibliothek zusammen mit der Volkshochschule die bewährte Reihe „Literatur um Sechs“ auch im vergangenen Jahr fort. Zwei Veranstaltungszyklen im Frühjahr und Herbst, die von jeweils rund 500 Personen besucht wurden, erinnerten an die Schriftsteller Klaus und Heinrich Mann.

Bremer Buch Premiere
Im Rahmen der „Bremer Buch Premiere“ fanden im vergangenen Jahr in 26 Veranstaltungen mit Neuerscheinungen bremischer Autoren und Verlage statt. Seit Start dieser Reihe vor zehn Jahren wurden insgesamt 240 Bücher vom Roman bis zum Sachbuch vorgestellt.

Literarische Spuren in der Hansestadt
Zu einem Geheimtipp für Literaturinteressierte Bremer und Bremerinnen ist der „literarische Stadtspaziergang“ geworden, zu dem die Stadtbibliothek einmal im Monat einlädt. Jeweils bis zu 50 Personen ließen sich von Kulturwissenschaftlerin Cecile Sandten an Orte und Plätze führen, die Literaten aus mehreren Jahrhunderten zu ihren Geschichten und Romanen inspirierten.

Chilenischer Botschafter als Schriftsteller
Absolutes literarisches Highlight des Jahres 2000 war die Lesung des chilenischen Schriftstellers Antonio Skármeta im September in der Bibliothek Neustadt. Der heutige Botschafter der Republik Chile stellte vor über 200 Gästen seinen neuen Roman „Die Hochzeit des Dichters“ vor.

Neuer Webauftritt unter www.stadtbibliothek-bremen.de
Flexibler, attraktiver und aktueller präsentiert sich seit April vergangenen Jahres das neue Internet-Angebot der Stadtbibliothek. Mit jeder Menge gegliederter Informationen und Sonderdiensten, Veranstaltungsterminen, Pressetexten und umfassenden Linksammlungen. Viele Menschen machen bereits vom neuen Service Gebrauch. Allein der Online-Katalog mit allen Medien und seinen Online-Funktionen (Fristverlängerung und Vorbestellung) wurde im vergangenen Jahr rund 250.000 mal aufgerufen.