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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Bundesweiter Preis für MOBILE

11.01.2007

Anerkennung für ein außergewöhnliches Projekt aus Bremen

Große Ehre für das „Familienzentrum Mobile“: Im Wettbewerb "Preis Soziale Stadt" ist das Hemelinger Projekt aus 190 Bewerbungen als Preisträger ausgewählt worden. Zusammen mit zehn weiteren prämierten Projekten wurde der modellhafte Projektansatz heute (11.01.07) in Berlin in Anwesenheit des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, ausgezeichnet.

Der Wettbewerb zum „Preis Soziale Stadt 2006“ soll das Interesse einer breiten Öffentlichkeit für die sozialen Probleme und Aktivitäten in den Stadtquartieren wach halten und Akteure in den Städten, Wohnungsunternehmen, Wohlfahrtsverbänden und Bürgerinitiativen ermutigen, ihre eigenen Erfahrungen bei der Unterstützung des Miteinanders der verschiedenen Gruppen von Stadtbewohnern (z. B. Kinder, Jugendliche und Familien, Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund etc.) bekannt zu machen. Gefragt waren Projekte, die zeigen, wie sozialen Konflikten innerhalb der Nachbarschaften sowie der damit häufig einhergehenden sozialen Entmischung und krisenhaften Entwicklung ganzer Wohnquartiere begegnet werden kann.

„Mobile“, dessen Realisierung in der Zuständigkeit des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr lag, überzeugtre die Jury durch die Beteiligung und Aktivierung der Betroffenen sowie durch die Nachhaltigkeit und das Verhältnis von Aufwand und sozialem Ertrag. Den Auslobenden - unter anderem die Schader Stiftung, der GDW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. und der Deutsche Städtetag - ging es darum, die Bemühungen um ein soziales Miteinander in den Stadtquartieren zu würdigen.

Die Baukosten in Höhe von knapp 2 Million Euro konnten aus EU-Ziel 2-Mitteln, Mitteln aus den Programmen „Soziale Stadt“, „Wohnen in Nachbarschaften“, der Stiftung Wohnliche Stadt und Globalmitteln des Stadtteilbeirates finanziert werden. Auf rund 750 Quadratmeter Fläche wurden Angebote verschiedener Träger „unter einem Dach“ realisiert. So bieten das Haus der Familie, eine Frühberatungsstelle, das Spielhaus, eine Nachbarschaftsbörse, die Bürgerinitiative Hemelingen Ost e.V., St. Petri-Kinder-und Jugendhilfe und das Gesundheitsamt - Kinder- und Jugendärztlicher Dienst

  • soziale, psychologische und gesundheitliche Beratungs- und Gruppenangebote für Familien mit Kindern vom Säuglingsalter im Ortsteil
  • offene Angebote für Kinder und Familien im Haus und auf dem Spielplatz
  • Beschäftigung und Qualifizierung in einer Lehrküche und im Betrieb eines Cafes
  • Raum für und Unterstützung von Selbstinitiative und Bewohnerengagement sowie Unterstützung nachbarschaftlicher Netzwerke.

Das „Mobile“ wurde direkt im sozialen Brennpunkt „Hinter den Ellern“ im WiN-Gebiet Bremen-Hemelingen errichtet. Eine intensive Beteiligung der verschiedenen Akteure und Bewohner gehört zum programmatischen Ansatz. Durch das Zusammenwirken der verschiedenen Anbieter im Haus wird mit dem vorhandenen Personal und finanziellen Möglichkeiten eine höhere Effektivität erreicht. Seit Eröffnung im Winter 2005/2006 hat sich die Anzahl der Teilnehmerinnen in den Gruppen im Haus als auch die Anzahl der Gruppen sowie die Nachfrage nach Beratung stetig erhöht.

Aber auch städtebaulich bildet das Mobile einen neuen Akzent im Gebiet: Durch freundliche Materialien und Farben und seinen differenzierten Baukörper bildet er eine attraktive Ergänzung der vorhandenen Bau- und Nutzungsstruktur zwischen der dominierenden Baumasse des benachbarten Hochbunkers und der vorhandenen Wohnungsbauten.