Sie sind hier:
  • 200 Jahre Jüdische Gemeinde im Lande Bremen

Gemeinsame Presseerklärung

200 Jahre Jüdische Gemeinde im Lande Bremen

12.08.2003

Umfangreiches Programm im September - Ausstellung in der Unteren Rathaushalle - Festakt des Senats

Die Bremer Landeszentrale für politische Bildung teilt mit:

1803 erhielten Juden zum ersten Mal das Recht, sich im Stadtgebiet Bremens anzusiedeln und eine Gemeinde zu gründen. Die zweihundertste Wiederkehr dieses Ereignisses ist für die Freie Hansestadt Bremen und die Jüdische Gemeinde im Lande Bremen Anlass zu einem umfangreichen Festprogramm. Im Mittelpunkt des Programms, das von der Landeszentrale für politische Bildung und dem Verein „Erinnern für die Zukunft“ konzipiert und koordiniert wurde, steht eine Ausstellung in der Unteren Rathaushalle unter dem Motto „Chai!“ – „Lebe!“.

Sie befasst sich vor allem mit der Geschichte der Gemeinde nach 1945. „Wir haben bewusst den Focus auf diesen Zeitraum gelegt, um zu überprüfen, wie die deutsche, speziell die bremische Öffentlichkeit ihrer Verantwortung gegenüber dem Judentum nach der Shoah gerecht geworden ist. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass von Normalität jüdischen Lebens in Deutschland noch keineswegs gesprochen werden kann,“ sagt Herbert Wulfekuhl, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung. Nicht allein aus historischer Verantwortung, sondern auch wegen der enormen aktuellen sozialen Aufgaben und kulturellen Leistungen der Gemeinde verdiene deren Arbeit stärkere öffentliche Aufmerksamkeit. „Mit dieser Ausstellung richten wir uns nicht zuletzt auch an Schulen. Schulklassen können die Ausstellung nach Anmeldung kostenlos besuchen. Für sie werden Führungen angeboten.“

Eröffnet wird die Ausstellung am 3. September 2003 um 18.00 Uhr in der Oberen Rathaushalle von Bürgermeister a.D. Hans Koschnick und dem früheren Bremer Landesrabbiner Dr. Joel Berger.

Die Ausstellung wird ergänzt durch zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Vorträge zur jüdischen Geschichte und Kultur, Vorstellungen neuer Bücher, Gespräche mit Zeitzeugen, Konzerte und Kunstausstellungen. Zahlreiche Institutionen und Einzelpersonen, vor allem aber die Jüdische Gemeinde selbst, haben zum Programm beigetragen. „Das Programm bietet Gelegenheit, jüdische Kultur und Religion sowie die Arbeit unserer - inzwischen mehr als tausend Mitglieder starken - Gemeinde besser kennen zu lernen,“ sagt Elvira Noa, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde im Lande Bremen. „Es ist an der Zeit darüber nachzudenken, ob der Keim, der nach 1945 gelegt wurde in der jüdischen Bevölkerung, Früchte trägt und in der nichtjüdischen Umwelt Wurzeln schlägt,“ ergänzt Frau Noa. „Dazu möchten wir mit dem Festprogramm herzlich einladen.“

Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist eine Feierstunde des Senats am 21. September 2003 in der Oberen Rathaushalle. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Michael Brenner, Leiter der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Die Ausstellung in der Unteren Rathaushalle ist vom 4. bis 28. September 2003 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Informationen zum Programm sind unter anderem im Internet unter www.lzpb-bremen.de und www.erinnernfuerdiezukunft.de nachzulesen.

Kontakt:
Dr. Karl-Ludwig Brühl, Landeszentrale für politische Bildung,
Osterdeich 6, 28203 Bremen, Tel.: 361- 96 0 98,
E-Mail: karl.ludwig.bruehl@lzpb.bremen.de

ANLAGE
Programm „Chai! –Lebe! 200 Jahre Jüdische Gemeinde Bremen