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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Ausbau der Schwachhauser Heerstraße wird vorbereitet

16.02.2007

Baumfällungen vor Ende der Vegetationsperiode

Mit der Fällung von 16 Bäumen in der Schwachhauser Heerstraße zwischen der Hollerallee und dem Concordia-Tunnel wird jetzt der Bau des letzten Teilabschnitts einer eigenen Straßenbahntrasse für die Linie 4 vorbereitet. Der Senat hatte bereits im Jahr 1999 dem Gesamtprojekt Linie 4 zugestimmt. Dieses beinhaltete auch den jetzt als letztes zur Umsetzung anstehenden Straßenabschnitt an der Hollerallee. Die Deputation hatte dem Ausbau nach einer intensiven Kompromisssuche am 08.12.2005 zugestimmt.

Im Zuge der intensiven Diskussion zwischen den Regierungsfraktionen und mit den betroffenen Beiräten und der Bürgerinitiative war die Ausbauplanung deutlich reduziert worden. Ursprünglich war vorgesehen, die Straßenbahntrasse, die auf weiter Strecke derzeit auch von den Autos genutzt wird, hochzupflastern und daneben jeweils eine zweispurige Straße von 6,50 Metern Breite anzulegen. Die jetzige verringerte Ausbauplanung sieht vor, eine überbreite Fahrspur von 5,50 Metern Breite je Richtung zwischen Hollerallee und Concordia-Tunnel (der restliche Abschnitt soll 6,00 m breit werden) zu bauen, die in der Mitte markiert wird, so dass der Autofahrer den Eindruck zweier schmaler Spuren hat. Demgegenüber hatte die Bürgerinitiative zuletzt eine überbreite Fahrspur von 4,75 Metern favorisiert. Im Zuge des Planungsprozesses wurde auch die Inanspruchnahme privater Flächen reduziert und die städtebauliche Gestaltung einschließlich der Fuß- und Radwege deutlich verbessert. Die Wirtschaftsförderungsausschüsse haben bereits am 04.05.2006 die Mittel bereitgestellt.
Eine Klage der Bürgerinitiative war vom Oberverwaltungsgericht zurückgewiesen worden. Eine Revision gegen das Urteil wurde nicht zugelassen.

Die 16 Bäume müssen in der vegetationsarmen Zeit bis Ende Februar gefällt werden. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen dann nach Ausschreibung in etwa einem Vierteljahr begonnen werden. Ein weiteres Hinauszögern ist nicht möglich, da die Bundesbahn ihrerseits einen langen Vorlauf für den Neubau der beiden sanierungsbedürftigen Brückenbauwerke hat. Diese Baumaßnahmen sollen im Herbst beginnen. Die Gesamtmaßnahme wird im Jahr 2010 abgeschlossen.

Senator Ronald-Mike Neumeyer hob hervor, dass die Ausbauplanungen für die Schwachhauser Heerstraße das Ergebnis eines an Konsens orientierten Planungsprozesses seien: „Über die Schwachhauser Heerstraße wird bereits seit mehr als 30 Jahren diskutiert. Für viele der Kritiker ist sie ein Symbol für die autogerechte Stadt. Doch diese Art der verkehrspolitischen Debatte hat sich längst überlebt. Im Kern geht es vor allem darum, der Straßenbahn einen eigenen Bahnkörper zu bauen und den anderen Verkehrsteilnehmer, also Radfahrern und Fußgängern vernünftige Bedingungen bereitzustellen. Kampfbegriffe wie Stadtautobahn oder LKW-Trasse gehen längst an der Realität vorbei. Die Wahrheit ist vielmehr, dass die Straße nicht mehr von den die Innenstadt durchquerenden Lkw-Verkehren genutzt wird. Und von einem Anstieg der Verkehre nach Fertigstellung der Straße ist nicht auszugehen, wie alle Gutachten belegt haben. Wie in den bereits fertiggestellten Bauabschnitten zu sehen ist, entsteht eine ansehnliche Stadtstraße, von der auch die Anwohner profitieren werden. Unabhängig von der Baumaßnahme werden zur Verbesserung der Luftsituation schon seit mehreren Monaten von der BSAG neu beschaffte, besonders schadstoffarme Busse eingesetzt. Darüber hinaus werden durch den Neubau des Concordia-Tunnels Voraussetzungen für einen besseren Lärmschutz für diesen Bereich geschaffen.“

Die 16 Linden, die für den Ausbau weichen müssen, werden in den nächsten Tagen gefällt. Dabei wird sichergestellt, dass die Arbeiten so durchgeführt werden können, dass es nicht zu Gefährdungssituationen kommt. Im Zuge der Baumaßnahmen werden als Ausgleich 38 neue Bäume gepflanzt. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, dass der Alleecharakter der Schwachhauser Heerstraße wieder hergestellt wird.

Ein auf Wunsch der Bürgerinitiative von Bürgermeister Jens Böhrnsen, der drei Mitglieder der BI am Mittwoch im Rathaus empfangen hatte, kurzfristig vermitteltes Gespräch mit Senator Ronald Mike Neumeyer war – wie von der Bürgerinitiative vorgeschlagen - für heute (16. 2. 2007) morgen vereinbart und angesetzt worden. Leider sind die Vertreter der Bürgerinitiative nicht erschienen.