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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Pressemitteilung mit Foto Bremen und Niedersachsen vereinbaren Ausschreibung des Regio-S-Bahn-Netzes

03.11.2006

4,4 Millionen Zugkilometer in Bremen und „umzu“ in neuer Qualität

Gemeinsame Pressemitteilung des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen:


LNVG-Geschäftsführer Dr. Wolf Gorka und Senator Neumeyer (re.) präsentieren den Vertrag zur Ausschreibung der Regio-S-Bahn
[Foto: Senator für Bau, Umwelt und Verkehr]

Die Länder Bremen und Niedersachsen (vertreten durch die Landesnahverkehrsge-sellschaft Niedersachsen, LNVG) haben heute eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der die Eckpunkte für die Ausschreibung des Regio-S-Bahn-Netzes Bremen/Niedersachsen festgelegt werden. Die Veröffentlichung der Ausschreibung soll noch dieses Jahr erfolgen. In dem Netz werden pro Jahr rund 4,4 Mio. Zug-Kilometer gefahren, das Land Bremen ist mit ca. 1,7 Mio. Zug-Kilometern beteiligt (38 %).

Das zukünftige Regio-S-Bahn-Netz besteht aus folgenden Teillinien:

  • Bremerhaven-Lehe - Bremen Hauptbahnhof – Twistringen
  • Bremen Hauptbahnhof – Oldenburg (optional: – Bad Zwischenahn)
  • Bremen Hauptbahnhof – Nordenham
  • Bremen-Farge – Bremen Hauptbahnhof – Verden

Die ersten drei Linien übernimmt der Gewinner der Ausschreibung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010. Ein Jahr später folgt die Linie Bremen-Farge – Bremen Hbf – Verden.

Da die Linien des Regio-S-Bahn-Netzes durch die Verantwortungsbereiche zweier Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) führen, haben Niedersachsen und Bremen sich in einer Vereinbarung auf die Modalitäten der Ausschreibung verständigt. In dieser Vereinbarung werden alle für das Vergabeverfahren der Regio-S-Bahn wesentlichen Aspekte der Zusammenarbeit, der verfahrenstechnischen Abwicklung und der Finanzierung des zukünftigen Angebotes geregelt.

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Ronald-Mike Neumeyer erwartet von der Ausschreibung eine erhebliche Verbesserung des Nahverkehrs auf der Schiene: „Ich erwarte vom Regio-S-Bahn-Netz einen qualitativen Quantensprung im Öffentlichen Nahverkehr. Moderne Bahnhöfe und bessere komfortable Fahrzeugen werden dazu beitragen, dass der Verkehrsträger Schiene erheblich an Bedeutung gewinnt. Und dies wird einen großen Beitrag leisten, damit die Region enger zusammenwächst.“


Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen, freut sich ebenfalls über die bevorstehende Ausschreibung: "Mit diesem Wettbewerbsverfahren wollen wir sowohl Fahrzeugqualität, Komfort und Service als auch den Fahrplan auf diesen Strecken deutlich verbessern. Gleichzeitig hoffen wir angesichts knapper werdender Mittel, mit Hilfe des Wettbewerbs den öffentlichen Zuschuss für dieses Teilnetz senken zu können."

Das Gesamtkonzept der Regio-S-Bahn sieht vor:

  • Einführung einer neuen, schnelleren Fahrzeugflotte mit modernen Elektrotriebwagen
  • Fortentwicklung zu einem integrierten Taktsystem mit Schließen von Fahrplanlücken nach Nordenham und Twistringen
  • Barrierefreiheit in allen Zügen durch sanierte, auf 76 cm erhöhte Bahnsteige
  • Modernisierung von Strecken und Bahnhöfen im Regio-S-Bahn Netz
  • Möglichkeit zur Einführung eines 15-Minuten-Taktes auf der Linie Bremen-Vegesack – Bremen Hbf in den morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeiten
  • Möglichkeit zur Verlängerung der Teillinie Bremen-Hauptbahnhof – Oldenburg bis nach Bad Zwischenahn

Metropolregionen Bremen und Hamburg wachsen zusammen

Neben der Regio-S-Bahn Bremen / Niedersachsen ist zur Betriebsaufnahme im Dezember 2010 auch die Neuausschreibung der heute von der metronom Eisenbahngesellschaft befahrenen Linien zwischen Bremen, Hamburg und Uelzen vorgesehen. In diese Ausschreibung werden auch die heute von der DB Regio AG gefahrenen RegionalBahn-Leistungen zwischen Bremen und Rotenburg/Wümme bzw. zwischen Tostedt, Hamburg und Lüneburg integriert. Zum Einsatz kommen Elektrolokomotiven und Doppelstockwagen aus dem Fahrzeugpool der LNVG (wie schon heute auf den metronom-Linien).
Geplant sind dabei zwischen Bremen und Hamburg eine schnelle Linie mit Halten in den aufkommensstärksten Bahnhöfen und eine weitere Linie mit Halt an allen Bahnhöfen. Die Fahrzeit der beiden Linien wird sich um etwa 15 Minuten unterscheiden. Bremen und Hamburg werden dann im SPNV halbstündlich miteinander verbunden sein; erstmals erhalten alle dazwischen liegenden Stationen ganztags schnelle und umsteigefreie Direktverbindungen nach Bremen und Hamburg.
In beiden Metropolregionen kommen dann ausschließlich moderne SPNV-Fahrzeuge zum Einsatz.

Ausblick auf den weiteren SPNV-Wettbewerb

Mit der Ausschreibung der Regio-S-Bahn Bremen/ Niedersachsen steigt der Anteil der im Wettbewerb vergebenen Leistungen im Bereich der LNVG auf über 50 % und in Bremen auf ca. 80 %. In den Folgejahren sollen die SPNV-Ausschreibungen in Niedersachsen kontinuierlich fortgesetzt werden, die nächsten großen Wettbewerbsnetze werden dann schon 2009/2010 ausgeschrieben.

Neues zum SPNV –Vorhaben zwischen Bremen-Farge und Bremen-Vegesack

Die Aufnahme des Schienenpersonennahverkehrs zwischen Bremen-Farge und Bremen-Vegesack wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 stattfinden. Die vorbereitenden Arbeitsschritte, wie z.B. die Ausschreibung der Bauleistungen zur Modernisierung der Schieneninfrastruktur auf der Strecke zwischen Bremen-Farge und Bremen-Vegesack sowie die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens und der Abschluss von Bau- und Finanzierungsvereinbarungen mit den Infrastrukturunternehmen, laufen planmäßig. Die Vergabe der Signaltechnik ist noch im November 2006 vorgesehen, die europaweite Ausschreibung der sonstigen Bauleistungen läuft derzeit. Mit den Baumaßnahmen soll im 1. Quartal 2007 begonnen werden.

Anlage: Regio-S-Plan