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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Mehr Übernachtungen im ersten Halbjahr - Bremen-Tourismus wächst weiter

Übernachtungszahlen in der Stadt Bremen steigen um 11,6 Prozent

09.09.2014

Der Trend zu steigenden Übernachtungszahlen hat sich auch im ersten Halbjahr 2014 in der Stadt Bremen fortgesetzt. Das Statistische Landesamt Bremen zählte in den Monaten Januar bis Juni 866.810 Übernachtungen (463.848 Ankünfte) in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben, ein Plus von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Land Bremen wurden 1.039.069 Übernachtungen gezählt (+ 10,9 Prozent). Mehr als drei Viertel der Gäste kamen aus Deutschland. Sie blieben im Schnitt 1,9 Nächte. Bei den ausländischen Märkten liegt Großbritannien mit 19.129 Übernachtungen und einem Plus von 5,8 Prozent an der Spitze. Es wird gefolgt von den Niederlanden (16.955 Übernachtungen, + 14 Prozent) und Spanien (12.837 Übernachtungen, + 65,8 Prozent).

"Die vorliegenden Zahlen freuen mich sehr", sagt Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. "Sie zeigen, dass die großen Anstrengungen, die zur Förderung des Tourismus in Bremen unternommen wurden, nachhaltig Früchte tragen. Der Tourismus hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt – für Bremen wie für Bremerhaven." "Erfreulich ist auch, dass Bremen mit diesen Zahlen über dem bundesweiten Trend liegt", fügt Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) hinzu. "Während in Deutschland die Übernachtungen aus dem Ausland um sechs Prozent stiegen, verzeichnet Bremen sogar ein Plus von 11,1 Prozent in diesem Markt. Auch im Vergleich zu den anderen Großstädten liegen wir ganz vorne." So verzeichnete zum Beispiel Dortmund im ersten Halbjahr ein Plus von 10,2 Prozent, Frankfurt plus 5,7 Prozent, Leipzig plus 5,6 Prozent, Berlin plus 6,5 Prozent, Hamburg plus 3,4 % und Hannover ein Minus von 3,5 Prozent. In der Stadt Bremen wurden zum Juni dieses Jahres 89 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 9.868 Betten gezählt. Die durchschnittliche Bettenauslastung betrug 43,4 Prozent. "Ebenfalls ein sehr guter Durchschnitt", so Siemering. Vor etwa zehn Jahren waren es noch 71 Hotels mit 7.653 Betten. Damals lag die Bettenauslastung bei 40,3 Prozent.

Neue Hotels, Großveranstaltungen, weltweites Marketing – Vielfältige Gründe für den Gäste-Anstieg
Die Gründe für die steigenden Übernachtungszahlen sind vielfältig. Neben der ständig wachsenden Zahl an neuen Hotels in Bremen und dem anhaltenden Trend zu Städtereisen, spielen vor allem die Großveranstaltungen eine wichtige Rolle. Ob große Kongresse wie die Pneumologietagung, der Baumwollkongress oder der Bibliothekartag, Sonderausstellungen wie Sylvette in der Kunsthalle oder jährlich wiederkehrende Veranstaltungen von den Sixdays, der Bremen Classic Motor Show oder jazzahead bis zum Wund- und Pflegekongress, der Fish international oder dem Intensivmedizinischen Symposium – Städtereisen sind zumeist anlassbezogen. Je mehr überregional relevante Veranstaltungen, desto mehr Gäste in der Stadt. Auch das große Tourismusevent Germany Travel Mart und ein ausgebuchtes Hannover zur Cebit und Hannovermesse haben dazu beigetragen.

Auch die stetige Bewerbung der Hansestadt in Deutschland und weltweit leistet einen Beitrag zur steigenden Bekanntheit Bremens als Städtereisendestination. So waren im Mai in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus etwa 1.000 Touristiker, internationale Einkäufer und Journalisten nach Bremen und Bremerhaven zum Germany Travel Mart gekommen, die sich vor Ort von den Angeboten der Schwesterstädte überzeugen konnten. "Der GTM wird eine Wirkung erzielen, die über die Zeit des eigentlichen Workshops hinausgeht. Wir können mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen, mit guten Tagungskapazitäten, mit touristischen Sehenswürdigkeiten und einem Service aus einer Hand", ist Peter Siemering überzeugt. Doch die BTZ wirbt auch in den einzelnen Quellmärkten direkt. Sie ist in Deutschland und zwölf weiteren Ländern auf über dreißig Messen und Workshops vertreten, macht eine weltweite Pressearbeit, schaltet Anzeigen, erstellt Printpublikationen und verstärkt stetig ihre Aktivitäten im Internet und Social Web. So gibt es neben verbesserten Buchungsmöglichkeiten auf der Internetseite in 13 Sprachen seit Anfang 2014 einen eigenen Blog sowie Auftritte auf Facebook, Twitter, Youtube, Pinterest und Google+. Auch eine erste Bloggerreise nach Bremen fand in diesem Jahr statt.
Ursula Carl, Vorsitzende des Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen e. V. ist überzeugt: "Das umfangreiche Marketing wird erst möglich durch die gute Zusammenarbeit von Stadt und privaten Leistungsträgern, unseren Mitgliedern im Verkehrsverein. Alle wirken am Marketing mit, ob Airport, Messe oder Hotels, Wirtschaftsförderung, Politik oder touristische Leistungsträger. Gemeinsam sind wir stark."

Wirtschaftsfaktor Tourismus
Die Tourismusbranche gehört inzwischen mit zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in der Stadt Bremen. So geben Übernachtungsgäste durchschnittlich 186,10 Euro pro Tag aus, Tagesgäste im Schnitt 33,70 Euro. Das macht im Jahr einen Bruttoumsatz von 1,7 Milliarden Euro (Quelle: dwif Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Stadt Bremen 2011). Hauptprofiteure sind das Gastgewerbe und der Einzelhandel. Insgesamt leben rund 31.000 Menschen vom Tourismus in der Hansestadt.

Ausblick 2014
"Unsere Prognose für das Gesamtjahr 2014 ist ebenfalls positiv. Wir hatten allerdings schon sehr starke Monate von Juli bis Dezember 2013, so dass der prozentuale Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2014 vermutlich nicht so hoch ausfallen wird, wie im ersten Halbjahr. Doch insgesamt wird dieses Jahr mit einem deutlichen Plus enden", sagt Peter Siemering. Dazu tragen unter anderem die noch ausstehenden Großveranstaltungen wie Freimarkt, Weihnachtsmarkt oder Karate-WM bei, aber auch kulturelle Höhepunkte wie das Musikfest oder die Sonderausstellung "China unter Mao" im Übersee-Museum. "Wir erwarten außerdem noch einige Hotel-Neueröffnungen in den kommenden Monaten, wie das elements pure Feng shui Hotel im ehemaligen World Trade Center oder das Motel One am Brill, die die Angebotspalette für den Bremen-Tourismus weiter beleben", so der BTZ-Geschäftsführer. "Für 2015 werden auch die neugestalteten Wissenswelten im Universum und in der botanika mehr Gäste anlocken", ist sich Siemering sicher.

Hintergrund: Der Bericht des Statistischen Landesamtes (pdf, 956 KB)

Foto: BTZ Bremer Touristik-Zentrale www.bremen-tourismus.de