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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Neues Kooperationsmodell zum Management und zur Öffentlichkeitsarbeit in bremischen Naturschutzgebieten

18.12.2002

Senatorin Wischer: "Ein weiterer Schritt zu bürgernaher Naturschutzarbeit"

Die Senatorin für Bau und Umwelt, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Hanseatische Naturentwicklung GmbH haben heute (Mittwoch, 18.12.2002) eine Kooperationsvereinbarung zur Betreuung der Naturschutzgebiete „Ochtumniederung bei Brokhuchting“, „Werderland Teil 1“ und „Dunger See“ sowie angrenzender Kompensationsflächen geschlossen.


Um den Schutz und die Entwicklung der Schutzgebiete und Kompensationsflächen entsprechend der Pflegepläne dauerhaft gewährleisten zu können, ist ein fachkompetentes und effektives Gebietsmanagement sowie eine kontinuierliche, bürgernahe Gebietsbetreuung erforderlich, die insbesondere folgende Punkte umfasst:

  • die Organisation der landwirtschaftlichen Nutzung einschl. einer Beratung der Landwirte in Fragen der naturschutzgerechten Landbewirtschaftung,
  • die Planung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen,
  • die Überwachung und gezielte Regelung der Wasserstände,
  • eine kontinuierliche Überwachung der erlassenen Schutzvorschriften und der festgelegten Nutzungsregelungen zur Umsetzung der Kompensationsziele,
  • die Erhaltung und Förderung der Naturerlebnismöglichkeiten auf der Basis des Konzeptes „Erlebnisraum Natur“ einschließlich der Maßnahmen zur Besucherlenkung und –information,
  • eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit.


Diese Aufgaben sollen zukünftig in Kooperation zwischen Ressort,
h a n e g und BUND wahrgenommen werden.


Senatorin Christine Wischer: "Durch diese Kooperation soll ein abgestimmtes fachkompetentes und effizientes Management der Schutzgebiete ermöglicht werden. Hierzu werden Ressort, Hanseatische Naturentwicklung GmbH und BUND eng zusammenarbeiten und sich in ihren Verantwortungsbereichen unterstützen.



Dabei bietet die Bündelung von Betreuungsaufgaben beim BUND die Chance einer öffentlichkeitswirksamen Naturschutzarbeit. Naturschutzarbeit braucht den Dialog mit der Bevölkerung. Die Kooperation mit dem BUND hilft, den Naturschutz in Bremen außerhalb der behördlichen Strukturen zu stärken und bürgernah zu gestalten."


Die Naturschutzgebiete „Ochtumniederung bei Brokhuchting“, „Werderland Teil 1“ und „Dunger See“ sind bedeutsamer Teil des bremischen Feuchtgrünlandringes. Die Erhaltung und Entwicklung des großflächigen und störungsarmen Grünland-Graben-Areals und der an diese Verhältnisse angepassten Pflanzen- und Tiergemeinschaften sowie die Erhaltung und Entwicklung der offenen Wasserflächen, Ufer-, Röhricht- und Gehölzbereiche des Dunger Sees sind die Schwerpunkte der Naturschutzarbeit in diesen Gebieten. Darüber hinaus wird die Entwicklung der wertvollen Graben- und Ufervegetation und der dort lebenden Tierarten sowie in Teilbereichen von Feuchtbrachen, Röhrichten, Fließ- und Stillgewässern und Auwäldern aktiv gefördert. Zur Sicherung und Entwicklung dieser Gebiete wurden in den vergangenen 15 Jahren umfangreiche Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen vor allem zur Kompensation von Eingriffen durchgeführt. Aufgrund ihrer Bedeutung sind die Gebiete besondere Schutzgebiete gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie und z.T. der EU-Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-RL) und sollen somit Teil des Europäischen Schutzgebietsnetzes „NATURA 2000“ werden. Die konkreten Schutzziele, Ver- und Gebote sind in den Schutzverordnungen festgelegt.

Die neue Vereinbarung tritt an die Stelle der bisherigen Betreuungsverträge zwischen der Stadtgemeinde Bremen und dem BUND für die "Naturschutzgebiete Werderland (Teil1)" und "Dunger See" vom 13. Oktober 1997 und "Ochtumniederung bei Brokhuchting" vom 27. Mai 1999, und führt die damit verbundene Intention fort.
Der Senator für Bau und Umwelt und die Hanseatische Naturentwicklung GmbH ( h a n e g ) werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Umsetzung der Kooperation den BUND bzw. die vom BUND gegründete BUND-Umweltdienstleistungsgesellschaft mbH (BUND-UDGmbH) mit Aufgaben der Gebietsbetreuung und des Gebietsmanagements beauftragen. Der BUND wird ehrenamtliche Tätigkeiten und von dritter Seite zur Verfügung gestellte Mittel in die Betreuung der Schutzgebiete einbringen.