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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Stahmann übergibt erste Modulbauten für Flüchtlinge

Erste Bewohner ziehen kommende Woche in Arbergen ein

26.06.2014
Senatorin Stahmann übergibt in Anwesenheit von Abgeordneten der Bürgerschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadtteilpolitik das neue Übergangswohnheim in Arbergen

Die erste Modulbau-Anlage für Flüchtlinge in Bremen kann in der kommenden Woche den Betrieb aufnehmen. Heute (Donnerstag, 26. Juni 2014) hat Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, gemeinsam mit Immobilien-Bremen-Geschäftsführerin Andrea Jost das Übergangswohnheim in Arbergen an den Träger AWO übergeben. In der kommenden Woche sollen die ersten 60 von insgesamt 120 Flüchtlingen einziehen. Mit dem Modulbau nimmt das neunte Übergangswohnheim für Flüchtlinge in der Stadt Bremen den Betrieb auf.

"Mit der neuen Einrichtung bieten wir Flüchtlingen in Bremen übergangsweise eine sichere und menschenwürdige Unterkunft", sagte Senatorin Anja Stahmann. "Ich wünsche mir, dass sie damit nicht nur ein Dach über dem Kopf bekommen, sondern hier auch eine zweite Heimat finden können." Deshalb sei sie dankbar für das Engagement der Nachbarn, die sich auf die Ankunft der Flüchtlinge vorbereiten, seit der Beirat vor einem Jahr dem Modulbau an der Arberger Heerstraße zugestimmt hat.

Bereits am Montag werden die ersten Flüchtlinge aus der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Bremen (ZASt) in das Übergangswohnheim umziehen. "Ich bin heilfroh, dass wir dann endlich wieder Entlastung in der ZASt bekommen, in der derzeit eine drangvolle Enge herrscht", sagte Anja Stahmann. "Priorität hat weiter die Vermittlung in selbst angemieteten Wohnraum." Im Jahr 2013 wurden 370 Flüchtlinge in selbst angemieteten Wohnungen untergebracht, in den ersten vier Monaten des Jahres 2014 bereits 260. "Wenn wir diese Quote halten können, werden wir bis zum Jahresende fast 800 Menschen in Wohnungen vermittelt haben."

Die neuen Modulbauten sind bereit für die Bewohner

Der Gebäudekomplex an der Arberger Heerstraße ist auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Teilfläche der Bezirkssportanlage Hemelingen errichtet worden. Die Wohnanlage mit insgesamt 45 Wohnungen und einer Nutzfläche von rund 1.700 Quadratmetern besteht aus 100 Einzelmodulen und umfasst vier doppelstöckige Hofhäuser, die um einen zentralen Platz gruppiert sind, sowie zwei weitere Gebäude, die den Platz flankieren. "Dort ist Raum für Kinderbetreuung, Aufenthalts- und Unterrichtsräume sowie Büros für Heimleitung, Hausmeister, Wachdienst und Arzt", erläuterte Immobilien-Bremen-Geschäftsführerin Andrea Jost. "Durch die Anordnung der Hofhäuser entstehen übersichtliche Innenhöfe, wo Kinder unter Aufsicht spielen können." Die Obergeschosse der Hofhäuser seien durch Laubengänge erschlossen.

Die jeweils drei Meter breiten und neun Meter langen Mobilbauten wurden in der Slowakei hergestellt, jedes der Appartements verfügt über eine eigene Kochnische und einen eigenen Sanitärbereich. Drei barrierefrei eingerichtete Appartements im Erdgeschoss sind für eine oder zwei Personen vorgesehen, 27 Appartements bieten Platz für je zwei Personen, 15 weitere sind für je vier Personen ausgelegt. Die Mobilbauten wurden zum größten Teil mit komplettem Innenausbau geliefert; nur in wenigen Modulen sind diese Arbeiten vor Ort erledigt worden.

Immobilien Bremen (IB), Anstalt des öffentlichen Rechts, hatte den Bau zu Beginn 2014 nach einer europaweiten Ausschreibung in Auftrag gegeben. Dem Hersteller wurde unter anderem zur Auflage gemacht, dass die energetische Bilanz um 15 Prozent unter der bundesweiten Energie-Einsparverordnung (EnEV) liegen muss, wie es den in Bremen gültigen Standards für Neubauten entspricht. Mit der Vorbereitung des Geländes war vor rund zehn Wochen begonnen worden.

Unter den Herkunftsländern waren im Mai Flüchtlinge aus Syrien mit fast 22 Prozent bundesweit die mit Abstand größte Gruppe, es folgte Eritrea mit knapp elf Prozent. Das geht aus den Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hervor. Für das Jahr 2014 erwartet das Bundesministerium des Innern rund 200.000 Flüchtlinge bundesweit. Nach dem festgelegten Verteilschlüssel unter den Ländern nimmt das Land Bremen davon 0,93 Prozent auf, also rund 1.800. (80 Prozent), etwa 1.440, blieben nach diesen Prognosen in der Stadt Bremen, Bremerhaven nimmt 20 Prozent auf, das wären 360 Flüchtlinge.

Die Hofhäuser an der Arberger Heerstraße haben die Architekten Feldschnieders + Kister in der Regie von Immobilien Bremen (IB) entwickelt. Auf dieser Basis sollen noch im laufenden Jahr zwei weitere Übergangswohneinrichtungen in den Stadtteilen Grohn und Walle errichtet werden. Die Modulbauten sind für eine Standdauer von fünf Jahren ausgelegt.

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Fotos: Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen