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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Gutachten untersucht Wümme-Hochwasser

12.08.2002

„Als absolut ungewöhnliche Situation, die so noch nie aufgetreten ist“, hat die Senatorin für Bau und Umwelt die Situation in den Wümmewiesen bezeichnet. Hochwasserereignisse in dieser Dramatik habe es in den zurückliegenden Jahren nie gegebenen. „Wir müssen uns schlicht damit auseinandersetzen, dass der Sommer in diesem Jahr katastrophale Regenfälle mit sich bringt.“
Dennoch sei es selbstverständlich, dass der Senator für Bau und Umwelt gemeinsam mit dem Deichverband am rechten Weserufer, der Landwirtschaftskammer, dem Landwirtschaftssenator, den Umweltverbänden und den Landwirten vor Ort nach Möglichkeiten sucht, wie bei ähnlichen Ereignissen möglicherweise eine Milderung der Situation erreicht werden könne. Deshalb habe es bereits vor 14 Tagen einen Vor-Ort-Termin mit den Beteiligten gegeben, das mit einem einvernehmlichen Ergebnis geendet habe. Danach werde ein Gutachten, das der Deichverband Rechts der Weser zur Wasserhaltung in der Wümme beim Franziusinstitut in Hannover in Auftrag gibt eine Reihe von Fragestellungen bearbeiten:

  • So werde untersucht, inwieweit ein Mähen der reetbedeckten Uferflächen einen schnelleren Abfluss des Hochwasser bewirke.
  • Untersucht werden solle auch, inwieweit das Öffnen eines vorhandenen Seitenarmes zur Wümme, eine partielle Aufweitung des Wümmequerschnitts oder zusätzliche Staumaßnahmen einen verbesserten Wasserabfluss bewirken.
  • Teile der Gutachterkosten sollen vom Senator für Bau und Umwelt übernommen werden.

Innerhalb der nächsten 14 Tage sollen sämtliche Fragestellungen von Seiten der Beteiligten formuliert sein – so die Erwartung des Deichverbandes und des Umweltressorts.
Wischer: „Wir waren uns Vor Ort einig, dass ad hock-Maßnahmen ohne Garantie der Wirksamkeit wenig Sinn machen. Gegen ein Mähen der Reetflächen am Ufer im Bereich der Jan Reiners Brücke bestehen jedoch aus Naturschutzsicht keine Bedenken.
Bei dem Gespräch hatte der Senator für Bau und Umwelt auch zugesagt, im Rahmen der Gemeinsamen Landesplanung das Thema Versiegelung flussnaher Flächen auf die Tagesordnung zu setzen. „Hochwasserschutz verlangt, bei entsprechenden Wetterlagen, ausreichend Raum für den Fluss zur Verfügung zu halten. Hier hat es in der Vergangenheit sicherlich Sündenfälle gegeben, die jetzt zu einer Verschärfung der Lage beitragen.“
Forderungen der CDU, endlich zu Handeln, wies Senatorin Wischer in diesem Zusammenhang zurück. „Wir haben uns bereits vor Wochen verantwortlich mit der Situation auseinandergesetzt. Einer Aufforderung dazu bedarf es nicht.“