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Bürgermeisterin von Windhoek (Namibia) besucht Bremen - Eintrag in das Goldene Buch

Bremen und Namibia – Verbunden durch Geschichte und aktuelle Zusammenarbeit

20.05.2014

Senator Dr. Hermann Schulte-Sasse hat heute (Dienstag, 20. Mai 2014) die Bürgermeisterin von Windhoek im Rathaus der Hansestadt begrüßt. Agnes Kafula, Bürgermeisterin der Hauptstadt Namibias, trug sich in der Oberen Halle in das Goldene Buch ein. Im Anschluss daran fand ein Gedankenaustausch in der Güldenkammer statt, an dem weitere Mitglieder der Besucherdelegation teilnahmen. Weitere Stationen der Bremen-Visite sind unter anderem das Mütterzentrum in Tenever sowie ein Fachgespräch über die Kooperation der beiden Städte: Mit Windhoek unterhält Bremen eine Entwicklungskooperation, unter anderem im Bereich Klima- und Ressourcenschutz. So fördert Bremen beispielsweise das Projekt „Backyard Mechanics – Altölproblematik in Hinterhofwerkstätten“ in Windhoek. Bremen und Namibia sind durch die gemeinsame Kolonialgeschichte besonders intensiv miteinander verbunden.

Bremen und Namibia

Seit der Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990 haben sich besonders intensive bilaterale Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia entwickelt. Diese gehen zurück auf die gemeinsame Kolonialgeschichte (1884-1915) und die daraus erwachsende besondere Verantwortung Deutschlands sowie eine nachhaltige und substantielle bilaterale Entwicklungspartnerschaft.

Die Bundesrepublik und Bremen sind auf Grund ihrer Kolonialgeschichte ganz besonders mit Namibia verbunden: Deutsche Truppen hatten in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika zwischen 1904 und 1908 rund 75000 Angehörige des Herero-Volkes und des Nama-Volkes grausam getötet. Mit der in Bremen erfolgten Errichtung eines Mahnmals in Gedenken an diese schrecklichen Ereignisse ist ein Versprechen eingelöst worden, dass anlässlich einer internationalen Versöhnungskonferenz in Bremen den Opfergruppen gegeben wurde. Das Mahnmal, bestehend aus 365 Sandsteinen vom Waterberg, befindet sich ganz in der Nähe des „Elefanten“, einem Antikolonialdenkmal – das im Jahr 1931 ursprünglich einmal als „Reichskolonialehrendenkmal“ errichtet wurde.

Mit der Unabhängigkeit Namibias wurde die Zusammenarbeit zwischen Bremen und Namibias ausgeweitet und intensiviert. Im Mai 1990 wurde eine "Gemeinsame Erklärung über kulturelle Zusammenarbeit" unterzeichnet. Heute arbeiten Bremen und Namibia schwerpunktmäßig unter anderem in den Bereichen Bildung und Umwelt- und Ressourcenschutz (Abwasserentsorgung, Nutzung erneuerbarer Energien) zusammen.

Eine Bild- und Textdokumentation Bremen-Namibia wurde für die Afrika-Woche der Universität Bremen im Frühjahr 2013 vom Bremer Afrika Archiv konzipiert. In der Ausstellung wurde über die Kooperation zwischen Bremen und Namibia seit der Unabhängigkeit des Landes berichtet.

Ein weiteres Projekt mit Förderung aus Bremen ist ein Bodenverbesserungsprogramm im Norden Namibias. Dieses wird von dem Verein PSI - Praktische Solidarität International e.V. – durchgeführt und von der Bremer Rest-Cent-Initiative unterstützt - eine Initiative der Beschäftigen des Öffentlichen Dienstes, beim Gehalt „das kleine hinterm Komma“, d.h. die Centbeträge monatlich für einen guten Zweck zu spenden.

Foto: Senatspressestelle