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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Sozialressort wird für Integration von Flüchtlingen gestärkt

Senatorin Stahmann: Die Unterstützung ist dringend notwendig

08.05.2014

Mehr als 26 volle Stellen und jeweils rund 350.000 Euro zusätzlich kann die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen in den Jahren 2014 und 2015 für die Integration von Flüchtlingen aufwenden. Die Hälfte der Finanzmittel muss sie im eigenen Ressort erwirtschaften, die andere Hälfte stellt die Senatorin für Finanzen zur Verfügung. Einen entsprechenden Kontrakt zwischen den beiden Ressorts hat Senatorin Anja Stahmann heute (Donnerstag, 8. Mai 2014) der Deputation für Soziales, Kinder Jugend und Frauen zur Kenntnis gegeben.

Die zusätzlichen Kräfte werden vor allem in den Sozialzentren eingesetzt. Auch in der Zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZASt), in der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, in der Amtsvormundschaft und der wirtschaftlichen Jugendhilfe hat die Arbeit in einem Umfang zugenommen, der die Einrichtung zusätzlicher Stellen erforderlich macht. So stellen die neuankommenden Flüchtlinge in den Sozialzentren ihre Anträge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sobald sie aus einer Sammelunterkunft in eine eigene Wohnung umziehen oder in eine Übergangseinrichtung, in der sie für ihre eigene Versorgung verantwortlich sind. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden nach Jugendhilferecht in Heimen und Wohngruppen, aber auch in Pflegefamilien aufgenommen und genießen dort die gleiche intensive fachliche Betreuung wie andere Jugendliche auch.

"Wir haben im vergangenen Jahr so viele Flüchtlinge aufgenommen wie seit den 1990-er Jahren nicht mehr", sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann. "So sind allein 2013 rund 1.200 Flüchtlinge in Bremen angekommen, darunter fast 200 unbegleitete Minderjährige." Das seien rund dreimal so viele wie im Jahr 2011, als etwa 400 Flüchtlinge in Familien und als unbegleitete Minderjährige in Bremen Zuflucht gesucht haben. Um die Aufnahme der Flüchtlinge sicherzustellen, musste Bremen mehrere Immobilien anmieten und herrichten. Modulbauten wurden ausgeschrieben und in Auftrag gegeben. "Auf diesen Zulauf und die damit verbundene enorme Kraftanstrengung waren wir personell und finanziell nicht eingerichtet", sagte die Senatorin. "Die Unterstützung, die wir jetzt bekommen, ist daher zwingend erforderlich."

Neben der personellen Unterstützung stehen nun Finanzmittel in Höhe von 80.000 Euro für die Betreuung von Kindern in Überganswohnheimen sowie 242.000 Euro für 38 Sprachkurse mit über 600 Teilnehmern zur Verfügung. Zur psychosozialen Behandlung und Begleitung von Flüchtlingen wird schließlich der Verein Refugio mit 25.000 Euro zusätzlich gefördert.

Derzeit leben rund 4.000 Flüchtlinge in Bremen. Unter den Asylsuchenden aus dem Jahr 2013 stammte etwa jeder dritte aus dem Bürgerkriegsland Syrien.