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Senatskanzlei

Jugendliche aus der Tschernobyl-Region besuchen Bremen

01.07.2005

Empfang im Rathaus am 6. Juli

Erstmals wird eine junge 15-köpfige Gruppe von Sportlerinnen und Sportlern aus Gomel, der mit ca. 500.000-Einwohnern zweitgrößten Stadt in der Region Tschernobyl, im Rahmen einer langjährigen Kooperationen zwischen der Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack (SAV) und mehreren Partnern in Weißrussland die Hansestadt Bremen besuchen. Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird die Jugendlichen im Rahmen ihres Bremenbesuches am Mittwoch, dem 6. Juli 2005, um 10 Uhr auch im Rathaus empfangen.


Die 15 Mädchen und Jungen von der Jugendorganisation ASDEMO (übersetzt: Assoziation für Kinder und Jugendliche) setzen sich in ihrem Alltag - viel mehr als zum Beispiel die Menschen in Minsk die Möglichkeit dazu haben - mit den direkten Folgen der Tschernobylkatastrophe auseinander. Dazu nehmen sie in vorbildlicher Weise ihr Schicksal selbst in die Hand und organisieren und moderieren eigene Seminare und Benefizkonzerte an Schulen und Jugendzentren zu Themen wie der radioaktiven Strahlung, Aids, Drogen, Umweltschutz, demokratischer Teilhabe und Perspektivlosigkeit. Außerdem wollen sie zukünftig verstärkt verschiedene Sportangebote initiieren und dabei werden sie durch den SAV in Bremen-Nord unterstützt.


Bei ihrem jetzt geplanten Besuch in Bremen werden die Jugendlichen aus Weißrussland eine Woche lang von Mitgliedern der SAV betreut. Untergebracht sind sie in dieser Zeit in der Jugendbildungsstätte „Lidice-Haus“. Dort arbeiten sie u.a. mit in einem Workshop mit dem Projekttitel „Die soziale Funktion des Breitensports – Partizipationen“. Außerdem ist die Integration in den Trainings- und Wettkampfsbetrieb in mehreren Vereinen der Region geplant, um die aktive Teilhabe am Sport zu gewährleisten. Dazu wurden im Vorfeld möglichst viele verschiedene Sportarten festgelegt, um die auswärtigen Sportler einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren.


Die Kooperation zwischen dem SAV und der ASDEMO wurde bereits in den vergangenen Jahren auch von der Bremer Sportjugend (BSJ) unterstützt. Die BSJ fördert die inhaltliche Gestaltung von Präventivmaßnahmen durch den Sport gegen Gewalt, Drogenmissbrauch, ein kritisches Geschlechter- und Hierachieverständnis sowie der Ausländer-, Siedlerintegration.


In diesem Sinne sollen auch möglichst viele Kontakte zu gleichaltrigen Jugendlichen in den Bremer Schulen und Vereinen herstellen werden, die dann den ersten bilateralen Gegenbesuch machen können: einen 14-tätigen Sportaufenthalt auf der Krim (Ukraine) im Sommer 2006.