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Senatskanzlei

Vortrag zur Verfolgung "asozialer Familien" in Bremen während der NS-Zeit

Vortrag von Dr. Elke Steinhöfel am 29. Januar 2014

27.01.2014

Im Oktober 1936 wurde auf Betreiben der nationalsozialistischen Senatoren Otto Heider und Hans Haltermann eine "Wohnungsfürsorgeanstalt" für sogenannte "asoziale Familien" im Stadtteil Woltmershausen eingerichtet. Innerhalb kurzer Zeit waren dort 84 Familien mit mehr als 400 Kindern zwangsweise interniert. Das Ziel der mit horrenden Haushaltsmitteln geschaffenen Anlage war es, sogenannte "Asoziale" durch Internierung, durch permanente Kontrolle von Wach- und Fürsorgepersonal sowie durch Zwangsarbeit umzuerziehen oder sie durch Sterilisation aus der "Volksgemeinschaft" auszumerzen. Darüber berichtet die Referentin Dr. Elke Steinhöfel in Ihrem Vortrag im Rahmen des Programms zum "27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" am Mittwoch, 29. Januar 2014, um 19 Uhr in der Bremer Landeszentrale für politische Bildung, Osterdeich 6.

Die Referentin zeigt in ihrem Vortrag auch stadtgeschichtliche Entwicklungslinien auf, die auf eine lange Tradition der Aussonderung sozialer Randgruppen hinweisen. Schwerpunkt des Vortrags ist die seit 1933 rassen- und erbbiologisch ausgerichtete "Wohlfahrtspolitik" in Bremen, zu der neben der "Wohnungsfürsorgeanstalt" u.a. das Arbeitszwangslager im Teufelsmoor gehörte.

Nachgezeichnet werden die Schicksale einer Reihe von Familien - während der NS-Zeit und nach 1945. Die Veranstaltung wird moderiert von Ingo Kramer, Vizepräsident des Verwaltungsgerichtes der Freien Hansestadt Bremen. Eine Veranstaltung der Bremer Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Verein "Erinnern für die Zukunft e.V.".

Die Landeszentrale für politische Bildung ist die Einrichtung des Landes Bremen für die staatliche politische Bildungsarbeit in Bremen und Bremerhaven. Sie hat die Aufgabe, auf überparteilicher Grundlage mit geeigneten Maßnahmen der politischen Bildung die Befähigung der Bevölkerung zur aktiven Beteiligung an politischen Prozessen zu steigern.

Die Landeszentrale ist

  • Impulsgeber der bremischen Erinnerungsarbeit in Vernetzung mit dem Verein "Erinnern für die Zukunft e.V."
  • Träger der im Aufbau befindlichen Gedenkstätte "Denkort Bunker Valentin"
  • Träger des Projektes "Stolpersteine Bremen"
  • Verantwortlich für den Senatspreis "Dem Hass keine Chance"
  • Landeskoordinatorin des bundesweiten Projektes "Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage" (SOR - SMC)
  • Veranstalter der Formate "Juniorwahl" und "WAHL-O-MAT" im Land Bremen
  • zuständig für Bildungsangebote zur Festigung der freiheitlich- demokratischen Grundordnung sowie zum Stand der europäischen Integration
  • in Bremerhaven mit einer Außenstelle mit vergleichbaren Aufgaben vertreten.