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Trainingsstätte für den Ernstfall

Immobilien Bremen realisiert Rettungs- und Wasserübungshalle in der Marineoperationsschule Bremerhaven – Richtfest mit Gästen gefeiert

26.09.2013

Zwei großflächige, gut fünf Meter tiefe Wasserbecken, integriert in ein dreigeschossiges, knapp 90 Meter langes Gebäude – ein derartiges Bauvorhaben wird nicht alle Tage realisiert. Gemeint ist die Rettungs- und Wasserübungshalle, die gegenwärtig auf dem Gelände der Marineoperationsschule Bremerhaven entsteht. Am heutigen Donnerstag (26. September 2013) konnte das Richtfest mit geladenen Gästen gefeiert werden.

Für den Bau sind seitens des Bundesministers der Verteidigung rund 10,9 Mio Euro bereitgestellt worden. Die Abteilung Bundesbau bei Immobilien Bremen (IB) hat das dreigeschossige Gebäude entworfen und die Ausführungsplanung sowie die Projektleitung übernommen. "Ein wirklich ungewöhnliches Bauwerk, das alle Beteiligten sowohl hinsichtlich der Architektur als auch der technischen Ausstattung vor große Herausforderungen stellt", urteilt Victor von Amende, Leiter der IB-Abteilung Bundesbau.

Im Mittelpunkt stehen zwei Übungshallen mit rund 400 beziehungsweise 300 Quadratmeter großen Wasserbecken, die bis zu 5,10 Meter tief sind. Sie fassen zusammen etwa 2000 Kubikmeter Wasser, was dem Inhalt von nahezu 14.300 Badewannen durchschnittlicher Größe entspricht.

Die Hallen sollen nach ihrer Fertigstellung zur Simulation von Sicherheits- und Notsituationen auf See genutzt werden. Dazu gehören Fallschirmlandungen ebenso wie die Rettung aus Flugzeugen oder an Schiffswänden. Vorgesehen ist hier zudem das Training besonderer Gefahrensituationen, zum Beispiel mit Rettungsanzügen auch bei simulierter Dunkelheit und Niederschlag.

"Angesichts dieser besonderen Anforderungen müssen in den neun bis elf Meter hohen Hallen spezielle Einrichtungen und Maschinen installiert werden", berichtet Victor von Amende und verweist unter anderem auf eine Anlage zur Erzeugung von künstlichem Regen oder auf den Schlepptrainer, mit dem Soldaten die Fallschirmlandung im Wasser bei Starkwind üben. Zur Ausstattung gehört auch das sogenannte METS. Dabei handelt es sich um den Nachbau einer Hubschrauberkanzel, mit dem der Ausstieg von Personen unter Wasser geübt wird.

Da sich die trainierenden Soldaten und ihre Ausbilder dabei oft stundenlang auch im Wasser aufhalten, müssen die Temperaturen den Umständen entsprechend angepasst werden. So wird das Wasser auf 28 bis 30 Grad erwärmt, während die Lufttemperatur 30 bis 32 Grad betragen wird. Die notwendige Wärme wird vom swb-Fernwärmenetz geliefert, gespeist von der Müllverbrennungsanlage Bremerhaven, also ein wirklich nachhaltiges Energiekonzept.

Der Neubau weist eine Nutzfläche von rund 2550 Quadratmetern auf und gliedert sich in zwei unterschiedlich hohe Baukörper. Das Erdgeschoss mit den Eingangsbereichen, Technik- und Ausbildungsräumen sowie Lagerflächen und Werkstätten wird zum Teil durch die Tiefwasserbereiche der Übungsbecken ausgefüllt. Der Zugang zur Wasser- bzw. Rettungsübungshalle liegt jeweils im 1. Obergeschoss, wo auch die Dusch- und Umkleideräume der künftigen Nutzer untergebracht sind. Das 2. Obergeschoss nimmt die Technikräume zur Luftaufbereitung der Übungshallen auf.

Die Fassaden des Neubaus werden im Erdgeschoss und an den Giebelseiten an das in der Marineoperationsschule vorherrschende Sichtmauerwerk angepasst. Eine teilweise Verkleidung der Außenwände mit Aluminium-Kassetten sorgt für zusätzliche Akzente. Insgesamt werden u. a. rund 5300 Kubikmeter Beton verbaut und etwa 5200 Quadratmeter Fliesen verlegt.

Das Gebäude steht auf 170 Betonbohrpfählen, die bis zu 22 Meter tief in den Baugrund getrieben worden sind. Mit diesen Arbeiten konnte am 20. April 2012 begonnen werden. Mit der Fertigstellung der Rettungs- und Wasserübungshalle ist im September 2014 zu rechnen.

Weitere Informationen:
Peter Schulz
Pressesprecher Immobilien Bremen | Telefon 0151 1255 8348