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Senatskanzlei

Nicht nur Regierungssitz des Landes Bremen: Im historischen Rathaus kann jetzt auch geheiratet werden

30.10.2001

Das erste Brautpaar schließt am Freitag den „Bund fürs Leben“ - und das „up Platt“

Ganz im Sinne des von Bürgermeister Dr. Henning Scherf propagierten und von der Senatskanzlei praktizierten „offenen Rathauses“ werden in diesem historischen Gebäude am Bremer Marktplatz künftig nicht nur die Regierungsgeschäfte wahrgenommen und verwaltet: Hier können ab dem 1. November auch Ehen geschlossen werden. Damit kommt die Senatskanzlei den aus der Öffentlichkeit vielfach geäußerten Wünschen nach. Schließlich gehört das schöne Rathaus ja auch allen Bürgerinnen und Bürgern der Hansestadt. Und warum sollte nicht der „schönste Tag im Leben“ von Partnern in dem historischen Gebäude begangen werden? Nachdem sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Senatskanzlei inzwischen ihre Bestellungs-Urkunden zu Standesbeamtinnen und –beamten erhalten haben, findet nun am Freitag Nachmittag (2.11.2001) die erste Eheschließung im Gobelinzimmer des Rathauses statt – auf Wunsch des Bremer Paares in plattdeutscher Sprache.

Mit der Senatskanzlei stellt erstmals ein Bundesland heiratswilligen Paaren seinen Regierungssitz zur Verfügung, damit hier der Bund fürs Leben geschlossen werden kann. Trauungen werden im Rathaus grundsätzlich freitags vorgenommen. Eventuelle Sondertermine können auf Anfrage vereinbart werden. Heiratswillige und auch gleichgeschlechtliche Lebenspartner haben dabei folgenden Weg zu beachten: Die erforderliche Anmeldung zur Eheschließung oder Lebenspartnerschaft nehmen sie – wie bisher – im Standesamt Bremen-Mitte vor. Wer das Angebot der Trauung im besonderen Ambiente des Rathaus-Gobelinzimmers wahrnehmen möchte, setzt sich danach in der Senatskanzlei mit Frau Susanne Vogt in Verbindung. Sie ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter Telefon (0421) 361 62 04 zu erreichen.

Das Gobelinzimmer: Der „Raum der Entscheidungen“ – ganz in Weißholz gehalten.

Intim, vornehm, wie ein kleines Kabinett wirkt das Gobelinzimmer, das im Neuen Rathaus an den Kaminsaal angrenzt. Dieser mit amerikanischem Weißholz hell und freundlich getäfelte Raum – er trägt auf der einen Seite einen Wandteppich aus der französischen „Manufacture de Gobelins“ aus dem frühen 17. Jahrhundert mit der Darstellung aus dem Leben der Zeus-Tochter Artemis aus der griechischen Mythologie, auf der anderen Seite gibt das große Fenster den Blick frei auf die Liebfrauenkirche – ist das „Zimmer der Entscheidungen“: Hier werden sonst Minister, Botschafter, Staatsgäste, die sich auch ins Goldene Buch eintragen, zu Gesprächen empfangen, in diesem Raum treffen auch die Mitglieder der Landesregierung in ihren wöchentlichen Senats-Vorbesprechungen wichtige Entscheidungen. Deshalb bietet sich dieser hervorragend gestaltete Raum geradezu an auch für „die schönste Entscheidung im Leben von Paaren“, die die Ehe oder eine Lebenspartnerschaft miteinander eingehen möchten.

Das Rathaus der Hansestadt ist damit zukünftig nicht nur Kulturdenkmal und politisches Zentrum, sondern es bietet auch den glanzvollen Rahmen für ganz besondere feierliche Akte wie den der Eheschließung. Das schmucke Gobelinzimmer bietet den idealen Rahmen für eine standesamtliche Heirat, die Traurede ist individuell gehalten und auf besonderen Wunsch gibt es sie auch – wie am kommenden Freitag – in niederdeutscher Sprache. Abgesehen von den vom Standesamt erhobenen Gebühren entstehen für eine Trauung in diesem schönen Ambiente im Herzen der Stadt Kosten ab 350 Euro.

Zwei Dinge sollten Brautpaare allerdings beachten: Zur Eheschließung im Rathaus können bis zu zehn Gäste mitgebracht werden. Und das Streuen von Konfetti, Reis und Blumen durch die Begleiter muss sowohl im als auch vor dem Rathaus unterbleiben, um einen erhöhten Reinigungsaufwand zu vermeiden. Für diese Regelung bittet die Senatskanzlei alle Beteiligten um Verständnis.