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Senatskanzlei


Neue Bilder an den Wänden: Konzerthaus wird wieder zur Galerie

21.10.1999



Uwe Kirsch zeichnet gern, während er Musik hört. Wozu ihn Monteverdis Klänge oder der flotte Sound der Beach Boys inspiriert haben - das hat er auf 18 kleinen Bildern mit ebenso knappem wie tiefsinnigem Strich festgehalten. Seine rätselhaften, poetisch anmutenden Gestalten sind zur Zeit in der Glocke zu sehen. Zum nunmehr fünften Mal wird nämlich das vielgerühmte Bremer Konzerthaus zur Galerie. Sieben Galeristinnen haben Werke ganz unterschiedlicher zeitgenössischer Künstler ausgewählt und sie an die Wände der Foyers und Aufgänge gehängt. Mit viel Begeisterung, versteht sich. Denn ein großes Publikum ist ihnen gewiss - nutzen doch die Konzertgänger vor allem in den Pausen gern die Gelegenheit, umherzuwandeln und ihre Aufmerksamkeit von der Musik auf die Bildende Kunst zu richten.


Mit ornamentalen Formen und gestischen Zeichen arbeitet die japanische Malerin Kazue Yoshikawa-Miyata (Galerie Claudia Delank), deren eindrucksvolle, abstrakte Bildkompositionen in schwarz-roten Farben auf leuchtend blauem Grund im Hauptfoyer für farbige Akzente sorgen. In der Wandelhalle ziehen die Bilder des amerikanischen Künstlers Michael Gitlin mit ihren dynamischen Linien, die große blaue Pigmentfelder umspielen, die Blicke auf sich. Manch einer wird sich erinnert fühlen an eine Skulptur Gitlins, die im neuen Museum Weserburg hängt. Die von Galeristin Katrin Rabus in der Glocke gezeigten Arbeiten auf Papier sind im zeitlichen Zusammenhang mit dieser Skulptur entstanden.


Gleich neben dem Eingang zum Konzertsaal hängen zwei großformatige Werke der Künstlerin Elke Hergert, die ihre Bilder aus mehreren Schichten

aufbaut. "Bewegung im Wasser" ist das Thema dieser intensiven Arbeiten, mit denen die Galerie im Winter die in Bremen nicht unbekannte Künstlerin präsentiert. Einen schönen Platz gefunden haben die Drucke auf hauchdünnem japanischem Papier, die Christiane Maier (kunstraum ursula mock) geschaffen hat. Sie hängen im Zwischenfoyer - übrigens werden die Plätze an den Wänden zuvor ausgelost.


Die Galerie Hartwig hat den Dresdener Künstler Anton Paul Kammerer ausgewählt und präsentiert "musikalische Collagen" - in enger thematischer Nähe zum Haus. Vorm Saaleingang links sind kreative Arbeiten der Bremer Künstlerin Diana Mercedes Alonso (Galerie für Gegenwartskunst) zu sehen, deren Digitaldrucke von Insekten wie vernetzte filigrane Strichzeichnungen aussehen. Uwe Kirschs Arbeiten werden übrigens präsentiert von der Galerie beim Steinernen Kreuz.


Die neue Ausstellung in der Glocke - jeweils geöffnet eine Stunde vor, während und nach den Konzerten - ist bis Mitte Januar 2000 zu sehen.