22.05.2001
Eine engagierte Verfechterin der Interessen von Gehörlosen
Seit fast 30 Jahren setzt sich die Bremerin Käthe George mit außergewöhnlichem Einsatz sowohl im Sport als auch im sozialen Bereich für die Gehörlosengemeinschaft in Deutschland ein. In Bremen ist sie seit vielen Jahren als engagierte Verfechterin der Interessen der Gehörlosen bekannt. Mit viel Zeit, Kraft und Energie wirkte Käthe George am Aufbau des Gehörlosenverbandes in Bremen mit. Für ihren unermüdlichen Einsatz hat ihr jetzt Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz zuerkannt. Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird der Bremerin diese Auszeichnung morgen (23.5.2001) bei einem Senatsempfang in der Oberen Rathaushalle überreichen.
Käthe George hatte im Alter von 11 Jahren aufgrund einer Infektionskrankheit das Gehör verloren. Beim Gehörlosensport fand sie wieder neue Lebensfreude. Ihre aktive Laufbahn in der Gehörlosen-Leichtathletik von 1949 bis 1961 brachte ihr zahlreiche Meistertitel ein. So gewann sie bei den Weltspielen der Gehörlosen 1953 in Brüssel je eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille.
Nach der aktiven Sportlaufbahn engagierte sie sich von 1973 an als Schriftführerin des Landes-Gehörlosen-Sportverbandes in Bremen. Dieses Amt übt sie noch heute aus. Seit 1981, als sie zum Organisationskomitee der 14. Welt-Sommerspiele der Gehörlosen in Köln gehörte, engagiert sie sich auch im Deutschen Gehörlosen-Sportverband. Von 1987 bis 1991 war sie Beisitzerin und ist dort seitdem erste Vizepräsidentin. Von 1983 bis 1999 bekleidete sie auch verschiedene Ämter im Deutschen Gehörlosen-Bund, unter anderem als Vizepräsidentin. So zeichnete sie ebenfalls für die Durchführung des Internationalen Leichtathletik-Sportfestes 1987 in Bremen verantwortlich und vertrat „ihren“ Sportverband auf zahlreichen internationalen Kongressen.
Auch im sozialen Bereich erwarb sich Käthe George große Verdienste um das Wohl der Gehörlosen. So ist die Einrichtung des Gehörlosen-Freizeitheims in Bremen im Wesentlichen auf ihre Initiative zurückzuführen. In ihrer sozialen Arbeit als Vorsitzende des Vereins Gehörlosen-Freizeitheim Bremen seit 1976 richtet sie ihr Hauptaugenmerk auf die Förderung der Gebärdensprache. 24 Jahre lang war Käthe George selbst als Kursleiterin für Gebärdensprache und Kommunikation.