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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Hanseatische Kompetenz in der Luft- und Raumfahrtbranche

Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Nachwuchsförderung stehen im Fokus des diesjährigen Bremer Messeauftritts auf der ILA Berlin Air Show vom 11. bis 16. September 2012

05.09.2012

Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen teilt mit:

Die Themen Luft- und Raumfahrt sind seit jeher eng mit dem Standort Bremen verbunden. Vor rund 100 Jahren machte sich das Flugzeugwerk Focke-Wulf einen Namen mit frühen Flugversuchen und dem Bau erster Passagierflugzeuge – getestet und entwickelt auf dem Neuenlander Feld, dem heutigen Standort des City Airport Bremen.

Mittlerweile koordinieren zahlreiche renommierte und global aufgestellte Unternehmen ihre Geschäfte vom Standort Bremen aus. Darunter die OHB Systems AG, die Astrium GmbH und die Airbus Operations GmbH. In der europäischen Luft- und Raumfahrt gibt es kaum ein Themengebiet, an dem bremische Unternehmen nicht maßgeblich beteiligt sind. Über 140 Betriebe mit rund 12.000 Beschäftigten sowie 20 Forschungseinrichtungen bilden in Bremen und dem Umland ein bedeutendes Kompetenzfeld mit einem Jahresumsatz von über zwei Milliarden Euro.
„Die Luft- und Raumfahrt nimmt in Bremen einen besonderen Stellenwert ein. Diese Hochtechnologiebranche ist in unserem Bundesland ein wirtschaftspolitisches Schwerpunktthema. Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik arbeiten eng und vertrauensvoll miteinander, um die Chancen des Standortes gemeinsam optimal zu nutzen“, betont Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen.

Bremens Messeauftritt bei der ILA 2012 gemeinsam mit Hanse-Aerospace
Auf der ILA 2012 schließen sich Bremen und der norddeutsche Luftfahrtverband Hanse-Aerospace zusammen und präsentieren ihre geballte Kompetenz auf einem rund 450 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand in Halle 3, Stand 3304. Auch das Luftfahrtcluster Metropolregion Hamburg wird an diesem Gemeinschaftsstand vertreten sein. Die beiden Stadtstaaten – Leuchttürme der norddeutschen Luft- und Raumfahrt – vermarkten damit ihre Stärken gemeinsam auf internationalem Parkett.

Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH fokussiert ihre Aktivitäten seit gut zwei Jahren auf drei Cluster, eines davon ist die Luft- und Raumfahrt als zukunftsträchtige Branche. „Unsere Aufgabe ist es, die besonderen Kompetenzen des Standortes in der Luft- und Raumfahrt weiter auszubauen und zu fördern. Dabei unterstützen wir nicht nur vor Ort arbeitende Unternehmen und Institutionen. So haben wir zum Beispiel zahlreiche Plattformen ins Leben gerufen, durch die über die Stadtgrenzen Bremens hinaus neue Kooperationen entstehen – sowohl unter branchenfremden Unternehmen als auch als Know-how-Transfer von Wissenschaft und Wirtschaft“, erklärt Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.

Organisiert wird der gemeinsame Messeauftritt für die Hansestadt Bremen von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH in Kooperation mit dem Branchennetzwerk AVIABELT Bremen e.V. und von Hanse-Aerospace e.V. „Bremen und Hamburg demonstrieren dieses Jahr mit insgesamt 24 hochkarätigen Ausstellern die geballte Kompetenzdichte an Weser und Elbe. Gemeinsam bilden wir eine unverzichtbare Größe in der internationalen Luft- und Raumfahrt. Das wollen wir zeigen – ausnahmsweise einmal ganz ohne die typisch hanseatische Zurückhaltung“, betont Max Evers, Geschäftsführer Hanse-Aerospace Wirtschaftsdienst. Hanse-Aerospace ist darüber hinaus mit einem Gemeinschaftsstand im ISC - International Suppliers Center vertreten.

Neues Forschungs- und Entwicklungszentrum rund um Leichtbau
Auf der ILA 2012 präsentiert Bremen auf rund 250 Quadratmetern Ausstellungsfläche 16 Unternehmen und Institutionen, die in Bremen oder der nahen Umgebung tätig sind. Nahe der Universität Bremen, im Technologiepark Bremen, forschen und arbeiten mehr als 15 Institute und Unternehmen in Sachen Luft- und Raumfahrt. Auch in der nur fünfzehn Autominuten entfernten Airport-Stadt Bremen, die sich direkt am citynahen Flughafen Bremen und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bremer EADS-Konzernstandort befindet, fanden mehr als 25 Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtbranche die passenden Geschäftsräume.
Aktuell entsteht an diesem Standort unter Federführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und Airbus ein neues Entwicklungszentrum, das „Center for Eco-efficient Materials & Technologies“, kurz EcoMaT. Rund um die Schlüsseltechnologie Leichtbau werden ab 2015 in diesem Forschungs- und Technologiezentrum branchenübergreifend Werkstoffe, Oberflächen, Fertigungsprozesse und neue Bauweisen entwickelt und getestet. Das EcoMaT ist ein Beispiel für die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Bremen. Sowohl aus der Industrie, wie z.B. von Airbus, Astrium und Mercedes-Benz, als auch aus der Forschung, wie z.B. vom FIBRE, IFAM, IWT und Instituten der Universität Bremen, werden rund 500 Personen im EcoMaT unter einem Dach in gemeinsamen Projekten forschen und entwickeln.

Projekt minimiert Test-Aufwand bei komplexen Systemen
Drei Unternehmen, die auf dem Bremer Gemeinschaftsstand vertreten sind, haben das Projekt BreTeCe gestartet und stellen es auf der ILA vor. Die FTI Technologies GmbH, die ExxpertSystems GmbH und das Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) verfolgen mit dem BreTeCe das Ziel, den Aufwand für das Testen komplexer mechatronischer Systeme unter Berücksichtigung höchster Qualitätsanforderungen zu verringern.
Mit wachsender Komplexität eines mechatronischen Produkts wird es schwieriger, dessen korrekte Funktionsweise sicherzustellen. Der Nachweis fehlerfreier Funktionalität lässt sich der Erfahrung nach nur mit Testreihen erbringen. Aber: Schon die Definition eines Tests ist eine anspruchsvolle Aufgabe, da hierfür die späteren Betriebsbedingungen vorweggenommen werden müssen. Und die Tests selber werden durch die oftmals auf verschiedene Standorte verteilte Fertigung und den tendenziell sehr späten Zeitpunkt im Entwicklungsprozess erschwert.
BreTeCe soll den Aufwand für das Testen komplexer Systeme u. a. durch die Vernetzung physisch getrennter Testsysteme verringern und dabei höchsten Qualitätsanforderungen gerecht werden. Weitere Informationen unter www.bretece.com

Innovative Nachwuchsförderung
Bremen verfügt über das pro Kopf höchste Weltraum-Know-how in Deutschland. Das kommt nicht von ungefähr: Seit dem Schuljahr 2006 gibt es an zwei Bremer Gymnasien das „Gymnasiale Oberstufenprofil Luft- und Raumfahrt“ (GymProLuR). Das Projekt wurde auf Initiative der Hochschule Bremen und der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit der Freien Hansestadt Bremen ins Leben gerufen. Am Gymnasium Vegesack und am Ökumenischen Gymnasium Bremen – beide weisen einen Schwerpunkt in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik aus – führt GymProLuR zur Allgemeinen Hochschulreife.
Das Institut für Aerospace-Technologie (IAT) der Hochschule Bremen übernimmt die “Patenschaft“ für die Fortbildung der Oberstufenlehrer der Partner-Gymnasien.
Das Projekt erlangte bundesweite Bedeutung durch die Unterstützung der „Deutsche Telekom Stiftung“. Das Profil erfüllt die Kriterien der Junior-Ingenieur-Akademien, die von der Stiftung initiiert und gefördert werden und deren Ziel es ist, Schülerinnen und Schüler praxisnahe Einblicke in die Ausbildung und Berufswelt von Ingenieuren zu bieten. Das Gymnasium Vegesack, das Ökumenische Gymnasium Bremen sowie die Hochschule Bremen erhielten bis einschließlich 2010 eine umfassende Förderung durch die Deutsche Telekom Stiftung. Am 15. September 2012 besuchen 29 GymProLuR-Schüler und fünf Lehrer den Bremer Gemeinschaftsstand auf der ILA und haben so die Chance, zahlreiche Unternehmen, auch über die Bremer Landesgrenzen hinaus, zu besuchen. Der Besuch der Schüler auf der ILA wird ermöglicht durch die FTI Technologies GmbH und die ExxpertSystems GmbH.

Die Aussteller auf dem Bremer Gemeinschaftsstand

Weitere Informationen über die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH:
www.wfb-bremen.de