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Sonstige

Filmbüro fördert fünf Dokumentarfilmprojekte in Entwicklung

Vier Projekt mit von der Bremischen Landesmedienanstalt zur Verfügung gestellten Preisgeldern ausgezeichnet

30.04.2012

Der Dokumentarfilm-Förderpreis der Kulturellen Filmförderung Bremens wird, darauf weist der Filmbüro Bremen e. V. hin, für filmische Ideen vergeben, nicht für bereits fertige Arbeiten. Klaus Becker vom Filmbüro: "Es geht um die Recherche und Entwicklung von Dokumentarfilm-Konzepten, die mit Hilfe des Preisgeldes der Produktionsreife näher kommen."
Vergeben wurden die Mittel in diesem Jahr laut Filmbüro durch eine Fachjury, bestehend aus Andreas Herzau (Fotograf, Hamburg), Sophia Rosa Schwert (Filmproduzentin, Frankfurt, München) und Malte Can (Student an der Filmakademie Ludwigsburg, mit Bremer Wurzeln).

Das Dokumentarfilmprojekt 'ATTACHÉ, ATTACHÉE' von PHILIP WIDMANN und KARSTEN KRAUSE wird mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Ausgangspunkt ist ein gefundener Koffer voller Tagebuchaufzeichnungen, Quittungen und Schwarzweißfotos, die lückenlos die viermonatige Beziehung eines kleinbürgerlichen Geschäftsmannes zu seiner Geliebten dokumentieren. Die beiden Filmemacher arbeiten an einer filmischen Umsetzung, die auch ein Bild der bundes-republikanischen Wirklichkeit Anfang der siebziger Jahre spiegeln wird, so Klaus Becker.

Mit dem von der Bremischen Landesmedienanstalt zur Verfügung gestellten Preisgeld wurden vier weitere Projekte ausgezeichnet:

'EIN GESCHENK DES HIMMELS' von SUSANNE SCHÜLE und ELENA LIVINA. Ein poetisches Roadmovie über das Abwurfgebiet für russischen Weltraumschrott im sibirischen Altai. Wie lebt es sich, wenn einem auf diese Weise der Himmel ständig auf den Kopf fällt?

'DAS FAMOSE LUMPENPROLETARIAT VON KARL MARX' von ANNETT SCHÜTZ. Die Regisseurin hat die Jury mit ihrem sehr ungewöhnlichen Schritt überzeugt, ihre Kamera einem kubanischen Arbeiter anzuvertrauen, der ein so ungeschöntes wie schonungsloses Bild eines verleugneten Milieus zeichnet.

'DIE GEISTER, DIE MICH RIEFEN' von DIANA NÄCKE. Eine märchenhafte Reise zwischen Neukölln und dem türkischen Edirne, in der sich ein außergewöhnlicher Protagonist auf die Spuren des Geisterglaubens begibt.

'GLOBO' von JAN VAN HASSELT. Im Mikrokosmos des traditionellen Straßenhandels in Brasilien wird der politische und ökonomische Wandel des Landes erzählt, das sich auf die WM 2014 und die Olympiade 2016 vorbereiten will. Immer wieder passieren dieselben Fehler.

Die Aufteilung der Preisgelder berücksichtigt laut Mitteilung des Filmbüros den unterschiedlichen Rechercheaufwand der einzelnen Projekte. Vergeben wurden insgesamt 13.000 Euro.