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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Dieselelektrisch auf der ganzen Linie

Mobil für morgen: Die BSAG beschafft zwei Hybridbusse

11.04.2011

Die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt und insbesondere auf das Klima werden für uns alle immer spürbarer. Die Stadt Bremen und die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) haben in Sachen umweltfreundliche Antriebe und Elektromobilität schon jetzt die Nase vorn. Bereits im September 2006 konnten europaweit die ersten neun Dieselbusse mit besonders schadstoffarmen Motoren präsentiert werden. Diese übertreffen noch die Euro-5-Norm, die für Neuzulassungen gilt. Bremen und die BSAG haben damit eine Vorreiterrolle übernommen. Die EEV-Abgasnorm (EEV = Enhanced Environmental Friendly Vehicle - besonders umweltfreundliches Fahrzeug) ist für die Verminderung der Feinstäube und die Einhaltung der einzuhaltenden Grenzwerte für die Stickoxid-Belastung besonders wichtig. Zurzeit stehen bereits rund 150 dieser EEV-Busse zur Verfügung. Weitere 30 sollen bis Ende 2012 hinzukommen. Insgesamt verfügt die BSAG über rund 210 Busse.

Bremen und die BSAG möchten künftig noch mehr zum Klimaschutz beitragen und auch den Kraftstoff-Verbrauch und damit den Ausstoß des Treibhaus-Gases Kohlendioxid vermindern und die Treibstoffkosten senken. Ab Frühjahr 2011 wird eine mögliche Busgeneration der Zukunft erprobt, zwei Hybridbusse mit einem dieselelektrischen Antrieb. Zwei Fahrzeuge stehen für die umfangreichen Erprobungen bereit. Sie sind in Rahmen eines Projektes vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. Die fachliche Betreuung dieses Projektes liegt bei der NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie). Dabei ist die BSAG der Projektleitstelle der Modellregion Bremen / Oldenburg angeschlossen. Die Modellregion Elektromobilität Bremen/Oldenburg wird im Rahmen des Bundesprogramms „Elektromobilität in Modellregionen“ gefördert. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) stellt für bundesweit acht Modellregionen rund 130 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes zur Verfügung. Das Projekt hat das Ziel, Elektromobilität in der Region voranzubringen und strukturell zu verankern. Projektleiter Dr. Gerald Rausch: „Wir wollen Elektromobilität für Jedermann. Wir stellen jetzt die Weichen für die Zukunft und untersuchen die Alltagstauglichkeit von rund 100 E-Fahrzeugen in Flottenversuchen“, erklärte Rausch die

„Öffentlicher Personennahverkehr war immer schon eine besonders Ressourcen schonende Form der Mobilität. Als städtisches Verkehrsunternehmen sehen wir deshalb eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Umwelt. Schließlich wollen wir künftigen Generationen keine irreparablen Klimaschäden hinterlassen. Mit den beiden modernen Hybridbussen testen wir Fahrzeuge, die als Ergänzung zur Straßenbahn sowohl umweltfreundlich als auch ökonomisch sinnvoll sein könnte“, sind sich Dr. Reinhard Loske, Senator für Bau, Verkehr, Umwelt und Europa und Michael Hünig, Vorstandsmitglied der BSAG, einig.
Thorsten Gallo, Verkaufsrepräsentant des Busherstellers bei der Schlüsselübergabe: „Wir freuen uns sehr, dass unser langjähriger Kunde die technologisch führenden Hybrid-Gelenkbusse und somit die ersten Busse dieser Art in Bremen zum Einsatz bringen wird. Darüber hinaus ist es uns eine große Freude, die Bremer Straßenbahn AG bei der Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs mit diesen neuen umweltfreundlichen Antrieben unterstützen zu können.“

Der Wagen kann über eine gewisse Entfernung sogar ganz ohne Dieselmotor auskommen. Er bezieht dann den benötigten Strom von der Batterie. Das ist insbesondere im Innenstadtbereich, in der Umweltzone und beim An- und Abfahren an Haltestellen besonders interessant. Weitere Vorteile sind:
Da der Dieselmotor nur der Stromerzeugung dient, fährt der Bus besonders leise.
Nach Herstellerangaben werden rund 20-30% Kraftstoffeinsparungen erwartet. Das bedeutet auch weniger Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid.
Ruckfreies Fahren wie bei einer Straßenbahn, gleichmäßige Beschleunigung, verbesserter Fahrkomfort.
Verläuft der Test erfolgreich, kann über eine weitere Beschaffung nachgedacht werden.

Bei den beiden Hybrid-Gelenkbussen der Marke Citaro G BlueTec-Hybrid arbeiten vier leistungsstarke Radnabenmotoren nebst dazugehöriger Speichereinheit (Lithium-Ionen-Akku) und einem Dieselmotor. Der Verbrennungsmotor dient bei der eingebauten Technik ausschließlich der Stromerzeugung (=serieller Antrieb) und nicht dem Antrieb des Fahrzeugs.
Außer einem sinkenden Kraftstoffverbrauch und einem leiseren Fahrgeräusch versprechen die Hersteller auch einen höheren Fahrkomfort. Bremst der Bus, wird die 600 Volt-Hochleistungsbatterie über die vier Radnaben-Motoren, die beim Bremsen als Generatoren fungieren, geladen. Eine Steuerelektronik sorgt für ein optimales Energiemanagement im Fahrzeug.