Sie sind hier:
  • Zahl der Einpersonenhaushalte in Bremen wird steigen

Der Senator für Inneres und Sport

Zahl der Einpersonenhaushalte in Bremen wird steigen

Das Statistische Landesamt teilt mit:

31.03.2011

Trotz schrumpfender Bevölkerung wird die Zahl der Privathaushalte in Deutschland von heute über 40 Millionen in den nächsten 15 Jahren auf über 41 Millionen ansteigen. Der Grund dafür ist, dass auch zukünftig immer mehr Menschen in Ein- und Zweipersonenhaushalten leben werden. Dies zeigt die neue Haushaltsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes bis zum Jahr 2030.

Allerdings ergeben sich regional zum Teil deutliche Unterschiede in der Entwicklung der Privathaushalte. In den alten Flächenländern (das heißt alte Bundesländer ohne die Stadtstaaten) steigt die Haushaltszahl bis 2030 auf 31,5 Millionen (2009: 30,2 Millionen). In den neuen Ländern nimmt dagegen die Zahl der Haushalte während des gesamten Vorausberechnungszeitraums von 6,7 Millionen im Jahr 2009 auf 6,0 Millionen im Jahr 2030 ab. In den Stadtstaaten insgesamt wird zwischen 2009 und 2030 ein leichter aber kontinuierlicher Anstieg von 3,3 Millionen auf 3,5 Millionen erwartet. Dabei wird für Bremen eine Zunahme um etwa 10.000 Privathaushalte auf insgesamt 370.000 angenommen.

Maßgeblich für die wachsende Zahl der Privathaushalte sind die Zunahmen bei den Ein- und Zweipersonenhaushalten. Deren Anteil betrug in Deutschland schon im Jahr 2009 etwa 74 %, bis zum Jahr 2030 wird er auf 81 % steigen. Sowohl in den alten als auch in den neuen Flächenländern werden dann in rund vier von fünf Haushalten lediglich eine oder zwei Personen leben. Besonders hoch ist der Anteil der kleinen Haushalte in den Stadtstaaten. Bereits im Jahr 2009 lebte dort in jedem zweiten Haushalt nur eine Person. Bis zum Jahr 2030 steigt voraussichtlich der Anteil der Einpersonenhaushalte in Bremen auf 54 %, in Hamburg auf 55 % und in Berlin sogar auf 58 %. Der Anteil der Haushalte mit zwei Mitgliedern bleibt in den Stadtstaaten relativ stabil bei etwa 30 %.

Dagegen werden Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern, die vor allem aus Familien mit Kindern bestehen, immer seltener. Ihre Anzahl wird in Deutschland zwischen 2009 und 2030 um etwa ein Viertel abnehmen und ihr Anteil an allen Privathaushalten von 26 % auf 19 % sinken. Besonders gering ist der Anteil der Haushalte mit drei oder mehr Personen in den Stadtstaaten, in Bremen betrug ihr Anteil 2009 knapp 19 %, bis zum Jahr 2030 wird er auf 15 % zurück gehen.

Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Trendvariante der Haushaltsvorausberechnung 2010. Grundlagen dieser Modellrechnung sind die Angaben des Mikrozensus zur Entwicklung der Privathaushalte in den Jahren 1991 bis 2009 einerseits und die Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante zur Untergrenze der „mittleren“ Bevölkerung) andererseits. In der Trendvariante werden die langfristigen Veränderungen in der Verteilung der Bevölkerung nach Haushalten unterschiedlicher Größe fortgeschrieben. Daneben wurde auch eine Status-quo-Variante be¬rechnet, in der die Ausgangsverhältnisse im Haushaltsbildungsverhalten konstant gehalten wurden. Beide Varianten spiegeln die Auswirkungen der künftigen Bevölkerungsentwicklung auf die Haushaltszahl und -struktur wider. Die Trendvariante berücksichtigt darüber hinaus die Verhaltensänderungen der Bevölkerung bei der Bildung der Privathaushalte und stellt somit ein umfassenderes Zukunftsmodell dar.

Die Vorausberechnung zeigt auch, dass die Zahl der Privathaushalte in Deutschland voraussichtlich nur bis 2025 steigen wird. Für die Zeit danach wird erwartet, dass sich der Bevölkerungsrückgang auch auf die Zahl der Haushalte auswirkt und deren Zahl bis 2030 um circa 125.000 zurück gehen wird.

Eine ausführliche Darstellung der künftigen Entwicklung der Haushalte und der Bevölkerung in Deutschland und den Ländern enthält die Neuauflage der Veröffentlichung „Demografischer Wandel, Heft 1, Bevölkerungs- und Haushaltsvorausberechnungen“ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Sie kann im gemeinsamen Internetangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (www.statistikportal.de), im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes oder beim Zentralen Auskunftsdienst des Statistischen Landesamtes Bremen bezogen werden. Weitere Ergebnisse stehen darüber hinaus unter www.destatis.de --> Bevölkerung --> Vorausberechnung Haushalte zum kostenlosen Download bereit.

Hinweis:
Der Zentrale Auskunftsdienst des Statistischen Landesamtes Bremen ist telefonisch unter 0421/361 6070 oder per E-Mail: info@statistik.bremen.de erreichbar.