Sie sind hier:
  • Bürgermeister Bovenschulte gratuliert Namibia zu 30 Jahren Unabhängigkeit – Erinnerung an Kolonialzeit und Völkermord

Senatskanzlei

Bürgermeister Bovenschulte gratuliert Namibia zu 30 Jahren Unabhängigkeit – Erinnerung an Kolonialzeit und Völkermord

Gedenkveranstaltung am 11. August 2020 im Nelson-Mandela-Park

11.08.2020

Namibia feiert in diesem Jahr 30 Jahre Unabhängigkeit. Bremen hat eine ganz besondere Beziehung zu diesem jungen Staat – und zum kolonialen Erbe Deutschlands. Zum einen war der Bremer Kaufmann Franz Adolf Lüderitz ganz wesentlich daran beteiligt, dass die damalige Kolonie "Deutsch-Südwestafrika" gegründet wurde. Zum anderen wurde in Bremen früh damit begonnen, die deutsche Kolonialgeschichte kritisch zu betrachten und aufzuarbeiten. In der Erinnerungskultur der Bundesrepublik spielt die deutsche Kolonialherrschaft über Teile Afrikas, Ozeaniens und andere überseeische Gebiete jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Dies gilt auch für den Völkermord an den Ovaherero, Ovambanderu, an Nama, Damara und den San von 1904 bis 1908 in der damaligen Kolonie "Deutsch-Südwestafrika".

Video-Botschaft des Bürgermeisters
In einer Video-Botschaft gratuliert Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte den Menschen in Namibia zum 30-jährigen Bestehen ihres Staates, erinnert an den Völkermord und spricht über die Unterstützung der Unabhängigkeitsbewegung und des staatlichen Aufbaus Namibias nach Gewinnung der Unabhängigkeit. Für den Regierungschef der Freien Hansestadt Bremen ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte zugleich ein Auftrag, sich auch heute aktiv gegen Rassismus und für eine friedliche und gleichberechtigte Welt einzusetzen.


Die Video-Botschaft des Bürgermeisters gibt es auch auf unserem YouTube-Kanal BremenRathaus.

Einladung zum Fototermin im Nelson-Mandela-Park
Jahrzehnte lang wurde in Deutschland nur vereinzelt an den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts erinnert, so in Bremen, wo 2009 ein vom Bremer Afrika Archiv initiiertes und mit Steinen vom Waterberg gestaltetes Mahnmal mit dem Titel "Ohamakari" errichtet wurde. Das Mahnmal war ein Wunsch der Herero-Delegationen an den Senat bei ihrem Konferenzbesuch 2004 in Bremen ("1904-2004. Realities, Traumas, Perspectives"). Um die Leerstelle in der deutschen Erinnerungskultur mit neuen starken Initiativen zu schließen, organisieren auf Beschluss der Kulturdeputation die Landeszentrale für politische Bildung Bremen, der Verein "Der Elefant!" e.V., das Bremer Afrika Archiv, das Afrika-Netzwerk, der Senator für Kultur sowie die Senatskanzlei eine jährliche Gedenkstunde am 11. August, dem Tag der Schlacht von Ohamakari (1904).

Bedingt durch die Corona-Pandemie kann es in diesem Jahr KEINE öffentliche Gedenkveranstaltung geben. Achtung Redaktionen: Die Gedenkstunde findet daher im internen Kreis statt. Die Vertreter*innen der Medien sind herzlich eingeladen, am FETT Dienstag, 11. August 2020, um 11 Uhr zum Mahnmal für die Opfer des Völkermords in Namibia 1904 – 1908 und der Schlacht von Ohamakari (Waterberg) im Nelson-Mandela-Park (Grünanlage an der Gustav-Deetjen-Allee) zu kommen. Nach einleitenden Worten zum Gedenken durch Prof. Dr. Manfred Hinz werden Blumen am Mahnmal niedergelegt. Die Vertreter*innen der beteiligten zivilgesellschaftlichen Vereine und Communities sind anwesend und stehen für O-Töne zur Verfügung.

Service für die Redaktionen: Mehr Hintergrundinformationen:

www.landeszentrale-bremen.de/kolonialismus

www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/203118/namibia-feiert-seine-unabhaengigkeit

Ansprechpartner für die Medien: Peter Lohmann, Senatspressestelle, Tel. (0421) 361-2193 peter.lohmann@sk.bremen.de