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Der Senator für Kultur

Senat ehrt die Bremer Komponistin Siegrid Ernst

15.05.2019

Anlässlich ihres 90. Geburtstags hat der Senat die in Bremen lebende Komponistin Siegrid Ernst mit einem Empfang im Kaminsaal des Rathauses geehrt. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz übermittelte die Glückwünsche des Senats und des Kultursenators, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling. „Ich freue mich besonders, dass wir heute eine Frau ehren“, sagte sie. Gerade junge Frauen bräuchten Vorbilder, die selbstbewusst vorangingen und ihre Ideen verwirklichten. Frauen seien bei der Vergabe von Preisen und der Besetzung von Spitzenpositionen auch in der Kultur noch immer schlechter gestellt, bei der Bezahlung ebenso. „Wir bemühen uns, diese Missstände zu beheben“, fügte die Staatsrätin an.

(v.l.n.r): Prof. Klaus Bernbacher, Siegrid Ernst, Staatsrätin Carmen Emigholz und Tim Günther.
(v.l.n.r): Prof. Klaus Bernbacher, Siegrid Ernst, Staatsrätin Carmen Emigholz und Tim Günther.

Siegrid Ernst war 1978 Mitgründerin des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik. Sie gehört damit zu den Vorreiterinnen, um nicht zu sagen: Anführerinnen, einer Bewegung, die die Bedeutung der Frau in der Musik zum Thema machte, und der wir heute nicht nur die Kenntnis über eine Vielzahl von Komponistinnen früherer Jahrhunderte verdanken, sondern auch die Zunahme weiblichen Komponierens (vor allem im deutschsprachigen Raum) sowie den allgemeinen Aufschwung für Frauen in Orchestern, am Pult, an den Hochschulen und im Musikmanagement.

1929 in Ludwigshafen geboren, siedelte Siegrid Ernst nach Studien in Heidelberg, Mannheim, Frankfurt/M. und Wien und verschiedenen Tätigkeiten 1970 nach Bremen um, wo sie u.a. an Konservatorium und Musikschule beschäftigt war und neben Klavier auch Komposition unterrichtete.

In seiner Laudatio auf die Musikerin erklärte Tim Günther, künstlerischer Leiter der Kulturkirche St. Stephani, dass der Klang von Siegrid Ernst keinem Muster oder inhaltlichen Festlegung folge, trotzdem aber einen Wiedererkennungswert besitze. Sie habe Grenzen überschritten bei der Tonalität und in den Genres, habe Geräusche integriert und Video und Tanz beteiligt. Ihre Werke seien in Europa, in den USA und in Japan bekannt und würden dort auch aufgeführt.

Ernsts letzte verlegte Komposition von 2014 ist ein „Hymnus“ für Orgel, der aus Anlass eines Geburtstagskonzertes in der Kulturkirche St. Stephani Anfang dieses Jahres aufgeführt wurde. Ein Portraitkonzert veranstaltet der Arbeitskreis Bremer Komponisten und Komponistinnen am 21. Juni 2019 im Sendesaal Bremen. Die Ausführenden sind Mitglieder des Ensembles New Babylon Bremen, das auch beim Empfang im Rathaus die musikalischen Beiträge präsentierte.

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Alexandra Albrecht, Pressesprecherin beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: alexandra.albrecht@kultur.bremen.de