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Der Senator für Kultur

Schauspieler Rolf Becker und Historiker Jörg Wollenberg eröffnen Ausstellung zum Spanischen Bürgerkrieg in der Bremer Volkshochschule

06.05.2019

Trotz des Bürgerkriegs in Spanien gelang es den Anhängern der Spanischen Republik, eine Reihe bildungspolitischer Maßnahmen durchzusetzen. Kulturelle Errungenschaften wie Bibliotheken, Funkkollegkurse und die mobile „Cultura Popular“ hatten das Ziel, die Zukunftschancen und Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern.

Das gesellschaftliche Wirken dieser Bildungsinstrumente ist Teil der aktuellen Ausstellung „80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg – Eine Spurensuche“ von Jörg Wollenberg und Claus Hammer, die vom 8. Mai bis 18. Juni 2019 in der Galerie im Bamberger-Haus der Bremer Volkshochschule zu sehen ist.

Jörg Wollenberg eröffnet die Schau am Mittwoch, 8. Mai, um 19 Uhr im Bamberger Saal, Faulenstraße 69, 1. Etage, gemeinsam mit dem Schauspieler Rolf Becker. Mit einem Vortrag und einer Lesung historischer Texte u.a. von Thomas und Erika Mann, Hermann Duncker und Anna Siemsen gehen beide auf Spurensuche. Denn die Ausstellung stellt das Wirken vieler zentraler Figuren dar, die in Spanien für Freiheit kämpften, darunter beispielsweise der spätere Bundeskanzler Willy Brandt.

Direktorin Dr. Sabina Schoefer ist gespannt: „Eine Veranstaltung von Prof. Jörg Wollenberg ist ein echtes Erlebnis, weil er Geschichte aufwändig und facettenreich recherchiert. Solange, bis uns historische Persönlichkeiten mit ihren originalen Aussagen oder Schriften in der Gegenwart begegnen, als seien sie mitten unter uns. Das ist das Besondere - ebenso dass er für die Eröffnung den renommierten Künstler Rolf Becker gewonnen hat, der mit seiner einzigartigen Stimme und Persönlichkeit Texte zum Leben erweckt.“ Aus ihrer Sicht liefert Wollenberg mit der Ausstellung und ihrem Begleitprogramm „historisches Wissen exklusiv aus erster Hand und erinnert daran, dass wir hier in Deutschland durch mutige Persönlichkeiten der Geschichte ein privilegiertes Land in Frieden sind“.

Der Ausstellungseröffnung folgen drei weitere eintrittsfreie Veranstaltungen inklusive Ausstellungsführungen, in denen Jörg Wollenberg auf die Schul- und Bildungsreform im Spanischen Bürgerkrieg, die Flucht prominenter Intellektueller in die kriegerische Auseinandersetzung mit dem Franco-Regime und die Zerstörung der Stadt Guernica eingeht.

Kostenloses Begleitprogramm zur Ausstellung:

Dienstag, 21 Mai, 19 Uhr:
Führung durch die Ausstellung und Vortrag von Jörg Wollenberg mit Lesung von Texten durch Gerald Schneider zum Thema:
„Der Schützengraben als Volkshochschule“. Zur Schul- und Bildungsreform im Spanischen Bürgerkrieg.

Mit Beginn des Bürgerkriegs gelang es den Anhängern der Republik, eine erstaunliche Bildungsreform durchzusetzen. Die mobile „Cultura Popular“ richtete innerhalb eines Jahres 1097 Bibliotheken ein. Die „autonome Universität Barcelona“ strahlte Funkkollegkurse aus. Vom Mai 1937 bis August 1938 fanden über eine Million Unterrichtsstunden statt. Festivals wurden organisiert, Film- und Schallplattenproduktionen (mit Ernst Busch) sorgten für die Verbreitung der Kultur auch in den Schützengräben, Fabriken, Krankenhäusern.

Dienstag: 4. Juni, 19 Uhr:
Führung durch die Ausstellung mit Vortag und Lesung von Gerald Schneider und Jörg Wollenberg:
Vom „Fluch der Zersplitterung“ zur „Flucht in den Krieg“ - Willy Brandt und die Familie Thomas und Heinrich Mann als Zeitzeugen des Spanischen Bürgerkriegs

Der damals 24jährige Willy Brandt hielt sich von Oslo kommend ab Februar 1937 in Barcelona auf. Im Mai 1937 reiste er zurück nach Paris, um über die Situation im Spanischen Bürgerkrieg zu berichten. Zur selben Zeit befanden sich Erika und Klaus Mann mit Ernst Toller in Spanien und unterstützen die Aufrufe von Heinrich und Thomas Mann, der Republik zu helfen.

Dienstag, 18. Juni, 19 Uhr:
Finissage der Ausstellung mit Gerald Schneider und Jörg Wollenberg:
„Guernica buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht“

Das notierte der verantwortliche Freiherr von Richthofen am 30 April 1937 in sein Tagebuch über die Zerstörung der Stadt Guernica – von Pablo Picasso durch sein berühmtes Bild zu einem Symbol des Schreckens moderner Kriegsführung erhoben.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Alexandra Albrecht, Pressesprecherin beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: alexandra.albrecht@kultur.bremen.de