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„Die Kriegsverbrecherlobby – Bundesdeutsche Hilfe für im Ausland inhaftierte NS-Täter“

Felix Bohr stellt am 13. Februar um 19:30 Uhr im Kukoon am Buntentorsteinweg 29 sein neues Buch vor

07.02.2019

Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen:

Felix Bohr stellt in seinem Buch „Die Kriegsverbrecherlobby – Bundesdeutsche Hilfe für im Ausland inhaftierte NS-Täter“ die westdeutsche Unterstützung für die im Ausland inhaftierten NS-Täter nach. Er rekonstruiert, wie sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus einem Netzwerk von Kirchenverbänden, Veteranenvereinigungen und Diplomaten eine machtvolle Interessenvertretung herausbildete, um inhaftierten NS-Täter rechtliche und materielle Hilfe zu leisten. Auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“ und des Jobcenters Bremens stellt der Zeithistoriker und Journalist am Mittwoch, den 13. Februar sein Buch im Kukoon vor. Die Moderation übernimmt Dr. Thomas Köcher (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Bremen).

Während Opfer des NS-Regimes um gesellschaftliche Anerkennung und Entschädigung kämpften, organisierte die Lobby Unterstützung für die Kriegsverbrecher auf höchster politischer Ebene. Auf der Grundlage bislang mitunter nicht zugänglicher Quellen wirft Bohr einen umfassenden Blick auf ein bisher kaum bekanntes Kapitel bundesdeutscher Vergangenheitspolitik.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren in zahlreichen westeuropäischen Ländern NS-Kriegsverbrecher inhaftiert. Im Zuge der Westbindung der Bundesrepublik wurden die meisten von ihnen entlassen. Lediglich in Italien und den Niederlanden verblieben insgesamt fünf Deutsche im Gefängnis: der SS-Mann Herbert Kappler, als Kommandeur der Sicherheitspolizei verantwortlich für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, sowie die »Vier von Breda«, die maßgeblich an der Ermordung der niederländischen Juden beteiligt gewesen waren. Hochrangige deutsche Politiker, unter ihnen die Bundeskanzler Brandt und Schmidt, setzten sich für ihre Freilassung ein.

Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“ und des Jobcenters Bremens in Kooperation mit dem Kukoon. Sie findet im Rahmen des Programms zum „27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ statt. Beginn der Veranstaltung am Mittwoch, 13. Februar 2019, ist um 19.30 Uhr im Kukoon, Buntentorsteinweg 29. Der Eintritt ist frei.