Sie sind hier:

Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Psychiatriereform: Gesundheitssenatorin legt Eckpunkte vor

30.01.2019

Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz hat der Deputation heute (Mittwoch, 30. Januar 2019) ein Strategiepapier zur Psychiatriereform vorgelegt. Darin werden Eckpunkte zur weiteren Umsetzung der Psychiatriereform in Bremen bis zum Jahr 2022 beschrieben. Das Ziel ist ein Umbau der psychiatrischen Versorgung zu einem regionalen, gemeindeorientierten, ambulanz- und hometreatment-orientierten System.
„Seit dem Bürgerschaftsbeschluss 2013 sind viele konkrete Schritte getan worden, die zu einer Erneuerung und Verbesserung der psychiatrischen Versorgung in Bremen geführt haben“, sagte Senatorin Eva Quante-Brandt. „Wir sehen in Bremen bei allen Mitwirkenden eine große Motivation, die notwendigen Veränderungen anzugehen. Viele Träger können auf eine jahrzehntelange Erfahrung ambulanter Versorgung im Stadtteil zurückgreifen. Zu häufig wird aber noch nebeneinander gearbeitet statt miteinander. Unser Ziel der Psychiatriereform in Bremen ist es, zu einer trägerübergreifenden Kooperation für eine gute psychiatrische Versorgung zu gelangen und die Hilfen dort anzubieten, wo die betroffenen Menschen leben.“

Die Weiterentwicklung der Gemeindepsychiatrischen Verbünde ist einer der Schwerpunkte der kommenden vier Jahre. Ein weiterer Schwerpunkt wird in der Umwandlung von stationären Behandlungsleistungen in gemeindenahe teilstationäre, ambulante und aufsuchende Angebote liegen. Für diese Transformation gibt die senatorische Behörde mit dem Strategiepapier klare Zielvorgaben vor, deren Umsetzung kontinuierlich begleitet und überprüft werden wird: Das Klinikum Bremen-Ost soll bis 2020 50 Betten umwandeln und 20 weitere bis 2022, das Behandlungszentrum Nord bis Ende 2020 fünf stationäre Behandlungsplätze, und bis 2022 weitere sieben. Für das Ameos Klinikum Dr. Heines ist vorgesehen, 15 stationäre Behandlungsplätze bis 2020 und bis 2022 weitere 15 Plätze umzuwandeln. Für das Klinikum Reinkenheide ist vorgesehen, 12 stationäre Plätze bis Ende 2020 umzuwandeln und weitere 18 bis 2022.

Auch die Krisenversorgung wird in den nächsten Jahren neu geregelt. Auch hier ist das Ziel, dass eine ausdifferenzierte gemeindepsychiatrische Versorgung langfristig sowohl Krisenprävention durch niedrigschwellige, kontinuierliche und lebensweltlich verankerte Hilfen leistet, als auch ein Krisenangebot rund um die Uhr vorgehalten wird. Dieses Angebot wird mit dem Fortschreiten der Transformation immer weiter ausgebaut werden.

Die senatorische Behörde werde dafür sorgen, dass eine Einbeziehung von Psychiatrie-Erfahrenen und Angehörigen in jeder Phase der Planung und konzeptionellen Neuausrichtung gewährleistet sei, so Senatorin Quante-Brandt. Auch sollen die Informationsangebote ausgebaut werden: „Ein Informationssystem über die psychiatrischen Versorgungs- und Behandlungsangebote im Land Bremen soll den Bürgerinnen und Bürgern in Bremen und Bremerhaven einen alltagsnahen und verständlichen Überblick über Hilfen in psychiatrischen Notlagen geben.“ Das Informationssystem soll in diesem Jahr fertiggestellt werden.