Sie sind hier:
  • Startseite
  • Bremische Ehrenmedaille in Gold für Henning Scherf

Senatskanzlei

Bremische Ehrenmedaille in Gold für Henning Scherf

Bürgermeister Sieling überreichte die höchste Auszeichnung des Landes

07.11.2018

Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling hat Bürgermeister a.D. Dr. Henning Scherf gewürdigt und ihm die Bremische Ehrenmedaille in Gold verliehen. Die Übergabe der höchsten Auszeichnung der Freien Hansestadt Bremen fand am 6. November 2018 in einem Festakt in der Oberen Halle des Rathauses statt. Scherf wurde vor wenigen Tagen 80 Jahre alt. An dem Festakt nahmen 250 Gäste teil, darunter zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und der Liedermacher Wolf Biermann begleiteten mit Musik - Biermann auch mit Lyrik und persönlichen Worten. Bürgermeister Dr. Carsten Sieling: "Wir zeichnen heute einen außergewöhnlichen, einen beliebten und weiterhin hoch engagierten Sozialdemokraten aus, der weit über Bremen und Bremerhaven hinaus hohes Ansehen genießt. Henning Scherf hat Bremens Entwicklung positiv vorangebracht, hat mit großen Investitionen den Strukturwandel befördert und er hat die Menschen mitgenommen." Neben dem Bürgermeister sprachen der Botschafter der Republik Namibia, Andreas Guibeb, Bremens Ehrenbürger Bernd Hockemeyer und Professorin Dr. Annelie Keil.

Mit der Verleihung der Bremischen Ehrenmedaille in Gold würdigt der Senat die Verdienste, die Scherf zum Wohle des Landes Bremen erbracht hat – und weiterhin bringt. Bürgermeister Sieling in persönlichen Worten: "Du hast Dich um deine Heimatstadt und das Bundesland Bremen außerordentlich verdient gemacht. Wie populär und beliebt Du bist, hat in den vergangenen Tagen wiederholt in den Zeitungen der Republik gestanden. Gerade seitdem Du der aktiven Politik den Rücken gekehrt hast, ist mit Deinen Büchern und vielen Ehrenämtern über die Landesgrenzen hinaus Dein Bekanntheitsgrad sogar noch weiter gestiegen."

Der Botschafter der Republik Namibia, Andreas Guibeb, lobte in seiner Festrede die international geprägte Seite Scherfs und dessen Einsatz für eine friedliche und gerechte Welt: "Die Völker in der Welt - und ganz besonders die in Afrika -, die sich um Freiheit und Selbstbestimmung bemühen, haben Freunde in Bremen gefunden. Und das ist auch das Verdienst Henning Scherfs."

Ein gutes Beispiel für die Republik
Bremens Ehrenbürger Bernd Hockemeyer brachte es in einer prägnanten Rede gehaltvoll auf den Punkt: "Es waren gute Jahre", lobte er die Zusammenarbeit des ehemaligen Bürgermeisters mit der Wirtschaft. Der 1935 in Bremen gebürtige Unternehmer und überzeugte Hanseat Hockemeyer war von 1997 bis 2000 Präses der Handelskammer. Er erinnerte an die erfolgreiche Gründung der International University Bremen (IUB), die Neuordnung der Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG) und freute sich darüber, dass Scherf eine "positive Akzentuierung der Kulturpolitik vorgenommen" habe. Hockemeyer persönlich: "Wir kennen uns jetzt 43 Jahre, beginnend mit der Zeit im Parlament, Du in der SPD, ich in der CDU. Dieses Verhältnis war und ist von gegenseitigem Respekt, einem freundlichen Umgang und von Verlässlichkeit geprägt."

In ihrer Laudatio stellte die Wissenschaftlerin und Autorin Prof. Dr. Annelie Keil den Begriff der Menschlichkeit in den Mittelpunkt. Sie stellte fest: "Die Auszeichnung geht an einen aktiven Menschenfreund, an einen politischen Mutmacher." Keil forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, sich ehrenamtlich einzubringen - und zwar gerade dann, wenn durch den Job eigentlich gar keine Zeit mehr für ein solches Engagement vorhanden sei. Im Ehrenamt stecke das Wort "Ehre" - und mit der würde man reich beschenkt, wenn man sich für die Bürgerinnen und Bürger und eine menschliche Gesellschaft einsetzen würde. Ehrenamt, Ehrenbürger und Ehrenmedaille, für die engagierte Feministin gibt es da einen klaren Zusammenhang.

Kurz und bewegt dankte Henning Scherf "allen, die mich in den Jahren begleitet haben, die mir geholfen haben." Und auch für die Zukunft des Zwei-Städte-Staates Bremen und Bremerhaven fand er Worte: "Wenn wir aufeinander mehr achten und unsere Möglichkeiten nutzen, dann sind wir ein gutes Beispiel für die Republik."

Henning Scherf
Henning Scherf wurde am 31. Oktober 1938 in Bremen geboren. Nach dem Abitur studierte Scherf, unterstützt von der Hochbegabten-Förderung des Evangelischen Studienwerkes Villigst, in Freiburg, Berlin und Hamburg Rechts- und Sozialwissenschaften, außerdem zwei Semester Theologie, u. a. bei Helmut Gollwitzer. 1963 legte er in Hamburg das Erste, 1967 das Zweite Juristische Staatsexamen ab. 1968 promovierte er zum Dr. jur. Seit 1963 ist Scherf Mitglied der SPD, er war Landesvorsitzender seiner Partei und gehörte auch dem Bundesvorstand der Sozialdemokraten an. Von 1978 bis 2005 war Henning Scherf Mitglied der Bremer Landesregierung (Senat). Von 1995 bis 2005 war er Bürgermeister und Präsident des Senats. Seit seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik widmet er sich mit großer Hingabe dem Thema des Älterwerdens und ermutigt Menschen, die Lebensphase nach Beendigung der beruflichen Tätigkeit aktiv und bewusst zu gestalten. Ein wichtiges Anliegen ist ihm auch der Einsatz für die globale Gerechtigkeit und für Menschen, die in Armut und Unterdrückung leben.

Die Vorderseite: Die "Brema" als Personifikation der Stadt - mit Wappenschlüssel, Staatswappen und Löwe

Die Bremische Ehrenmedaille in Gold
Die Bremische Ehrenmedaille in Gold wurde zuletzt im Jahr 2007 an den Unternehmer und Mäzen Klaus Johann Jacobs für seine hervorragenden Verdienste um die Freie Hansestadt Bremen verliehen. Auch Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Karl Carstens, der Kaufmann Hermann Heinrich Meier und die Bürgermeister Johan Smidt, Wilhelm Kaisen, Hans Koschnick und Klaus Wedemeier sowie Bürgermeisterin Annemarie Mevissen wurden mit der Medaille geehrt.

Service
- Lebenslauf Dr. Henning Scherf: https://www.rathaus.bremen.de/lebenslauf_buergermeister_a_d__dr__henning_scherf-1806

- Liste der bisherigen Auszeichnungen - Ehrenmedaille in Gold PDF-Liste (pdf, 505.2 KB)

Ansprechpartner für die Medien: Peter Lohmann, Senatspressestelle, +49 421 361 2193

Fotos: Senatspressestelle