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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Sprachlich und politisch gebildet zum Landessieg

Max Nickel vom Gymnasium an der Hamburger Straße und Maren Steinert vom Gymnasium an der Hamburger Straße siegen beim Landeswettbewerb Jugend debattiert Bremen

15.04.2010

Vier Schüler qualifizierten sich heute beim Landesfinale Jugend debattiert für das Bundesfinale in Berlin: Max Nickel vom Gymnasium an der Hamburger Straße überzeugte bei der Frage „Sollen auf deutschen Flughäfen Sicherheitskontrollen mit Körperscannern durchgeführt werden?“, beim Thema für die Klassen 8 bis 10. Er argumentierte eindrucksvoll gegen einen Einsatz entsprechender Geräte. Maren Steinert vom Gymnasium an der Hamburger Straße konnte bei der Frage „Sollen in Bremen keine weiteren Privatschulen zugelassen werden?“ den Wettbewerb der Jahrgangsstufen 11 bis 13 für sich entscheiden. Sie trat schlüssig und schlagfertig für eine Einschränkung ein. Rund 4.000 Schüler haben sich im laufenden Schuljahr am Landeswettbewerb Jugend debattiert in Bremen beteiligt. Die besten acht Schüler, die sich zuvor auf Schul- und Schulverbundebene durchgesetzt hatten, debattierten heute beim Landesfinale im Plenarsaal der Bremischen Bürgerschaft. Jugend debattiert ist ein gemeinsames Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung in Kooperation mit der Kultusministerkonferenz und den Kultusministerien der Länder, in Bremen die Senatorin für Bildung und Wissenschaft. Schirmherr von Jugend debattiert ist Bundespräsident Horst Köhler.

Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten Frieda Merrath und Lukas Kleen, beide vom Alten Gymnasium, vertreten Bremen nun beim Bundeswettbewerb Jugend debattiert im Juni in Berlin. Als Preis für ihren heutigen Erfolg erhalten die Landessieger ein fünftägiges professionelles Rhetorik-Training, das auch auf das Bundesfinale vorbereitet. Bundespräsident Horst Köhler, Schirmherr des Projekts, wird am 20. Juni 2010 den überzeugendsten Rednern die Siegerurkunden persönlich überreichen.

Für Renate Jürgens-Pieper, Senatorin für Bildung und Wissenschaft Bremen, ist die Fähigkeit zu debattieren eine Grundvoraussetzung für eine lebendige Demokratie. „Eine Demokratie braucht Menschen, die kritische Fragen stellen. Menschen, die ihre Meinung sagen und sich mit Meinungen anderer auseinandersetzen. Menschen, die zuhören und reden können. Die Schule ist der klassische Ort sprachlicher und politischer Bildung. Trotzdem lernt man in der Schule noch immer zu wenig, wie man sich im Reden übt. Ich unterstütze daher diesen Wettbewerb, weil man hier das rhetorische Handwerkszeug erwerben kann, um Interessen zu artikulieren, vor allem aber auch abwägend und begründet im Wechselgespräch mit Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Schulleiterinnen und Schulleitern sowie mit Eltern mitreden zu können“, betonte sie.

Dr. Bernd Klein, Vorstandsmitglied Heinz Nixdorf Stiftung, ergänzt stellvertretend für die Projektpartner: „Jugend debattiert ist mehr als nur ein Wettbewerb. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein sowohl für die Schulentwicklung als auch für die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. In den Unterrichtsreihen üben sie sich im respektvollen Umgang auch mit anderen Meinungen.“

Durch Trainings für Lehrer und Schüler fördert Jugend debattiert die sprachliche und politische Bildung sowie die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung. Im Schuljahr 2009/10 beteiligen sich mehr als 90.000 Schüler und 4.500 Lehrkräfte an 660 Schulen an dem Projekt, das Schüler aller Schulformen mit einbezieht. Die Debatten finden in zwei Altersgruppen statt: den Klassen 8 bis 10 und den Jahrgangsstufen 11 bis 13.

Der Schülerwettbewerb folgt klaren Regeln: Debattiert wird jeweils zu viert über aktuelle politische und schulische Streitfragen. Jeder Schüler hat zu Beginn zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra – darlegt. Anschließend folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine weitere Minute zur Verfügung, wobei er seine ursprüngliche Position auch verändern darf. Bewertungskriterien für die Debatte sind Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Jugend debattiert verbindet Wettbewerb mit Training. Für die Schülerinnen und Schüler beginnt Jugend debattiert mit einer Unterrichtsreihe in der Klasse. Anschließend folgt der Wettbewerb, zunächst in der Schule, dann im Regionalverbund und schließlich auf Landesebene. Regional- und Landessieger gewinnen jeweils ein Seminar zur Vorbereitung auf die nächste Stufe des Wettbewerbs. Was sich die Schüler und Schülerinnen in Unterricht und Seminar erarbeiten, trägt auch über den Wettbewerb hinaus: Jugend debattiert stärkt die kommunikativen Fähigkeiten, verbessert die Urteilsbildung und gibt mehr Sicherheit im Auftreten, auch bei Prüfungen und Bewerbungen.

Jugend debattiert soll in Bremen auch im nächsten Schuljahr wachsen: Die Senatorin für Bildung und Wissenschat erhöht das personelles und finanzielles Engagement und ermöglicht damit die Teilnahme weiterer Schulen in Bremen. Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2010 möglich. Interessierte Schulen finden weitere Informationen zur Teilnahme im Internet unter www.jugend-debattiert.de/teilnahme.

Die Sieger im Landeswettbewerb Jugend debattiert Bremen 2010:
Altersgruppe I (Klassen 8 bis 10):
1. Platz: Nickel, Max; 15 Jahre; Gymnasium an der Hamburger Straße
2. Platz: Merrath, Frieda; 14 Jahre; Altes Gymnasium
3. Platz: Trapp, Meret; 14 Jahre, Altes Gymnasium
4. Platz: Bartetzko, Nasrin; 16 Jahre; Schulzentrum Kurt-Schumacher-Allee

Altersgruppe II (Jahrgangsstufen 11 bis 13):
1. Platz: Steinert, Maren; 16 Jahre; Gymnasium an der Hamburger Straße
2. Platz: Kleen, Lukas; 19 Jahre; Altes Gymnasium
3. Platz: Faße, Leonie-Sophia; 19 Jahre; Hermann-Böse-Gymnasium
4. Platz: Wahlers, Henning; 21 Jahre; Schulzentrum II Utbremen

Kontakt für weitere Informationen:

Cornelia Reichel
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Referentin Information/Kommunikation
Tel. 069/660 756 162
E-Mail: ReichelC@ghst.de

Markus Bissinger
Pressearbeit Jugend debattiert
Tel. 06251/98 49 37
m.bissinger@t-online.de

Fotos und mehr Informationen zu Jugend debattiert im Internet:
www.jugend-debattiert.de