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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Sozialsenatorin will kulturelle Angebote für pflegende Angehörige fördern

„Entlastung für den Erhalt der seelischen und körperlichen Gesundheit nötig“

22.08.2018

Wer einen Angehörigen zu Hause pflegt, steht selber vor großen gesundheitlichen Herausforderungen – körperlich wie seelisch. Vor diesem Hintergrund sollen kulturelle Angebote in Bremen Entlastung schaffen für pflegende Angehörige. Dafür stehen bis zu 10.000 Euro jährlich für jedes Projekt zur Verfügung. Auf eine entsprechende Ausschreibung weist Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, jetzt hin.

„Die Pflege von Alten, Kranken oder Menschen mit Beeinträchtigungen findet in hohem Maße in den Familien und durch Angehörige statt“, so Senatorin Stahmann. Rund 75 Prozent aller Pflegebedürftigen würden zu Hause gepflegt, davon knapp zwei Drittel ohne zusätzliche Hilfe durch einen Pflegedienst. „Für die pflegenden Angehörige sind damit besondere Herausforderungen verbunden“, sagte die Senatorin weiter. „Sie tragen die psychischen und physischen Lasten der Pflege häufig ohne professionelle Unterstützung.“ Dabei werde oft die eigene berufliche Tätigkeit reduziert, soziale Kontakte würden aufgegeben. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass die pflegenden Angehörigen die eigene seelische und körperliche Gesundheit nicht aus dem Blick verlieren.“ Denn meist merkten pflegende Angehörige erst viel zu spät, dass sie permanent über ihre eigenen Grenzen gingen. „Kulturelle Angebote sind kein Allheilmittel. Aber sie können eine wichtige Unterbrechung in den Alltagsroutinen sein und so den Blick für die eigenen Bedürfnisse öffnen“, so Senatorin Stahmann weiter. Schließlich böten sie auch Gelegenheit zum Austausch mit anderen.

Beispiele für regelmäßige kulturelle Veranstaltungen für Menschen mit Demenz und deren pflegende Angehörige sind zum Beispiel die Tanznachmittage des Tanzwerks Bremen. Die Räume werden ortsnah im Stadtteil angemietet, ein Shuttleservice unterstützt An- und Abreise.

„Mit der Förderung kultureller Angebote aus dem Fonds für Innovationsförderung und Strukturverbesserung wollen wir neue Wege beschreiten. Wir wollen pflegenden Angehörigen wie auch den Pflegebedürftigen selbst mehr kulturelle Teilhabe ermöglichen“, sagte Senatorin Stahmann abschließend.

Die Träger der Kultureinrichtungen sind ausdrücklich aufgerufen, Ideen für die Entwicklung von regelmäßigen kulturellen Angeboten für pflegende Angehörige alleine oder gemeinsam mit ihren pflegedürftigen Familienmitgliedern zu konzipieren. Der Interessenaufruf richtet sich aber auch an die Träger der Altenhilfe, als Kooperationspartner mit kulturellen Einrichtungen entsprechende Angebote aufzulegen.

Anträge auf Projektförderung können bis zum 20. September 2018 bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport eingereicht werden.

Weitere Informationen unter www.soziales.bremen.de