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Wirtschaftswachstum im Jahre 2009: Bremen im Abwärtssog der Krise

30.03.2010

Das Statistische Landesamt informiert:

Wirtschaftswachstum im Jahre 2009: Bremen im Abwärtssog der Krise
Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes Bremen als Mitglied des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ (AK VGR d L) sank das Bruttoinlandsprodukt im Land Bremen im Jahr 2009 nominal um 2,5 % gegenüber 2008 auf 26,8 Mrd. Euro. Preisbereinigt entspricht das einem Rückgang von 3,4 %. Das bundesdeutsche Wirtschaftswachstum fiel gegenüber dem Vorjahr nominal um 3,5 % und preisbereinigt um 5 %.
Grund für den leicht geringeren Einbruch in Bremen dürfte gewesen sein, dass die weltwirtschaftliche Krise vor allem im Industriebereich kräftig zu Buche schlug und verstärkt Bundesländer mit einem sehr hohen industriellen Anteil an der Gesamtwirtschaft in den Abwärtsstrudel gezogen hat. Traditionell ist die Wirtschaftsstruktur im Bundesland Bremen stärker handels- und dienstleistungsorientiert. Der Rückgang der Wertschöpfung in Bremen im Verarbeitenden Gewerbe belief sich im vergangenen Jahr auf 10,5 %. Bundesweit ging die Wirtschaftsleistung hier nominal um fast 20 % zurück. In preisbereinigter Rechnung kam es im Verarbeitenden Gewerbe in Bremen zu einem Minus von 7,9 % und bundesweit zu einem Minus von 18,2 %.

Auch der Dienstleistungsbereich konnte sich den dämpfenden Effekten der Wirtschaftskrise nicht entziehen und tendierte abwärts. Insgesamt fiel der Rückgang jedoch spürbar geringer aus als in den produzierenden Bereichen.

Die Konjunkturperspektiven sind aus gegenwärtiger Sicht keinesfalls nur positiv. Zwar belebt sich der Welthandel stärker als erwartet was insbesondere Länder mit einem hohen Exportanteil zugute kommt. Dem steht allerdings gegenüber, dass sich der Arbeitsmarkt weiter unter Druck befindet und die Zahlen zur Arbeitslosigkeit steigen. Die binnenwirtschaftlichen Impulse sind noch nicht gefestigt. Im Saldo ist insgesamt von einer langsamen und eher zögerlichen Expansion auszugehen. Auch hat der Jahreseinstieg 2010 mit einer saisonunüblich kalten Witterung die Wirtschaftsleistung gedämpft und das Jahresergebnis dürfte damit belastet werden.

Weitere Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung in den Bundesländern sowie Erläuterungen zur Methode und Veröffentlichungstiefe bei der 1. Fortschreibung des Bruttoinlandsprodukts 2009 stehen im Internetangebot des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" unter www.vgrdL.de zur Verfügung.

Weitere Informationen: Dr. Andreas Cors, Tel. 361 – 2142

Bruttoinlandsprodukt nach Bundesländern (pdf, 10.9 KB)