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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Waller Schülerinnen helfen Kindern mit besonderem Werk

Kinderbuch zur Krankheit Chorea Huntington bereits bundesweit bekannt

15.12.2017

Ein besonders Kinderbuch aus Bremen sorgt derzeit für Furore. Gizem Görme, Selda Güdük und Gizem Vural, Schülerinnen des Schulzentrums Walle, habe es innerhalb eines Biologie-Projektes geschaffen. In dem Buch „Paul und die verzauberten Arbeiter“ geht es um den Umgang einer Familie mit der Huntington-Krankheit, einer fortschreitenden neurogenerativen Erkrankung des Gehirns, die meistens zwischen dem 35. Und 45. Lebensjahr auftritt. Chorea Huntington äußert sich durch schwerwiegende neurale Ausfälle, unkontrollierte Bewegungen und emotionale Empfindungen.

Gizem Vural (v.l.), Selda Güdük und Gizem Görme vom Schulzentrum Walle mit ihrem ausgezeichneten Kinderbuch zur Krankheit „Chorea Huntington“. Foto: Matej/ Uni Bremen
Gizem Vural (v.l.), Selda Güdük und Gizem Görme vom Schulzentrum Walle mit ihrem ausgezeichneten Kinderbuch zur Krankheit „Chorea Huntington“. Foto: Matej/ Uni Bremen

Das Autorinnen-Trio, das einige Monate zur Krankheit geforscht hatte, präsentierte ihr Werk unter anderem beim bundesweit agierenden Verein Deutschen Huntington-Hilfe in Duisburg – und das mit großem Erfolg. Eben solche Begeisterung rief das Buch bei Beschäftigten des Bremer Gesundheitsamtes hervor. Bisher gibt es kaum Material in dem Bereich, schon gar nicht für Kinder. Bei der Verleihung des „Dr. Hans Riegel Fachpreises für junge Helden der Wissenschaft“ an der Bremer Uni wurden die Waller Schülerinnen mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Mittlerweile ist geplant, das Buch auch in englischer Sprache herauszugeben. Das Interesse ist groß.

In dem 32 Seiten umfassenden Werk konzentrieren sich die Autorinnen darauf, wie mit der Situation umgegangen werden kann und welche Hilfsmöglichkeiten es gibt, wenn Familienmitglieder plötzlich an Chorea Huntington erkranken. Sie haben sehr kreativ ein Kinderbuch mit wunderbaren, berührenden Bildern und einer bildhaften und dadurch verständlichen Sprache konzipiert. Aus Zellen werden Puzzleteile, aus dem Gehirn die Steuerzentrale. Bösewichte (mutierte Proteine) zerstören Puzzleteile im Gehirn, die dann nicht mehr zusammenpassen. So können Signale nicht richtig weitergegeben werden. Die Geschichte wird aus Sicht des achtjährigen Paul geschildert, deren Mutter erkrankt ist.

„Es ist immer wieder erstaunlich, welche Talente es in unseren Schulen gibt. Ein Buch auf diesem Niveau zu konzipieren und so viel Herzblut hineinzulegen ist einfach großartig. Ich bin sicher, dass die Geschichte von Paul einigen Kindern helfen wird, diese schwere Erkrankung viel besser zu verstehen. Vielen Dank an die Autorinnen, die eine sehr wertvolle, ausgezeichnete Arbeit geleistet haben“, lobt Senatorin Dr. Claudia Bogedan.

Fotos: Matej/ Uni Bremen