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Sonstige

Großprojekt Kaiserschleuse auf gutem Weg

07.12.2009

Geschäftsführer Stefan Woltering sieht bremenports solide aufgestellt / Bremische Häfen setzen sich intensiv mit maritimen Umweltthemen auseinander

Dr. Stefan Woltering, Geschäftsführer der Hafengesellschaft bremenports, hat eine positive Bilanz für das Jahr 2009 gezogen. Die Gesellschaft mit ihren rund 400 Beschäftigten habe ihre Effizienz weiter erhöht und es als kundenorientierter Dienstleister der maritimen Wirtschaft gleichzeitig verstanden, sorgsam mit den knappen öffentlichen Mitteln umzugehen. Mit weniger Mitarbeitern habe man mehr Aufgaben wahrgenommen, sagte Woltering. Als Beispiel nannte er die Erweiterung der Hafen-Infrastruktur durch den neuen Container-Terminal 4, der mit zusätzlichem Aufwand wie dem Peilen und Baggern der etwa 1700 Meter langen Liegewanne verbunden ist.

Woltering sagte, bremenports sei gut aufgestellt. Man habe das sogenannte Geschäftsbesorgungsentgelt – also die Vergütung der Freien Hansestadt Bremen für die Leistungen der Gesellschaft – seit der Gründung im Jahre 2002 um etwa 20 Prozent gesenkt. Daran habe die Privatisierung der Rechtsform – also die Ausgründung der bremenports als GmbH & Co. KG – entscheidenden Anteil: Woltering: „Wir haben die Firmenstruktur massiv verschlankt und professionalisieren die internen Prozesse in einem ständigen Prozess.“ Auch das sogenannte Drittgeschäft entwickle sich gut: „Wir vermarkten unser maritim-technisches Know-how inzwischen konsequent im In- und Ausland. Die Löhne und Einkommen von etwas mehr als 30 Beschäftigten werden bereits aus solchen Aufträgen finanziert.“

Im Bereich Hafenbau konzentriere sich bremenports jetzt auf die Fertigstellung der neuen Kaiserschleuse, sagte Woltering. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Terminplan gehalten und die Anlage Ende 2010 in Betrieb genommen werde. Außerdem zeichne sich ab, dass der Gesamtkostenrahmen von rund 230 Millionen Euro für Deutschlands derzeit größten Schleusenbau eingehalten werden könne. Mit einer Länge von 305 Metern und einer Durchfahrtsbreite von 55 Metern werde die neue Schleuse die Anforderungen der Schifffahrt viele Jahrzehnte erfüllen. „Der Überseehafen Bremerhaven wird von dieser Investition bei der anstehenden Belebung von Seeverkehr und Umschlag massiv profitieren.“


Woltering ging anschließend auf die zunehmende Bedeutung ökologischer Fragen für Seeschifffahrt und Häfen ein. Das Jahr 2009 habe bei bremenports ganz im Zeichen der maritimen Umwelt gestanden, sagte der Geschäftsführer. Im September hatte die Hafengesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen eine „greenports“-Broschüre vorgelegt. Auf 100 Seiten dokumentiert die Veröffentlichung die ökologischen Aktivitäten, die das Handeln von maritimer Wirtschaft und Hafen-Management im Land Bremen schon heute bestimmen – von der energiesparenden Technik auf dem Container-Terminal über die Arbeit der Umweltbeauftragten bei Logistikunternehmen und vom anspruchsvollen ökologischen Ausgleich für Hafenbauprojekte bis zum Ökostrom vom Dach der neuen Bremerhavener bremenports-Werkstatt.

Der Hafen entwickle ein neues Verhältnis zur maritimen Umwelt, sagte Woltering. Dafür gibt es nach seinen Worten neben den ökologischen auch gute ökonomische Gründe: „Verbraucher, Produzenten und Verlader legen immer mehr Wert darauf, dass die Beteiligten in der Transportkette weniger Emissionen erzeugen und umweltbewusst handeln. Der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Verringerung von Emissionen werden damit zum Standortvorteil für einen Großhafen wie Bremen/Bremerhaven.“

Im Dialog mit anderen Häfen und in Abstimmung mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen werde bremenports einen Umweltindex für Seeschiffe entwickeln, ergänzte Woltering. Das Ziel: Reedereien, die umweltfreundlichere Schiffe einsetzen, sollen bei den Anlaufkosten über eine Reduzierung der Hafengebühren belohnt werden.

Außerdem sei in den bremischen Häfen die Einführung eines zertifizierten Umweltmanagement-Systems geplant. Es soll die bestehenden Aktivitäten bündeln, ihre Umsetzung garantieren und als Steuerungsinstrument auch dazu dienen, den Nachhaltigkeitsgedanken weiterzuentwickeln.

Darüber hinaus denken die Verantwortlichen darüber nach, eine hafenbezogene Kohlendioxid-Bilanz zu erstellen – ein weiterer Beitrag zur Stärkung des maritimen Umweltschutzes.

Mit ihrer „greenports“-Strategie sind die bremischen Häfen nach Wolterings Worten führend in Europa. Informationen zu diesem Thema gibt es auf einer neuen Website, die vor wenigen Tagen freigeschaltet wurde (www.greenports.de). Dort kann man auch die „greenports“-Broschüre herunterladen.